Der Landwirt

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Hallo Wittgenstein
deine Worte las ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Kein Landwirt würde bei einer so beleidigenden Beschreibung lachen. Es sei denn, er hätte keinen Stolz.
Gruß
Marie-Luise
 

Joh

Mitglied
Als Enkelin eines Landwirtes kenne ich die Landszene in Holstein recht gut. Ich denke dieses Gedicht würde in abendlicher Runde gut ankommen, denn kein Bauer vereint all diese Schwächen in sich, sondern man würde es zum Anlaß nehmen, und herzlich über das Wiedererkennen der einen oder anderen Schwäche des Nachbarn lachen. Den nicht vorhandenen Blinker kann ich bestätigen, und ebenfalls das betrunkene Fahren, der meist jüngeren Bauern, kommt hin und wieder vor. Habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und habe dabei das kehlige Lachen meines Großvaters im Ohr.

ein Gruß an Euch, Johanna
 

Wittgenstein

Mitglied
Liebe Marie-Luise,
liebe Johanna,

dass Dir, Marie-Luise, die Art von Humor in meinem Gedicht nicht zusagt, muss und kann ich akzeptieren. Wenn Du aber soweit gehst, Dein eigenes Empfinden als derart absolut zu setzen, dass Du positive Reaktionen von direkt Betroffenen für schlichtweg erfunden hältst oder tatsächlich amüsierten Betroffenen den Stolz absprichst, gehst Du zu weit.

Da konnte mir etwas Besseres als Dein Kommentar, Johanna, nicht passieren. Vielen Dank.

Viele Grüße an Euch beide
Wittgenstein
 
Hallo Wittgenstein,
ich kann mir gut vorstellen, dass dir der Kommentar von Joh gut gefällt. Das ''kehlige Lachen'' ihres Großvaters über die Beschreibung der Landwirte wird dir wie Musik in den Ohren geklungen haben.
Ich habe meine Kindheit auf dem Lande verbracht, hatte viele Bauernkinder als Freunde und Freundinnen, doch so einen Landwirt, wie in deinem Gedicht, habe ich nicht kennengelernt. Als Kind habe ich schon bemerkt, dass es ein schwerer Beruf ist. Kennt der Landwirt überhaupt einen Feierabend?
Ich kann mich einfach mit der negativen Beschreibung des Landwirtes nicht anfreunden.
Viele Grüße
Marie-Luise
 

Wittgenstein

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

so wie Du Dich in Deinem letzten Kommentar äußerst, kann ich Deine Meinung problemlos akzeptieren.

Und zum guten Schluss: Ich versichere hiermit aufrichtig, dass ich nichts, aber auch gar nichts gegen Landwirte habe.

Im Gegenteil: Ich empfinde sogar Sympathie für diesen Berufsstand. Ob Du's nach meinem "Landwirt" glaubst oder nicht.

Viele Grüße
Wittgenstein
 

Wittgenstein

Mitglied
Der Landwirt


Der Landwirt wähnt sich bettelarm,
frisst dennoch täglich Schinken,
verbreitet derben Bauerncharme
und neigt extrem zum Stinken.

Er wiegt Kartoffeln ab und lacht,
er selbst wiegt meist zwei Zentner,
bescheißt die Städter, dass es kracht:
Beamte, Hausfraun, Rentner.

Den Trecker fährt er gern im Suff,
die Flasche in der Linken,
bringt Gülleduft in jeden Puff
und unterlässt das Blinken.
 



 
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