Der Himmel hat es in sich

4,70 Stern(e) 3 Bewertungen

Walther

Mitglied
Der Himmel hat es in sich


Der Himmel hat es in sich: Dieses Strahlen
Entfernter Sonnen, das im Kalten gleißt,
Das aus vergangnen Zeiten zu uns reist,
Um uns den kleinen Punkt ins Bild zu malen,

Verbirgt viel mehr, als es dem Schwarz entreißt.
Wir staunen und entsteigen dem Banalen,
Enteignen uns des Alltags, Idealen,
Dem Höheren jetzt zugewandt der Geist,

Der spekuliert, ob diese Sonnen Erden haben,
Ob diese auch ein fahler Mond begleitet?
Der Honig der Erkenntnis füllt die Waben,

Die Bienenfleiß gesammelt hat: Ein Summen,
Ganz leis, als ob der Sinn das All durchschreitet,
Lässt uns bei diesem Anblick ganz verstummen.
 

poetix

Mitglied
Hi Walther,
zu deinem Sonett möchte ich dir die Wirkung auf mich als Leser mitteilen: Es war mir zunächst, als vom Himmel die Rede war, nicht klar, dass der Nachthimmel gemeint war. Das wird natürlich schnell klar, aber der wichtige erste Eindruck kommt so vielleicht nicht ganz rüber: das Gefühl vom Kosmischen, das uns sofort beim Betrachten des Nachthimmels erfasst. Sonst natürlich perfekt.
Viele Grüße
poetix
 

Walther

Mitglied
hi poetix,

danke für deinen eintrag und deine wertung. dein hinweis ist sicherlich berechtigt. ich hatte gehofft, daß bereits am ende von s1v2 die zielrichtung klar ist. das kleine rätsel, die schwebe, des titels sollte eher aufmerksamkeit und ein aha-erlebnis erzeugen.

nun werde ich mir überlegen müssen, ob ich das rätsel im titel lösen sollte oder doch mit diesem kleinen makel leben kann. :)

lieber gruß w.
 

poetix

Mitglied
Hi Walther,
wenn das deine Absicht war, ist es ja gelungen. Ich empfand halt die erste Zeile
Der Himmel hat es in sich: Dieses Strahlen
geradezu als eine Beschreibung von Sonnenschein am strahlend blauen Himmel und musste dann eine 180-Grad-Kehre hinlegen. Insofern durchaus ein Aha-Erlebnis. Wenn das dein Ziel war, dann hast du es erreicht.
Viele Grüße
poetix
 

Walther

Mitglied
hi poetix,

danke für deine rückmeldung.

inzwischen schreibe ich wenig unbeabsichtigtes in meinen gedichttexten. bei der prosa bin ich im frühen lernstadium, da mag das sicher passieren. ;)

ich liebe es, den leser zu überraschen. das schafft aufmerksamkeit für das, was gesagt werden soll.

lg w.
 

Trasla

Mitglied
Gefällt mir sehr sehr gut, nur:

Der spekuliert, ob diese Sonnen Erden haben,

Die Zeile kommt mir nicht flüssig über die Lippen.
Mit "fragt" statt "spekuliert" käme ich nicht aus dem Lesefluss.
 

Walther

Mitglied
Der Himmel hat es in sich


Der Himmel hat es in sich: Dieses Strahlen
Entfernter Sonnen, das im Kalten gleißt,
Das aus vergangnen Zeiten zu uns reist,
Um uns den kleinen Punkt ins Bild zu malen,

Verbirgt viel mehr, als es dem Schwarz entreißt.
Wir staunen und entsteigen dem Banalen,
Enteignen uns des Alltags, Idealen,
Dem Höheren jetzt zugewandt der Geist,

Der fragt, ob diese Sonnen Erden haben,
Ob diese auch ein fahler Mond begleitet?
Der Honig der Erkenntnis füllt die Waben,

Die Bienenfleiß gesammelt hat: Ein Summen,
Ganz leis, als ob der Sinn das All durchschreitet,
Lässt uns bei diesem Anblick ganz verstummen.
 

Walther

Mitglied
hi trasla,

du hast ganz recht. da ist eine hebung zu viel. und das wird durch deinen vorschlag geheilt!

ist bereits umgesetzt, danke vielmals! :)

lg w.
 



 
Oben Unten