Der letzte Soldat

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SirApfelbaum

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07. August 1944
Meine Mutter hat mich gebeten, dieses Tagebuch zu schreiben. Sie hat es mir vorhin bei meiner Abschiedsfeier geschenkt. Sie meinte, ich soll all die glorreichen Dinge, die ich für Japan tue, aufzeichnen. Von meinem Vater bekam ich ein Kurzschwert, welches sich seit Jahrhunderten im Besitz unserer Familie befindet. Dazu umarmte er mich und flüsterte in mein Ohr:
„Benutzt dies, wenn du gefangen genommen wirst. Falle nicht dem Feind in die Hände. Es ist scharf. Du wirst nicht lange leiden müssen.“
Sein Geschenk erscheint mir praktischer. Trotzdem werde ich gewissenhaft alles aufschreiben. Morgen werde ich abgeholt, zur Grundausbildung. Ich habe keine Angst. Unsere Sache ist gerecht. Ich kämpfe für meine Familie, für meinen Kaiser, für Japan. Wir werden nicht verlieren.

25. August 1944
Das Training ist hart. Wir laufen viel. Mehrere Kilometer pro Tag, nur unterbrochen von Schießübungen. Abends fallen wir alle völlig ausgelaugt in unsere Betten. Nach nur ein paar Stunden Schlaf geht es weiter und das Tag für Tag: Laufen, Schießen, Schlafen. Laufen, Schießen, Schlafen. Laufen, Schießen, Schlafen. Glücklicherweise ist Shimada mit mir in derselben Einheit. Wir sind schon seit dem Kindergarten unzertrennlich. Zusammen schaffen wir es. Wir müssen es schaffen. Die Ausbilder sagen uns immer wieder, wie wichtig der Krieg ist. Dass wir auf keinen Fall verlieren dürfen, sonst würde man unsere Väter töten und unsere Mütter vergewaltigen. Immer wieder schreien sie:
„GEBT NIEMALS AUF !!!! AUFGEBEN IST SCHLIMMER ALS DER TOD !!!! JAPAN WIRD NIEMALS KAPITULIEREN, SELBST WENN ES 1.000 JAHRE DAUERT !!! WIR WERDEN NICHT VERLIEREN !!!! WIR KÄMPFEN BIS ZUM LETZTEN MANN!!!!“

03. November 1944
Endlich geht es los!!! Endlich geht es in den Krieg!!! Shimada und ich wurden der Einheit von Major Taniguchi zugeteilt. Wir werden auf die Philippinen geschickt. Unser Auftrag ist es, das Land einzunehmen. Dafür werden wir uns Insel für Insel vorarbeiten und jeden Widerstand erschlagen. Shimada und ich sind schon richtig aufgeregt. Wir können es kaum noch abwarten endlich diese imperialistischen Teufel auszurotten. FÜR JAPAN !!!!!!

12. November 1944
Wir stehen nur noch wenige Stunden von der Hauptstadt entfernt. Es gab heftige Widerstände und viele heldenhaften Japaner sind ums Leben gekommen, aber letztendlich hatten sie unserer geballten Macht nichts entgegen zu setzen. Das zeigt einmal mehr zu welchen unglaublichen Leistungen das japanische Volk in der Lage ist, wenn es gemeinsam Seite an Seite für ein Ziel einsteht. Wenn wir so weiter machen, haben wir in spätestens morgen früh die Hauptstadt eingenommen. Kontrollieren wir erst einmal Manila ist der Rest des Landes ein Klacks. Danach kann uns nichts mehr aufhalten. Mit den Philippinen haben wir in Südostasien die perfekte Operationsbasis. Malaysia und Indonesien sind Würmer, die nur darauf warten, von uns zerquetscht zu werden. Australien wird als nächstes fallen, wie ein Dominostein. Unter den philippinischen Gefangen geht zwar das Gerücht um, dass die Amerikaner auf dem Weg hierher sind, aber das kümmert uns nicht viel.
„Lass die Amerikaner doch kommen! Meine Waffe verlangt nach Yankee-Blut!“ sagt Shimada immer wieder. Ich gebe ihm Recht. Sie können uns nicht aufhalten.

