der Morgen pflückte mich

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Arcos

Mitglied
der Morgen pflückte mich
aus meinem Bett
nun wollen diese Zeilen
geschrieben werden
ein weiterer Tag in diesem
sonderbaren Leben

ich erinnere mich
ich habe geträumt
eine Geschichte
die ich noch nicht kannte
inmitten des Hin und Her
war deine Ruhe

das Gezwitscher draußen
erzählt die Nachrichten vom Tage
der Tiefflug verrät den Regen
glaube nicht den Lügen
von Schönwetterwolken
Kinderlachen von einem Balkon
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Önder,
mir gefallen die Kontraste, die du in deinem Gedicht schaffst. Ein Jemand verlässt sein Bett trotz sonderbarem Leben und erinnert sich durch seinen eigenen Traum an etwas, an jemand, an einen Zustand, der im Widerspruch zu dem steht, was sich ständig im Hier und Jetzt ver(w)irrt. Vielleicht eine Erinnerungsgeschichte an sich selbst?
Die Erkenntnis von Beiläufigkeit im Gezwitscher des Tages, die Annahme, die (Wetter)verhältnisse zu kennen wird durchbrochen von der Unschuldigkeit eines Kindes, das lacht. Was aus dem Kinderlachen vom Balkon eines Tages wird, bleibt offen - die Lügen der Schönwetterwolken werden durch den Tiefflug "der Vögel und Insekten" dagegen aufgeklärt.
Da kann ich als Leser vieles hineinlegen: Melancholie, Hoffnung, Selbsterkenntnis und vieles mehr. Oder einfach ein Sein im sonderbaren Leben zulassen.
Das gefällt mir! Ein Rehahö im Plural.
Danke für die wunderbare Reise durch dein Gedicht!
Lieben Gruß
Anita
 

Arcos

Mitglied
Besten Dank Anita für die zahlreichen Sternschnuppen und deinen Eindruck, der alles auf den Punkt bringt. Es sind wahrscheinlich nur die Kontraste, die das ganze Leben ausmachen….

Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Vögel tiefer fliegen, wenn Regen bevorsteht. Tiere haben Sinne, die der Mensch nicht mal ansatzweise versteht.

Sogar Eichhörnchen scheinen tiefer zu….nä, Spaß.

Beste Grüße
Önder
 



 
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