Was das Gasthaus "Zum Schaf" offeriert,
ist heut Nichtsschaum mit Leere garniert;
wirkt der Gast leicht erbost,
kommt vom Kellner der Trost:
"Tja, bei uns wird halt Schonkost serviert.".
Was hier als Scherz angeboten wird, ist tatsächlich längst Wirklichkeit: Nirgendwo anders wird bei einer Ware das ganz besonders herausgestellt, was nicht enthalten ist. Insofern ein dankbares Thema und ein guter Witz.
Zwei Anmerkungen:
Der anapästisch verlängerte Versanfang wird souverän über alle Verse durchgehalten, sein doppelt unbetonter Auftakt kann auch (leicht) trochäisch interpretiert werden, was aber der Wirkung keinen Abbruch tut.
Der "Nichtsschaum" ist ein philosophischer Zungenbrecher, der jenseits von Sloterdijks Werk auf einer Speisekarte eigentlich nichts verloren hat. Oder man machte ihn, mit "Sphären" (statt Leere) garniert, zum Hauptthema. Das wäre dann aber ein anderer Limerick, der eine neue Pointe bräuchte, denn "Schonkost" serviert uns dieser Philosoph nicht.
Hey James!
Dankeschön für die Anapästerlauschung! In der Erstversion (siehe Historie) des Limos hatte ich die anapästische Lesart noch nicht einheitlich auf die Kette gebracht.
Und hier eine unernste Etüde für Feel O'Sophie:
Die Taverne "Zur gähnenden Leere",
die gereicht Abderiten zur Ehre.
Zum Menü sprach Achill:
"Klingt ganz lecker, ich will
den Nichtsgang mit Schildkrötensphäre.".