Der Morgen danach

Der Morgen danach ist silberblau wie die Rauchfäden, die vielleicht noch wie Lametta in der Luft hängen.
Alle sind sie gegangen.
Ich, auf der Couch, rühre in meinem Becher.
Omas schweres Parfum ist noch ein bisschen da und das quirlige Geplapper der Kinder, Geschenkpapierfetzen auf dem Teppich. Jemand wird heute staubsaugen müssen.
Der Baum atmet sein letztes ätherisches Grün in den Raum hinein, vergiftet von den bleiernen Dämpfen der Spritzkerzen, die als verkohlte Skelette im Geäst hängen.
Mir, auf der Couch, wird der Becher kalt.
Eine Ruhe ist. Taggewordener Moment, da eine Kerze sich auspusten lässt.
Feierlichkeit ist vergänglich, vergangen.
So drauf hin gefiebert, sie alle – und dann dieser silbrig kalte Morgen.
Mich, auf der Couch, werden sie später finden.
 



 
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