07. Februar 1945
Die Amerikaner sind weitaus stärker als erwartet. Feiglinge, aber ihre Feuerkraft ist der unseren weit überlegen. Sie haben unseren Vorstoß fast völlig zurück gedrängt. Wir befinden uns zur Zeit auf Lubang, die nördlichste Insel des Landes. In seiner weisen Voraussicht hat der Kaiser alle Truppenverbände hier versammelt. Von diesem Stützpunkt aus wir unsere geballte Faust den herannahenden Angriff zerschmettern. Die Amerikaner werden bald hier sein. Ich freue mich auf ihre verängstigen Gesichter, wenn sie sehen, welcher gewaltigen Militärmacht sie hier gegenüberstehen. In den Gesichtern meiner Waffenbrüder sehe ich keinerlei Furcht. Stattdessen vernehme ich im gesamten Lager eine ausgelassene Stimmung. Sie singen und tanzen, freuen sich auf die bevorstehende Schlacht. Ja, ich bin ganz sicher, dass die Amerikaner nicht die geringste Chance haben werden. Sie werden noch lernen, was es heißt, den japanischen Drachen herauszufordern. Wir werden ihre Leichen bis hinauf in den Himmel stapeln!

11. Februar 1945
Ich weiß immer noch nicht wie, aber irgendwie ist es den weißen Teufeln gelungen, unsere Verteidigungslinien zu durchbrechen. Als das passierte, brach das pure Chaos aus. Überall flogen Kugeln durch die Luft, es gab Explosionen und Feuer. Viele gute Männer starben. Das Lager ist nicht mehr zu retten. Shimada und ich wurden von unserer Einheit getrennt. Wir sind zwar nur zu zweit, aber das wird uns nicht aufhalten. Unsere Vorgesetzten haben in der ganzen Gegend geheime Lager eingerichtet, damit wir im Notfall kleinere Einheiten versorgen können, die schnell und gezielt zuschlagen können. Unser Ziel ist es nun die amerikanische Angriffstruppe durch den Dschungel zu umrunden und ihr einen tödlichen Schlag in die Seite zu verpassen. Dabei werden wir garantiert auf weitere Japaner stoßen. Wenn diese dummen Amerikaner glauben, es wäre schon vorbei, dann irren sie sich aber gewaltig! Die Schlacht mögen wir zwar verloren haben, aber der Krieg hat gerade erst begonnen. Selbst wenn es 1.000 Jahre dauert, Japan wird gewinnen! Das ist so sicher wie das Aufgehen der Sonne im Osten.

21. April 1945
Wir haben einen weiteren Soldaten gefunden, Akatsu. Er wurde auch von seiner Einheit getrennt und durchstreift seitdem alleine den Dschungel. Zusammen führen wir 3 immer wieder Angriffe gegen die Amerikaner. Schnelle, gezielte Aktionen. Akatsu ist nach japanischen Maßstäben kein guter Schütze, aber um solch schwache Gegner zu besiegen, würde selbst meine fünfjährige Nichte ausreichen. Wir tauchen auf, erschießen 3 oder 4 von ihnen und verschwinden wieder in den Dschungel. Unsere Guerilla Taktik funktioniert. Wir sind wie Geister. Langsam aber sicher, machen wir sie mürbe. Ich nehme an, dass noch weitere kleine japanische Verbände die gleiche Taktik anwenden, obwohl wir sie nie zu Gesicht bekommen. Aber es muss so sein! Japaner ergeben sich niemals!

10. September 1945
Die Amerikaner sind es offenbar leid uns zu bekämpfen. Sie haben eine neue Taktik entwickelt. Die ganze Woche hören wir schon Lautsprecherdurchsagen:
„Soldaten des japanischen Kaiserreichs! Kommt aus dem Dschungel! Der Krieg ist vorbei! Japan hat kapituliert! Legt eure Waffen nieder! Ihr könnt nach Hause zu euren Familien!“
Wenn sie glauben, dass wir auf solche plumpen Tricks hereinfallen, sind sie sogar noch dümmer, als sie aussehen. Japan würde NIEMALS kapitulieren. Eher stürzt der Himmel ein. Und das Schicksal meint es gut mit uns. Heute Vormittag haben wir eine weitere Munitionskiste und 2 Dutzend Handgranaten gefunden. In dieser Nacht greifen wir wieder an.

