DER NEUE-MAUER-FALL

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Harry Popow

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OPERATION AFFEN-DROHNE


Unter diesem Titel veröffentlichte der Autor Harry Popow, Jahrgang 1936, ein Satire-Buch im epubli-Verlag, dem er aus aktuellen Erwägungen den Untertitel „DER-NEUE -MAUER-FALL“ hinzufügte.

3. überarbeitete Auflage

Vorwort:

Zur Sache...


Die menschliche Rasse randaliert mit dem Smartphone vor den Glotzen und der Bronzezeit im Schädel durch die Gegend und die Geschichte. Der Homo sapiens hat diesen Planeten durch sehr frühe straffe Arbeitsteilung und eine scharfe Trennung zwischen Arm und Reich grundlegend verändert.

Ob wir nun zu einem neuen Erdzeitalter ausrufen sollten, bei dem es durch die weltweite Digitalisierung eine Anhäufung von ÜBERFLÜSSIGEN gibt, die man schnell loswerden könnte, wenn man wollte, darüber streiten sich die unablässig nach Maximalprofit strebenden zurückgebildeten „intelligenten“ Affen.

Vernichtet der arg geschundene Planet die HOCHGEBILDTEN oder sind es eher diejenigen, die mit ihren Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde das Ruder des Vernichtungs-Feldzuges an sich gerissen haben? Wer müsste und könnte da zurückstecken?

Wessen Rat ist da teuer und lebenswichtig? (BENNO)



Was soll man schon vom Tag erwarten, der mit Aufstehen anfängt? Gelächter. Schmunzeln. Daniil Granin schrieb diesen Satz, der russische Schriftsteller. Und was nach dem Aufstehen geschah, ist so umwerfend nicht immer. Wer täglich für andere schuften muss und Geld verdient, der ist gut dran. Wer mit knappem Geld einkaufen geht, muss tüchtig überlegen. Wer die Miete nicht mehr bezahlen kann, der fliegt unter Umständen auf die Straße und sucht seinen Unterschlupf unter Brücken. Wer in den Fernseher glotzt, der findet tausende Gewalttaten, Korruptionsfälle und sämtliche Sauereien. Aber nur im Miniformat. In Talkrunden zum Beispiel. Da befinden sechs Leutchen über zunehmende Taschendiebstähle in Berlin. Und das man aufpassen solle. Zwei Stunden Gequassel über Symptome und kein Wort über Ursachen, gesellschaftlicher Art natürlich. Klar, das alles passierte nicht im Osten vor dem Mauerfall. Und jetzt, im Jahre 2019?

Symptome, Symptome! Über Zustände wird offen und „ehrlich“ debattiert. Damit hat sich`s. Was Wunder, wenn die Glotzer zunehmen und keine Fragen nach Ursachen mehr stellen. Man ist so daran gewöhnt, zu stöhnen und festzustellen, es ist halt wie es ist... Beginnt mit zunehmender Ich-Bezogenheit und Gleichgültigkeit nicht der langsame Seelentod? Freiheit des Wortes. Freiheit der Meinung. Ob so oder so. Du schüttelst den Kopf, schaltest aus, gehst zu Bett. Das alles geht dir sozusagen am Arsch vorbei. Und niemand wird verschämt zurückblicken, als sehr viele bereits gedanklich gen Westen marschierten und dabei das Lied sangen „...und die Augen fest verschlossen“.

Was gibt es Wichtigeres als das einzigartige Leben? Mit all diesen Hoffnungen und auch Enttäuschungen? Mit all den Mühen und auch dem Spaß? Manchmal ist es zu viel des „Guten“. Gewalt, Korruption, Kriegsgefahr, Trauerspiel in Europa, nicht verfügbare Visionen, Resignation, Zerfallsprozesse, Theater und Filme, die oft genug nur Banales bieten, Talkrunden, die nur Symptome aufzählen. Inhaltsloses als Denkvorgabe. Was Wunder, dann droht Acedia: Gleichgültigkeit. Überdruss. Denkfaulheit. Trägheit des Herzens. Innere Leere. Langeweile. Ignoranz. Trostlosigkeit. Wer dem unterliegt, hat es schwer. Das Gegenteil von acedia: Sich rühren, zornigen Widerstand leisten, etwas tun. Frieden schaffen ohne Waffen. Im Bündnis mit anderen. Nicht vereinzelt. So wird ein Schuh draus.

Zukunft sieht dann anders aus. Dann droht Einsamkeit. Dann bist du ausgestoßen. Dann spürst du dein Alleinsein doppelt stark, abgehängt worden zu sein. Angewiesen auf Almosen, weil du ein außen vor bist, ein Arbeitsloser? Und dann heißt es noch, du bist selber Schuld an deinem „Missgeschick“. Und so tappst du ohnmächtig in die Falle der Selbstverschuldung, suchst nach Auswegen in dir selbst, gerätst immer tiefer in die Sackgasse der eigenen Ohnmacht, während sich der Staat aus sozialen Problemen immer mehr heraushält. Begehrst du aber auf, dann ist das dein gutes recht. Nur – das juckt niemanden. Dein Zorn verpufft wie der Schrei einer Nachteule.

