der mai bäumt sich auf

gitano

Mitglied
Hallo rogathe,
interessant Dich hier anzutreffen....hab Deinen Nickname noch aus frühen Zeiten der meiner online LYRIKAktivitäten in Erinnerung ;-)

der obige Text wirkt auf mich als ob zwei kontrastierende Themen in einem Text gegenübergestellt werden und auch ineinander greifen.
Mal abgesehen was man davon hält, dass alle Welt nun glaubt sich zum Thema "Krieg" und dessen Auswirkungen äußern zu müssen/wollen...
Den Wonnemonat mit dem Krieg in einen Kontrast zu stellen schient hier die Idee zu sein.
Was nach meinem Eindruck dem Text gut tut ist die sprachliche Einfachheit - obwohl etwas Pathos durchaus mitschwingt aber der Inhaltssache eher dienlich als denn abträglich ist.
Sprachstilistisch stört mich besonders Z2. Nach meiner Auffassung würde völlig genügen:
"sprosst und knospt"
und würde sich damit wunderbar in die Unaufgeregtheit des Sprachstiles einfügen - ohne das es an inhaltlicher Absicht und Wirkung Abstriche gibt - im Gegenteil - der Kontrast würde durch die Schlichtheit befördert.
dessweiteren würde ich für die gleiche Zeile empfehlen nochmal zu überdenken ob es eine etwas weniger "barock" anmutende Formulierung geben könnte..(spriessen und knospen / spriessen und knospen überall/ spriessen und Knospenplatzen /überall/oder ähnlich)

Das "ungestüm" mag für mich als fast "bidere" Charakterisierung in diesem inhaltlichen Zusammenhang nicht passen und fügt sich sprachstilistisch/inhaltlich/Haltung des LyrIch nicht förderlich ein.

ebenso konsequent würde ich das eher störende "nach" in Z 11 streichen.
In Z12 fehlt meiner Meinung nach eine Verbindungssentenz zu Duft oder auch eine neue Eigenschaft in Verbindung. Denn der in Z10 inplantierte "Duft" in Bezug auf "Wiederkehr von der Front" ist inhaltlich und auch sinnästhetisch" schwerlich in Einklang zu bringen - auch nicht in lyrischer Interpretation...
Eventuell kann man sich auf Kuchen/Grün und Wiederkehr freuen, hoffen, überrascht sein, ...

Für mich wäre der Text nach Überarbeitung eine der besser gelungenen Beiträge etwas in lyrischer Form zum Thema zu äußern...schwer genug allemal...
Winke und Grüße aus dem Taunus
gitano
 

rogathe

Mitglied
Hallo gitano,
herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Der Kontrast Erneuerung der Natur/Zerstörung durch Krieg soll auch durch das "ungestüm" betont werden.
Das "duftet nach" soll Hoffnung und Sehnsucht vermitteln.
Selbst unangenehmer Körpergeruch des rückkehrenden Soldaten "duftet" im Augenblick der Wiedersehensfreude.

LG rogathe
 



 
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