01. März 1947
Heute gab es wieder Durchsagen, dass der Krieg vorbei sein und wir uns ergeben sollen. Was für eine Zeitverschwendung! Was für Feiglinge! Statt solche erbärmlichen Taktiken anzuwenden, sollen uns die Amerikaner lieber offen gegenüber treten. Sie kennen keinerlei Ehre! Da sind mir ihre Flugblätter schon lieber. Regelmäßig werfen sie tausende davon über dem Dschungel ab. Sie zeigen Bilder der angeblichen japanischen Kapitulation. Alles Lügen selbstverständlich, aber wenigstens geben sie ganz vernünftiges Toilettenpapier ab. Zu mehr sind diese Dinger auch nicht zu gebrauchen. Shimada und ich lachen regelmäßig darüber. Aber letztens habe ich Akatsu dabei erwischt, wie er ganz verstohlen eins davon durchgelesen hat und danach wehleidig in die Ferne blickte. Ich sprach ihn darauf an, aber er stritt ab, ihre Propaganda zu glauben. Besser ich behalte ihn im Auge. Wir können in dieser kritischen Phase des Krieges keine Schwäche in unseren Reihen vertragen.

12. Juni 1951
Heute habe ich mich um Akatsu gekümmert. In letzter Zeit sprach er immer und immer wieder davon, dass der Krieg vielleicht doch vorbei sei. Er schlug vor, den Dschungel zu verlassen und zu erkunden, wie die Lage tatsächlich ist. Ich stimmte ihm zu. Shimada blieb zurück, während wir zwei uns auf den Weg machten. Er wirkte ausgelassen und sang ein altes Kinderlied. Ich summte mit. Nachdem wir mehrere Stunden gegangen waren, zog er sich kurz zurück um zu pinkeln. Ich zögerte nicht. Vorsichtig schlich ich mich von hinten an ihn heran, packte ihn an den Haaren, riss seinen Kopf nach hinten und rammte ihm mein Kurzschwert in die Kehle. Er zuckte und versuchte mich abzuschütteln, aber es war zu spät. Nach einigen Sekunden ließ ich ihn los und er fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Es war die einzige Möglichkeit. Ich bin ziemlich sicher, dass er ein amerikanischer Spion war, eingeschleust um dem glorreiche japanischen Reich zu schaden. Vermutlich war er auch für unsere Niederlagen 1945 verantwortlich. Einen solchen Verräter erwartet nur der sichere Tod. Ich erzählte Shimada, dass wir von amerikanischen Truppen angegriffen wurden und Akatsu getötet wurde. Shimada ist mein ältester und bester Freund. Ich wollte nicht, dass er sich wegen Spionen sorgt.

04. August 1954
Heute Nacht haben wir wieder einen Ausflug gemacht um unsere Vorräte aufzufüllen. Dabei sind wir auf einen Bauernhof gestoßen, den offensichtlich die Amerikaner errichtet haben. In einer gezielten Aktion haben wir den Hof gestürmt und die anwesenden Agenten gefangen genommen, die sich als philippische Bauernfamilie ausgegeben hat. Widerliche Amerikaner! Sie nehmen sogar Kinder in ihre Reihen auf um als Agenten zu dienen! Gut trainiert heulten und schrien sie, während mich der Mann auf Knien anbettelte:
„Bitte !!!! Ich flehe euch an !!! Wir sind keine Amerikaner !!!! Die Amerikaner sind längst weg!!! Der Krieg ist seit Jahren vorbei!!!! Schaut euch doch hier mal um!!!! Sieht das hier aus, wie das Hauptquartier einer amerikanischen Militäreinheit???? Schaut in die Augen meiner Frau und meiner Kinder!!!! Seht ihre Angst!!!! Schaut euch die kleine Maricel an!!!! Sie ist doch erst 5 Jahre alt!!! Wir sind einfache Bauern, keine Agenten!!!! Bitte verschont uns!!!!“
Wir erschossen alle Anwesenden, nahmen uns was wir brauchen konnten und fackelten der Rest ab. Mit solch billigen Tricks werden uns die Amerikaner nicht kleinkriegen.

27. Januar 1961
Die Situation ist angespannt. Shimada und ich streiten uns häufig. Wir stehen beide unter enormem Stress. Manchmal wünschte ich mir, der Krieg wäre tatsächlich vorbei und wir könnten nach Hause gehen. Mir fehlt meine Familie und Japan. Dieser Dschungel verlangt meine gesamte Kraft von mir. Vor allem nachts, wenn es dunkel ist und wir die Tiere des Waldes hören, überkommt mich der Gedanke mich zu ergeben. Aber dann erinnere ich mich an an die Realität. Ich stelle mir die enttäuschten Gesichter meiner Eltern vor, wenn sie erfahren würden, dass ich kapituliert habe. Das kann und werde ich ihnen nicht antun. Also beiße ich die Zähne zusammen und kämpfe weiter. Shimada scheint ähnlich zu denken. Aber ich weiß nicht, ob er auch dieselbe Kraft aufwenden kann wie ich. Ich hoffe inständig, dass er nicht so enden muss wie Akatsu.

