Der kurzen Reise langer Weg

war nie der, der ich bin
wusste nicht, dass es mich gab
war immer nur, der ich nicht war,
weil sie mich so wollten

nun will ich sein, der ich bin
würde ich nur wissen wer,
doch hab verloren
Mut und Achtung vor mir selbst,
bin müde, voller Furcht davor,
was sein wird, wenn ich bin


muss nun sein, der ich bin,
habe nichts mehr, außer mir
nur was, wenn doch ich der,
der ich nie war?
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Dosto,
herzlich willkommen in der Leselupe!

Dein Gedicht thematisiert fehlende Identität, eine Art Ich-Verlust.
Ein schweres und trauriges Thema, doch gelingt es deinen Zeilen nicht, mich (der ich hier lese) anzusprechen und zu berühren.
Es klingt in meinen Ohren zu platt, zu gewöhnlich, zu pauschal, zu schwarz-weiß, insbesondere diese Stelle:

war immer nur, der ich nicht war,
weil sie mich so wollten
Wo ist der lyrische Tiefgang? Die Reflexionen des LyrIch kreisen - so empfinde ich es jedenfalls - in einer mehr oder weniger banalen und vorhersehbaren Sprache um die eingangs genannte Thematik.
Auf diese Weise vermögen mich deine Zeilen nicht mitzunehmen.

Gruß, wüstenrose
 



 
Oben Unten