Der Knabe und die Rose

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Der Knabe und die Rose

Siehst du, Mühle, wie ich weine,
Fühlst du wie es um mich steht,
Oder bist du auch so eine,
Die sich nur im Winde dreht?

Ach ich hör dir zu mein Knabe,
Weiß was dich so traurig macht,
Was ich zu erzählen habe,
Ruft die Eule in der Nacht.

Siehst du, Eule, wie ich weine,
Wie ich trage an der Last,
Oder bist du auch so eine,
Die nur hüpft von Ast zu Ast?

Ach ich hör dir zu mein Knabe,
Weiß um deine große Not,
Halte dich am Wanderstabe,
Laufe bis ins Morgenrot.

Siehst du, Röte, wie ich weine,
Wie es aus den Wolken gießt,
Oder bist du auch so eine,
Die nur müd die Augen schließt?

Ach ich hör dir zu mein Knabe,
Bist so nah an deinem Ziel,
Süßer als der Bienen Gabe
Ist der Rose Farbenspiel.

Siehst du, Rose, wie ich weine,
All die Tränen im Gesicht,
Oder bist du auch so eine,
Die im ersten Hagel bricht?

Ach ich hör dir zu mein Knabe,
Bis auch ich bald gehen muß,
Bin die Stimme aus dem Grabe,
Deiner Mutter letzter Kuß.

Siehst du, Mutter, wie ich weine...
 

Carina M.

Mitglied
Hallo AnDi,

nach dem Lesen deines Gedichtes habe ich jetzt eine Übermenge an Tränenflüssigkeit in den Augen. Das ist so traurig - schön, da fehlen mir einfach die Worte.

Lieben Gruß,
Carina
 



 
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