02. Mai 1966
Shimada ist tot.

03. Mai 1966
Gestern hatte ich einfach nicht die Kraft mehr niederzuschreiben. Mein bester Freund und letzter Kampfgefährte ist in der Schlacht gefallen. Seit wir Kinder waren, sind wir überall zusammen hingegangen. Aber ins letzte große Abenteuer, das Leben nach dem Tode, wird Shimada ohne mich gehen müssen. Unsere Vorräte waren so gut wie aufgebraucht. Wir überlegten einen der amerikanischen Höfe am Rande des Dschungels zu überfallen, aber das ist gefährlich. Wir haben das in letzter Zeit zu oft getan. Vermutlich sehen sie einen weiteren Angriff vorher. Der Hunger und die Munitionsknappheit ließ uns aber keine andere Wahl. Shimada schlug vor, bis zum Einbruch der Nacht zu warten, aber ich war sicher, dass unsere überlegenen Fähigkeiten ausreichen würden um den Sieg davonzutragen. Warum habe ich nur nicht auf ihn gehört? Als wir uns dem Hof bis auf 30 Meter genähert hatten, gerieten wir unter Beschuss. Die Amerikaner waren vorbereitet. Eine ganze Gruppe Soldaten erwartete uns. Wir mussten uns zurückziehen. Dabei wurde Shimada in den Rücken getroffen. Ich schaffte es gerade noch so ihn mir über die Schulter zu werfen und in den Dschungel zu fliehen. Stundenlang rannte ich, um die Verfolger abzuschütteln. Dabei betete ich, dass Shimada so lange durchhalten würde. Doch als ich endlich Rast machte, war es schon zu spät. Ich verbrannte seine Leiche an Ort und Stelle, sie sollte nicht den Amerikanern als Trophäe dienen. Jetzt bin ich ganz alleine, aber ich gebe nicht auf!!!! NIEMALS!!!!

17. Februar 1971
Gestern passierte etwas Merkwürdiges. Ich war auf einem meiner regelmäßigen Erkundungsgänge, als ich auf einen Japaner traf. Zunächst dachte ich, es wäre ein weiterer Soldat, aber dafür war er falsch gekleidet. Er trug keine Militäruniform, sondern einfache Kleidung. Kurze Hose, helles Hemd und Sandalen. Kein Soldat würde so durch den Dschungel laufen. Mit gezückter Waffe sprang ich aus dem Gebüsch und rief:
„Wer bist du? Gib dich zu erkennen oder ich werde dich erschießen.“
„Oh Gott.... bitte töten sie mich nicht! ich bin Suzuki Norio, ein einfacher Student aus Tokio.“
„Was willst du hier?“
„Ich suche nach jemandem und ich glaube dass sie derjenige sind, den ich suche.“
„Was glaubst du denn, wer ich bin?“
„Leutnant Hiro Onoda, Soldat der Kaiserlichen Armee von Japan.“
Ich zuckte zusammen. Woher kannte er meinen Namen?
„Woher kennst du diesen Namen?“
„Machen sie Witze? Sie sind eine Berühmtheit. Sie kämpfen immer noch, obwohl es schon so lange vorbei ist.“
„Der Krieg ist vorbei??? Wirklich???“
„Ja, ist er. Schon seit vielen Jahren.“
Ich misstraute diesem Fremden, doch nach all den Jahren tat es gut mal wieder mit einem Japaner zu sprechen. Wir gingen in mein Lager und redeten den ganzen Tag. Er erzählte mir vom Krieg. Er sagte, die Amerikaner hätten gewaltige Bomben, sogenannte Atombomben, über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Die Städte wurden vollständig zerstört. Angesichts der Vernichtungskraft dieser Waffen hat Japan kapituliert. Die nächsten Jahre waren schwer. Verzicht, Armut und Leid herrschten im ganzen Land. Doch nach einer entbehrungsreichen Zeit folgte der Aufschwung. Die Städte wurden wieder aufgebaut und die Wirtschaft florierte. Es herrscht ein nie dagewesener Frieden. Seine Erzählungen waren traumhaft.
„Aber warum bist du hier?“
„Ich habe einen Zeitungsartikel über sie gelesen. Dort hieß es sie kämpfen weiterhin und dass es weder der Regierung der Philippinen noch unserer eigenen gelingt sie zum Aufgeben zu bewegen. Da musste ich sie einfach kennenlernen.“
„Ein japanischer Soldat ergibt sich nicht. Eher würde ich sterben.“
„Ich hoffe, dass ich sie vom Gegenteil überzeugen kann.“
„Die einzige Möglichkeit mich zum Aufgeben zu bewegen ist es wenn mein Vorgesetzter in den Dschungel kommt und mir den Befehl dazu gibt.“
„Wie heißt denn ihr Vorgesetzter?“
„Major Taniguchi.“
Am nächsten Morgen ging er, aber er versprach wieder zu kommen.
„Ich reise zurück nach Japan, finde Major Taniguchi und überzeuge ihn hierher zu kommen.“

