Der Lauf der Dinge

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helmut ganze

Mitglied
Der Lauf der Dinge

Wer denkt zurück noch an die Zeiten
mit Schulverbot, ans Kopftuchstreiten
weil viele sich darob empörten
und Kopftuchträgerinnen störten
da wir mit Recht darauf bestanden
dass Frauen unfrei sich befanden.

Doch wieder mal ist es so weit
jetzt haben wir den Burkastreit
auch der Burkini ist umstritten
bei Bad und Schwimmen nicht gelitten
und es gibt Zoff wie nie er war
um dieses Modeaccessoire.

Dagegen können ohne Fragen
Musliminen heut Kopftuch tragen
und keiner denkt jetzt mehr daran
warum der Kopftuchstreit begann.
So ändert sich der Dinge Lauf
das Gute hebt das Böse auf.

So werden wir in ein, zwei Jahren
das alte Spiel erneut erfahren.
wenn man zu Prügelstrafen schreitet
und sich um Steinigungen streitet
gehör’n dann Burka und Burkini
zu uns wie Tosca und Puccini.

Das Alte wird so nebenbei
ersetzt durch neue Streiterei.

Heidenau, den 27. 08. 2016
 

anbas

Mitglied
Schade, bis Vers drei fand ich den Text gut. Dann stürzt er auf billiges Stammtischniveau ab.

Du wirst jetzt möglicherweise sagen, dass dies satirisch gemeint ist. Muss ich so akzeptieren. Ich bin mit meinem Humor auch hin und wieder mal grenzwertig - für mich ist das hier jedenfalls kein Humor mehr.

Gruß

Andreas
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Andreas,

zunächst vielen Dank für deine Wortmeldung. Du meinst sicher meine letzte Strophe.
Mir ging es darum, dass wir uns an Dinge, die uns anfangs störten, gewöhnen, wenn etwas Schlimmeres nachkommt.
Seit dem Burkastreit spricht niemand mehr über Kopftücher, sie werden akzeptiert-
So wird es in zwei Jahren mit der Burka passieren. Die Gesellschaft wird den Forderungen einer Minderheit nachgeben, sobald über die nächste Stufe der Eskalation gestritten werden wird. In der Türkei wird es schon heute diskutiert, ja direkt gefordert. Was ist dann das Tragen einer Burka gegen die Todesstrafe, über die dann gestritten werden wird.
Die Realität wird dann die Stammtischgespräche überholen.

Liebe Grüße

Helmut
 

anbas

Mitglied
Hallo Helmut,

ich meine vor allem diesen Vers, und dort besonders diese Stelle:

So werden wir in ein, zwei Jahren
das alte Spiel erneut erfahren.
[blue]wenn man zu Prügelstrafen schreitet
und sich um Steinigungen streitet
gehör’n dann Burka und Burkini
zu uns wie Tosca und Puccini.[/blue]
Damit setzt Du aus meiner Sicht Burka und Burkini mit Prügelstrafe und Steinigung gleich. Das wäre so, als würde man Krawatte mit Börsenbetrug, das christliche Kreuz mit sexuellem Missbrauch oder den Vollbart mit Selbstmordattentäter gleichsetzen. Ja, diese "Übereinstimmungen" hat es gegeben und gibt es immer noch. Doch hier erscheint es mir so - wie leider in einigen Deiner letzten Texte - dass indirekt eine Anti-Islam-Stimmung aufgeheizt werden soll, so nach dem Motto: Akzeptanz von Burkini ist die Vorstufe zur Akzeptanz von Steinigung. Sorry, aber das ist aus meiner Sicht totaler Schwachsinn und unreflektierte Panikmache.

Solltest Du das alles ganz anders gemeint haben, wäre es höchste Zeit, den Text gründlich zu überarbeiten.

Gruß

Andreas
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ausziehn, ausziehn!!

Ja, so gehts zu am Mittelmeerstrand von Heidenau. Die in schwarzes Leder verpackten Heiden umringen eine einzelne auf dem Sand sitzende Frau, weil die ihren Kopf bedeckt hat, und zwingen sie, sich auszuziehen. Höflich wie sie sind, bleiben sie nahe bei ihr stehen, während sie da sitzt.

Du suchst konsequente Steigerungen, als prophetische Blicke in die Zukunft, die uns droht.
Nun denn, lassen wir uns mal darauf ein, im Sinne Deines Gedankenexperiments: Das wäre wahrscheinlich der erzwungene Voll-Striptease unter Hohn der Pegidioten und, sobald das als französische Höflichkeit durchgeht, die Massenvergewaltigung im Namen der Rettung der abendländischen Werte.

"Heidenau", - war da nicht was? Du schreibst diesen Ortsnamen so konsequent unter Deine Stammtischgesänge, daß jeder Leser irgendwann begreift, wessen Gespenstes Kind Du bist.
 

helmut ganze

Mitglied
Wie man sich irren kann

Lieber Andreas, lieber Mondnein,

ich will mich zunächst bedanken für euer engagiertes Auftreten zu meinem in eine gebundene Form gebrachtes gesellschaftliches Problem.
Es handelt sich bei diesem um das Phänomen von Ablehnung und anschließender Duldung eines von außen in die Optik unserer Gesellschaft eingedrungenem Verhalten anderer Menschengruppen.
Dieser Vorgang läuft immer nach einem bestimmten Algorithmus, unabhängig vom Wollen oder Nichtwollen der Betroffenen, ab.
Da dem so ist, sollten wir auch etwas über den Tellerrand hinausblicken und uns auf eventuelle Veränderungen unserer visuellen Aufnahmefähigkeit vorbereiten, vor allem, wenn es Handlungen ritueller Art sind, die uns befremden, uns aber persönlich nicht betreffen.
Als religiös nicht gebundener Bürger erlaube ich mir eine objektive Beobachtung der Dinge, die um uns herum in ihrer Vielfalt alle gleichzeitig geschehen
Ich hoffe auf einen weiteren gegenseitigen respektvollen Umgang abseits jeglicher Diffamierung und Konfrontation.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
eine objektive Beobachtung der Dinge
Ich lese bei Dir nur falsche Prophetien.
Was beweist, daß Du durchaus religiös gebunden bist. Religiös nicht gebundene Bürger glauben nicht an Prophetien; sie haben auch keine prophetische Gabe, es sei denn, sie hängen einer Verschwörungstheorie an. Einer der vielen verkappten Religionen, an denen Trumpisten, Putinversteher, Ufologen, Pegidioten, Kaufhausbrandstifter, Flüchtlingsunterkunftbrandstifter, Kopftuchvomkopfreißer usw. usw. leiden.

Dafür zeigst Du deutliche Indizien. Aber ich bin nicht Dein Arzt. Ich denke, Aufklärung hilft, die ist allerdings selbst zu leisten, da die Krankheit, wie Kant einst schrieb, "selbstverschuldete Unmündigkeit" ist. Da kann man sich auch nicht mit dem common sense von Heidenau oder Schildburg rausreden.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Mondnein,

man kann zwei Dinge tun, sich treiben lassen oder sich ein Ziel stellen.
Beides zusammen geht nicht.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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