Der Literat

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Maribu

Mitglied
Hallo TaugeniX, Hallo Steky,

die letzten Male, als ich eine Mail bekommen habe, dass zu diesem Text wieder etwas gesagt wurde, dachte ich, ich finde eine neue Interpretation.
Dass ihr euch aber über Belanglosigkeiten austauscht, ist
langweilig!

Man kann eine Geschichte gut oder schlecht finden; es gibt da auch noch Differenzierungen, aber ist es so wichtig, ob ich Salon oder Wohnzimmer sage? - Natürlich kann der Leser(in) die Zeit besser einordnen. Aber in diesem Fall spielt die Zeit gar keine Rolle! Es hat schon immer Schriftsteller, Dichter oder Autoren gegeben, für die das Schreiben oberste Priorität hatte; die Frau oder die Familie war zweitrangig!

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wenn ich in einem "Schreibrausch"
bin, dass ich nicht gestört werden möchte. Wenn jemand ruft:
"Komm jetzt endlich, das Mittagessen wird kalt!" Sag ich zu mir:
Na und, ich ringe jetzt erst noch mal um meinen Satz! Lass das Essen doch kalt werden!

Lieben Gruß und einen schönen zweiten Advent!
Maribu
 

Ji Rina

Mitglied
Ich verstehe Stey und verstehe TaugeniX...
So gesehen, fand ich die Diskussion interessant.
Eigentlich ist es bei diesem Thema tatsächlich schnurz, in welcher Zeit die Geschichte spielt (Maribu).
Einige Hinweise im Text, deuten aber schwach auf eine „andere, längst vergangene Zeit“ und Steky will wohl ganz nah dran sein und genau wissen, „wo er sich befindet“. Letztendlich finde ich, Steky hat wohl doch Recht: Denn um so näher dran, um so einfühlsamer für den Leser.
Über diese Zeile von TaugeniX musste ich sehr lachen:

„““ich habe mich deswegen in die Schreiberei verkrochen, weil ich die "heutige Zeit" nicht aushalte.“““ (kann ich hundertpro teilen)


Aber bei •“Der Literat“ wären nur zwei drei kleine Änderungen nötig...und schwups! Wäre er schon in die heutige Zeit eingeordnet (also keine grosse Überwindung).

Mit Gruss,
Ji
 
S

steky

Gast
Mich störte die Zeit insofern, als dass sie der Geschichte Authentizität nimmt, weil der Autor - logischerweise - das damalige Umfeld nicht so gut kennen kann wie das heutige.

Zeit spielt nur dann keine Rolle, wenn man gut recherchiert, und somit ein Bild einer gewissen Zeit vermittelt.

Das ist meine bescheidene Meinung. Ansonsten hätte ich meine Klappe gehalten und geschwiegen.

LG
Steky
 

TaugeniX

Mitglied
@ Maribu, für mich ist diese Diskussion keinesfalls belanglos! Schließlich geht um meine Erzählsprache, - mein Werkzeug.

Kollege @ Steky schreibt, die Zeit spiele keine Rolle, wenn man sie gut vermitteln kann. Ich bin überzeugt, dass die Vergangenheit sogar einen Vorteil, einen schimmernden Reiz der Geschichte ausmacht, allerdings eben nur, wenn man es gut macht.

@ Ji Rina sieht die "Zeitortung" im Text auch als zu schwach.

Ich wollte einen Wein servieren, den das Alter erst zum Leben erweckt, habe aber stattdessen altbackene Semmeln auf den Tisch gestellt, die kaum genießbar sind.

Tja, "Ungenügend, setzen!" halt. Kann nur besser werden mit mir. :)
 

Ji Rina

Mitglied
@ Ji Rina sieht die "Zeitortung" im Text auch als zu schwach.

Nö, das hab ich ja nicht gesagt. Aber nach Stekys Kommentar, habe ich den Text noch einmal gelesen und es stimmt, dass hier eine Zeitangabe mehr Nähe vermitteln würde. Ich bin eine ganz schlechte "Bildschirm-Leserin" (mag alles nur auf Papier) und ehrlich gesagt, ist es mir beim erstenmal nicht so aufgefallen.
 

TaugeniX

Mitglied
Ich habe diesen Satz von Dir so verstanden: "Einige Hinweise im Text, deuten aber schwach auf eine „andere, längst vergangene Zeit"

Das Problem ist, ich schreibe gerade an einer Geschichte, die viel viel weiter in der Vergangenheit liegt. Und wenn ich es nicht mal zur glaubwürdigen "Vorkriegszeit" schaffe, wie soll ich es erst ins XIII. Jh. schaffen! :(
 

Ji Rina

Mitglied
Ja, aber das habe ich erst beim zweiten Lesen richtig eingeordnet. Beim ersten Lesen, hatte ich ein kleines Fragezeichen in meinem Kopf, mit der Frage: Wie ordne ich diese Bilder ein? Der Literat? Wer ist er, wo ist er (zeitlich) - Aber meine Aufmerksamkeit galt dann wieder Deinem Text und ich habe die Frage irgendwann nicht mehr beachtet.

Als ich dann Stekys Kommentar las, viel mir mein Fragezeichen wieder ein und ich las den Text noch einmal.

Ich glaube Steky bevorzugt Erzählungen aus der heutigen Zeit; wenn ich seinen Kommentar richtig verstehe:

@Steky: Mich störte die Zeit insofern, als dass sie der Geschichte Authentizität nimmt, weil der Autor - logischerweise - das damalige Umfeld nicht so gut kennen kann wie das heutige.

Mir ist egal welche Zeit, solange sie festgelegt ist. Also ich würde dann sagen:

Je nach Text-Inhalt, könnte es mich stören, wenn eine Zeit nicht festgelegt (genannt) wird.
 



 
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