Der Menschenfreund

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LuMen

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Neues vom einbeinigen Reiher: Der Menschenfreund


In einem Brunnen steht als Wasserspeier
auf einem Bein ein silberfarbner Reiher.
Er speit den Glitzerstrahl aus Sprudelnaß
ins Becken, und zwar ohne Unterlaß.

Ein Mensch kommt als Tourist vorüber,
wirft eine Münze in das Spritzgestüber
und glaubt, das führt zu seiner Wiederkehr.
Er irrte sich in diesem Punkte sehr!

Das Geldstück, durch die Lüfte fliegend, blendet
den Autofahrer, der dort grade wendet.
Er übersieht den Münzen-Freak und fährt
ihn um, obwohl´s ihm vom Gesetz verwehrt.

Der Mensch im Sturzflug – weshalb, weiß der Geier! –
fällt um den Hals ihm, jenem Spucke-Reiher,
und dieser rettet durch sein Eisenbein
denselben vorm "Ganz-Überfahren-Sein"!

So kommt im Brunnen an der Einbein-Bande
besagtes Kraftfahrzeug zum Haltestande,
verletzt den Münzenwerfer nicht mehr schwer –
es holt ihn ab die städt´sche Feuerwehr!

Im Krankenhaus, dank Reiher und mit Glück,
genaß der Mensch, doch kam nie mehr zurück!
 
K

Klopfstock

Gast
Also Unfug ist es nicht unbedingt - es gibt im Leben
nichts, was es nicht gibt;) Es gibt Sachen, an die glauben
nur die Beteiligten, weil sie es erlebt haben.
Mir gefällt dieses Gedicht sehr, von der Idee und
von der Ausführung sowieso!!!

Liebe Grüße
und ein schönes Wochenende:)
 

Herr Müller

Mitglied
Unfug

Ich meinte ja nur, das es höchst unwahrscheinlich ist, das der Fahrer durch das Geldstück geblendet wird. Aber es gibt ja durchaus Theorien, nachdem ein Schmetterlingsflügelschlag durchaus einen Sturm auslösen kann. Leider habe ich mich noch nicht damit auseinandergesetzt. Aber ich bin dank der Geschichte von LuMen ein bißchen schlauer. Also, mir gefällt Deine Geschichte blendend LuMen.
 



 
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