Der Herbst in mir ist groß

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M

mirami

Gast
hallo otto,

weil mir das wort atonal in diesem gedicht negativ/unlyrisch aufstieß, schlug ich nach:
(atonal= die töne der tonleiter werden nicht gleichberechtigt verwendet.)
das wort ist also sehr richtig gewählt, in bezug auf viele vogellaute.

statt der „arthrosen äste“ würde ich „arthritischen äste“ schreiben.
medizinisch sagt man: die arthrose, aber das arthritische gelenk.

ansonsten find ich dein gedicht sehr gelungen. gern gelesen, weil ich viel in der natur unterwegs bin , und es gut nachvollziehen kann, das beschriebene gefühl.

lg
mirami
 
D

Die Dohle

Gast
mich gefriert´s, hm, weiß nicht so recht, mich fröstelt, mir kriecht der frost unter den kittel ...?
hallo Otto Lenk, dennoch schöner rauer nachhall auf die romantik.

lg
die dohle
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dank dir, Anbreas.

Die arthritischen Äste übernehme ich gerne und danke dir dafür, mirami.

Es gefriert mich aber, liebe Dohle. Danke fürs gedenken.

Gruß und alles Liebe euch

Otto
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Inmitten einer trostlosen Landschaft
Ein knorriger alter Baum
In dessen Krone sich graue Wolken verfangen
Und auf arthritischen Ästen Krähen
Ihre atonalen Lieder singen

Der Wind raunt dazwischen seine Geschichten
Und mich gefriert´s
Verstehe ich doch plötzlich seine Sprache
 

ameise

Mitglied
Hallo Otto,

dein Werk gefällt mir ausgesprochen gut!
Sorry, dass Du ein paar Pünktchen eingebüßt hast :(

LG
ameise
 

ENachtigall

Mitglied
Der Wind raunt dazwischen seine Geschichten
Und mich gefriert´s
Verstehe ich doch plötzlich seine Sprache
Lieber Otto,

ein ergreifendes Bild; und doch strömt die Welt aus unseren Augen. Von der Sprache des Windes versteht die Stimme des Gedichtes gerade einmal die (ins Bild passenden) Schauergeschichten.

Einen lieben Gruß,

Elke
 
O

orlando

Gast
Inmitten einer trostlosen Landschaft
Ein knorriger alter Baum
In dessen Krone sich graue Wolken verfangen
Und auf arthritischen Ästen Krähen
Ihre atonalen Lieder singen

Der Wind raunt dazwischen seine Geschichten
Und mich gefriert´s
Verstehe ich doch plötzlich seine Sprache
Hallo Otto,
Dein Bild schildert m. E. das umfassende Begreifen aller Dinge, die letzten Minuten vor dem Tod.
Es ist in der Tat keine sehr aufbauende Vorstellung, dass mit jenem Augenblick des Verstehens (im religiösen Sinne des "Lichts") gleichzeitig das Ende alles Sichtbaren anbricht.
Gleichwohl liegt auf einer anderen Ebene (vielleicht) ein Sinn dahinter ...
Ein wunderbares Gedicht, gerade in seinem offenen Ausgang.
Orlando

P.s.: Auf der klanglichen und formalen Ebene gefällt mir der Schulterschluss zwischen dem ersten Vers ("Landschaft") und dem letzten ("Sprache") sehr.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo otto,
ich will dir hier nur ein kurzes statement hinterlassen.

ich bin ein großer freund gelungener Titel.
auf der einen Seite haben gelungene titel die stärke für sich alleine stehen zu können, auf der anderen seite, sind sie, wenn gelungen, wunderbare öffner zum inhaltlichen eines gedichtes.

dieser titel:
"der herbst in mir ist groß"
gehört für mich zu den besten.

lg
ralf
 

AllAN GAP

Mitglied
Hallo Otto Lenk,

Beeindruckend!

Entgegen dem, was Orlando daraus liest, entdecke ich sehr viel Hoffnung, denn auch wenn es 'gefriert' ist eine neue Gabe hinzugekommen.

Gruß von dem GAP
 
Lieber Otto,
Dein Gedicht hebt sich wohltuend ab von der Mehrzahl der im Ungereimten eingestellten Werke, die mir in ihrer meist unschönen Sprache auf die Nerven gehen (abgesehen von den seltsamen Zeilenumbrüchen).
Dein Gedicht ist, wie Dohle bereits feststellte, ein schöner rauer Nachhall auf die Romantik. Das verstehe ich unter Lyrik!
LG Eberhard
 



 
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