Die Fragen nach dem WARUM haben den Abgang gemacht, die geistige Einengung nimmt ihren Lauf, nur wer tief gräbt hat Chancen, neue Blüten zu entdecken. Der Widerspruch liegt in allen Dingen – es kommt nur darauf an, die lösbaren zu finden, gute Ideen, neue Knospen zum Blühen zu bringen.

Unter einem Dach? Ein Volk, ein Führer. Brüder und Schwestern? Eine Nation? Eine Familie? Ein Staat? Du und ich? Die Liebe eint alle? Gut und Böse? Oben und unten? Geld und nicht Geld? Arm und reich? Gläubige und Ungläubige? Einheimische und Ausländer?

Selbst der unterschiedliche Drang nach Frieden spaltet jeden und alles!!!
Man betrachte dieses Buch „OPERATION AFFEN-DROHNE“ (siehe Cover) als einen Versuch, mit der Satire das Tagesdunkel am Himmel der Manipulierung ein klein wenig aufzuhellen. Wohl wissend, dass es seine Leser kaum finden wird, zu große Macht haben „Bestseller“, die nicht am Schlaf dieser Welt rühren.

Die folgenden Episoden zu BENNO, seiner Zauberfrau und dem Äffchen DIDA und ihrem Freund DADA sind Träumereien, die ihren Ausgangspunkt in der Wirklichkeit haben. Hier entwirft der Autor einen Text, mit dem er keinen Lorbeer ernten wird. Er ist alt und klug genug, um zu wissen, seine Schreiberei wird niemals an der großen Glocke hängen. Man nehme den Spaß als das, was es ist: Ein kleines Lächeln, ein kleines Nachdenken, ein wenig ungläubiges Kopfschütteln, ein wenig Zustimmung – auch gestützt mit goldenen Zitaten aus Politik und Literatur in der NACHLESE - , vielleicht ein eigenes Zupacken in Richtung einer neuen Morgenröte. Und am Ende doch eine des nachdenkenswerte „Überraschung“...

Harry Popow: „OPERATION AFFEN-DROHNE“, epubli-Verlag, Erscheinungsdatum: 09.12.2019, ISBN: 9783750261105,
Bindungsart: Softcover, Format: DIN A 5 hoch, 288 Seiten, Einzelpreis: 18,99 €
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Hast dir Gedanken gemacht über die Erde, Harry, die zur Scheibe mutiert ist, zur Mattscheibe, zum Plemplem. Echt, ich weiß schon nicht mehr, weshalb ich den Fernseher habe, brauchbar höchstens zum Abspielen von DVDs oder als Geräuschkulisse. Aber was sonst so geschrieben wird, angedacht, aber nicht zu Ende gedacht, gelobt und verworfen, hingehustet und ausgespuckt - nichts, was Welt bewegen könnte. Es ist diese Ziellosigkeit, nicht zu wissen, weshalb man diese Welt durchhält und am Leben hängt, ein gefülltes Konto ist auch nicht das Glück. Man weiß nicht mehr, was sich lohnen könnte.
Dieses Lebensungefühl drückst du in deinem Buch aus, diese Leere, das Sterben des Intellekts, dieses "Soll das alles gewesen sein?" Ich fürchte, dein Buch würde mich nach den ersten drei Seiten depressiv machen. Mich hält nur aufrecht, dass ich weiß, es gab mal eine Zeit, da wusste ich, weshalb ich lebe, weshalb ich arbeite, eine Zeit, in der ich unbeschwert an Zukunft denken konnte. Ich weiß, Leben ist eben nicht nur dieses von heute. Heute lebt man das falsche Leben im falschen Leben, also doppelt falsch. Und Kurzseher meinen, doppelte Verneinung ist Bejahung. Zum Glück, muss man ja sagen, merkt es nicht jeder. Und wenn doch, bleibt das Erwachen folgenlos. Man schummelt sich bloß noch durch. Harry, auch du gibst nicht auf, schleppst deine vollen Säcke Kritik durchs Papier bzw. über den Bildschirm, und fragst dich vielleicht: Warum das alles? Und du weißt, du darfst nicht aufgeben, ohne dich würde eine Menge kleiner und großer Gedanken spurlos verlorengehen. Tja, mach mal so weiter.

Gruß, blackout
 
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julia.schannon

Mitglied
Lieber Harry, dein Text hat mich sehr gut unterhalten.
Unter einem Dach? Ein Volk, ein Führer. Brüder und Schwestern? Eine Nation? Eine Familie? Ein Staat? Du und ich? Die Liebe eint alle? Gut und Böse? Oben und unten? Geld und nicht Geld? Arm und reich? Gläubige und Ungläubige? Einheimische und Ausländer?
Das ist mein Lieblingsteil. Ich mag es besonderes wenn viele Frage steht. Es überredet mich weiterzulesen ☺
 

Ji Rina

Mitglied
"""Selbst der unterschiedliche Drang nach Frieden spaltet jeden und alles!!! """

Hiermit ist alles gesagt. Vielen Dank dafür.
Mit Gruss, Ji
 



 
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