Der Künstler

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Der Künstler


© Rolf-Peter Wille, ~1980


Ein Meister schuf in tiefer Nacht
Was Tag und Licht hervorgebracht
Und formt mit Herz und Händen bald
Des Kunstwerks eigene Gestalt.
Und sieht im Licht er dann ein Leben,
Das unbegrenzt Gestalt kann geben,
So wird ihm warm um’s Herze schon.

Doch da beginnt das Werk zu raunen
Und redet nur dem Meister Hohn,
Zerfällt in hundert eig’ne Launen
Und stammelt schon von Tod und Sterben.

Sieht dann der Meister seinen Erben,
So ahnt er, daß allein im Schaffen
Des Lebens Kraft verborgen liegt.
Und während wir noch staunend gaffen,
Der Reichtum rasch im Nichts versiegt.

Zu spät jedoch ist dieses Wissen,
Verpaßt der Augenblick des Seins.
Nun ist der Meister selbst ein Werk
Und seine Schaffenskraft gebrochen.
 

Schakim

Mitglied
Ich bin mir da nicht so sicher...

Hi, Rolf-Peter Wille!


Ich bin mir da nicht so sicher, ob das ein verpasster Augenblick des Seins ist..., wende ich hier nachdenklich ein. Das Gedicht ansonsten ist schön!


Ein Meister gibt dem Kunstwerk seine Seele;
Erst dann wird es zum Meisterstück.
Und wenn ich dann das Kunstwerke wähle,
Gibt es mir davon ein Stück zurück...


VG
Schakim
 
Hallo Schakim,

Dank fuer's Feedback.

Ich glaube ja, Du hast schon recht.
Der Augenblick: - Wenn er genossen,
Dann war er sicherlich nicht schlecht.
Drum weiterdichten, unverdrossen!

Viele Gruesse,
RP
 



 
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