09. März 1974
Ich war so ein Idiot!!!! Wieso habe ich nur diese Lügen des Studenten geglaubt??? Wir ein blutige Anfänger ließ ich mich von ihm verführen und senkte meine Deckung!!!!
Er kam tatsächlich zurück, marschierte wieder durch den Dschungel, wieder in diesem lächerlichen Outfit. Ohne Sorge lief er umher und rief meinen Namen.
„LEUTNANT ONODA !!!! ICH BIN WIEDER DA !!!! ZEIGEN SIE SICH !!!!! ICH HABE DEN MAJOR GEFUNDEN!!!!“
Ich trat aus meinem Versteck.
„Hallo, Suzuki. Schön dich wiederzusehen. Wo ist Major Taniguchi?“
„Am Rande des Dschungels. Er ist sehr alt und seine Gesundheit erlaubte ihm nicht, mir bis hierher zu folgen. Er und einige japanische Delegierte warten auf uns. Gehen wir?“
Ich nahm meine Sachen und folgte Suzuki. Nach einigen Stunden erreichten wir das Ende es Dschungels. In der Ferne konnte ich mehrere Personen ausmachen, einer von ihnen einen alter Mann in einem Rollstuhl. War er es wirklich? Major Taniguchi? Ja, es war es. Er war alt geworden, aber das war eindeutig der Major. Aber wer war der andere? Neben dem Major stand ein großer Mann....definitiv kein Japaner. Was ging hier vor sich?
„Suzuki... Wer ist dieser große Mann neben dem Major?“
„Das ist Jeffrey. Er ist der Altenpfleger des Majors. Ein netter Mann aus New York.“
Ich wusste es!!!! Es ist eine Falle!!!! Ein weiterer Trick der Amerikaner!!!! Major Taniguchi wurde wahrscheinlich dazu gezwungen bei dieser Posse mitzumachen!!! Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, zog ich meine Waffe, erschoss Suzuki und floh in den Dschungel. Ich rannte wie der Teufel. Hinter mir hörte ich Stimmen. Sie folgten mir. Ich war so in Panik, dass ich nicht auf den Weg achtete. Ich passte nur eine Sekunde nicht auf und....WUMM!!! Ich stürzte über einen Stein. Mein Bein verdrehte sich und gab ein widerliches Geräusch von sich, wie zersplitterndes Holz. AHHHH!!!!! Der Schmerz zog mir durch den ganzen Körper. Damit konnte ich nicht mehr rennen. So schnell ich konnte, kroch ich in einen Busch. Hier sitze ich immer noch und höre die Stimmen. Sie suchen nach mir, schreien ihre Lügen in den Wald. Dies sind vermutlich meine letzten Worte. Ich kann nicht mehr! Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie mich finden und dann werde ich mich nicht ergeben. Mein treues Kurzschwert liegt neben mir. Ich habe mir auch schon das Hemd ausgezogen, damit ich, wenn sie kommen schnell Selbstmord begehen kann. Lieber wähle ich den Tod als Gefangenschaft! Ich notiere diese Worte, damit zukünftige Generationen erfahren, dass ich nicht aufgegeben habe. Ein japanischer Soldat ergibt sich nicht! NIEMALS!!!!
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo SirApfelbaum, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von ENachtigall

Redakteur in diesem Forum
 



 
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