Der Narr

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James Blond

Mitglied
Sehr schön, lieber sufnus, dass du deinen Narren noch ausbuddeln konntest und hier der Schlauheit die Klugheit gegenübergestellt hast. :)


und nur die Infantilen,
die finden im Erfühlen
den Sinn der Narretei.
"Kinder und Narren sagen die Wahrheit", meint ja auch der Volksmund, aber deren Wesensverwandtschaft liegt wohl noch etwas tiefer.

Liebe Grüße
JB
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber sufnus,

das halte ich für Wunschdenken. Der Volksmund sagt nach meiner Kenntnis eher, 'Betrunkene und Kinder' sagen die Wahrheit, aber nicht, weil sie irgendwas erfühlen, was die Verkopferten nicht erkennen können oder wollen, sondern weil sie die gesellschaftlichen 'Fesseln' entweder noch nicht 'drauf' haben oder nicht mehr. Aus dem gleichen Grund ist es ein Kind, dass des Kaiser neue Kleider nicht sieht - vielmehr, es sagt, dass es sie nicht sieht. Und damit sind wir bei einer Form der Schuld oder Unschuld und mitnichten beim Erfühlen, dem ja eher der Instinkt entspräche, und nicht eine Form der emotionalen 'Weisheit'.

Liebe Grüße
Petra
 

Scal

Mitglied
Dein Schelmenkünden, in eine verschmitzte Melodei eingebettet, schellt sehr gefällig.

Lieben Gruß
Scal
 

sufnus

Mitglied
Hi Petra,

lieben Dank fürs Lesen & Kommentieren! :)
Ich würde für mich persönlich diesen hier besungenen Narren eher als fiktive und weniger als herbeigewünschte Gestalt empfinden. Der Narr ist ja als Archetyp eigentlich ein etwas unheimlicher Geselle (selbstredend gilt dies für Narren allerlei Geschlechts). Die Gilde der Narren kommt von weit her, aus vorzivilisatorischen Zeiten, eine Mischung aus Trickster, Dämon und Schamane.
Der Harlekin, eine der vielen Manifestation "närrischer" Figuren in der Literatur, wird etymologisch teilweise vom "Höllenkönig", aber auch vom Heer-König, welcher der "wilden Jagd" vorstand abgeleitet.
Diese Abgründe sind zugegebenermaßen in meinem Text nicht ausgeführt, aber zumindest für mich schwingen sie im Wort "Narr" durchaus mit.

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Und Dir, lieber Scal, ebenfalls vielen Dank für die Beanmerkung und das Lob des Schellenklingklangs. :)

LG!

S.
 



 
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