Pennywise77
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Das Leuchten im Neon der knalligen Werbung kaschiert dieser Stadt jene graue Tristesse, die ohne die nächtliche Wochenendfärbung nicht eine Sekunde die Straßen verlässt. Für Blicke der Augen aus tausend Gesichtern bin ich unerreichbar und nicht existent. Ich stehe im Dunkel von grellbunten Lichtern und hege Gefühle, die sonst keiner kennt. Kurz hört man ein Splittern von Glas und auf Steinen verteilen sich Scherben, nervös wird gelacht... Alleine sucht in dem Gewimmel aus Beinen zerzaust eine Taube ihr Futter bei Nacht. Schon strömen die Massen aus Kinos und Kneipen nach Hause, dann schimmert des Morgens Gestalt im rötlichen Mantel, begleitet vom Pfeifen des einsamen Kehrmanns auf leerem Asphalt. Den restlichen Schatten entfliehe ich leise, geh still meiner Wege, schon bald kommt mein Zug. Ich lege mich müde auf rostige Gleise und mach meinen Frieden mit all dem Betrug. | |
13.06.2022, 10:46 |
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