Hallo Paul.
Die Sprache: klassisch veredelt und doch lebensnah. Das gibt dem Gedicht seinen eigenwilligen Charakter. Du hast auf signifikante Weise Worte und Redewendungen wie z.B. "scheiß drauf", "wandeln", "Straßenköter" und "nicht Mensch, geschweige Fleisch noch Bein"
als ungleiche Geschwister zusammengestellt und man erkennt doch die Familie.
Der verödete Hügel: eine freizügige Metapher, die zwar in eine konkrete Richtung deutet, aber wandelbar bleibt
Es ist - das muss ich jetzt sagen - ein Gedicht mit Herz-Schmerz-Reim, bei dem nicht sofort der Leser die Schublade aufmacht. Er bemerkt ihn nämlich zunächst gar nicht!
Woran liegt das? Es ist dies "scheiß drauf", welches Du sehr geschickt dazwischen angesiedelt hast. Es absorbiert quasi die Brisanz des "Kitsch pur", der diesem Wortpaar innewohnt und macht sie zunichte.
Der blank polierte Stein gibt mir noch zu Denken. Und das ist auch gut so.
Ein Gedicht, an dem ich viel Gefallen finde!
Grüße von Elke