Der Jaguar

4,10 Stern(e) 10 Bewertungen

molly

Mitglied
Jaguar (Neue Version)

Der Jaguar schläft tief im Wald,
da schneit es und wird bitter kalt.
Der Jaguar erwacht voll Schrecken,
und fragt: "Wo sind denn meine Flecken?"

Ein Faultier sitzt vor seinem Baum,
sehr still und es bewegt sich kaum.
Der Jaguar krächzt: „Sag geschwind,
wo meine schönen Flecken sind.“

Dem Faultier fällt das Sprechen schwer,
es deutet mit der Hand zum Meer,
und meint sehr langsam und bedacht:
„Du findest sie dort in der Nacht.

Der Wind verwehte sie zum Strand,
sie liegen nun im Fleckensand.“
Es denkt: „Bis er die Flecken hat,
bin ich in Sicherheit und satt.“

Der Jaguar läuft durch den Wald,
gelangt zum großen Meer alsbald,
und saust den langen Strand entlang,
bis in den Sonnenuntergang.

Er fühlt sich müde und sehr matt.
Doch sieht er, dass er Flecken hat.
Die Sorgen sind sofort vergessen,
und jetzt braucht er ein gutes Fressen.

Er rennt zurück, man hört es zischen,
das Faultier will er noch erwischen.
Das hängt geschützt weit hoch im Ast,
kennt keine Eile, keine Hast.

Es lacht bedächtig vor sich hin.
Der Jaguar muss weiter ziehn.
Wer Kummer mit dem Aussehn hat,
wird spät, wenn überhaupt mal, satt.

©
 

molly

Mitglied
Vielen Dank fürs Lesen und die Sterne :)

an Ptrick Ciconia, Walther, Oscarchen, Otto und Tulla.
;)Unterschätze nie ein Faultier!
 



 
Oben Unten