An diesem verregneten Tag fahre ich mit mäßigem Tempo über eine norwegische Landstraße. Seit zwanzig Minuten ist mir kein anderes Auto entgegengekommen. Das freut mich, denn so kann ich mich auf meine Gedanken konzentrieren anstatt auf den Verkehr achten zu müssen. Heute werde ich es tun. Seit Jahren hat sich mein Leben auf diesen Punkt zugespitzt.
Ich weiß noch, wie ich als kleines Kind auf unserem Hof im Norden des Landes gespielt habe. Im Sommer blieb es die ganze Nacht über hell und Opa hat mir oft erlaubt bis nach Mitternacht aufzubleiben. Ich erinnere mich, wie ich bei ihm auf dem Schoß saß und die riesigen Berge bestaunte, die unser Grundstück einrahmten.
Opa hat ganz ernst zu mir gesprochen, wie zu einem Erwachsenen.
"Dies ist Norwegen", sagte er. "Schöner ist es nirgendwo auf der Welt. und nirgends sind die Leute so frei wie hier".
Seitdem war ich Patriot. Heute werde ich meinem Land dienen, wie einst die Widerstandkämpfer sich mutig den Nazis entgegengestellt haben. Das etwas getan werden muss, weiß ich schon lange. Das Land entwickelte sich in die falsche Richtung. Bald würde es zu spät sein. 1000 Seiten habe ich geschrieben, um meine Tat für die Nachwelt zu begründen. Ich mache mir keine Illusionen. Zeit meines Lebens wird man mich für ein Monster halten. Aber in hundert Jahren werden die Leute mich verstehen. Ich werde als Held in die Geschichtsbücher eingehen. Wenn die Freiheit des Landes auf dem Spiel steht, darf man auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Natürlich hatte ich Anfangs Skrupel. Immerhin handelte es sich um Kinder. Doch diese Kinder waren alles andere als unschuldig, sie waren ideologisch verseucht und gruben fleißig am Grab unserer großartigen Nation. Wenn niemand handelte, dann würde Norwegen in fünfzig Jahren ein muslimisches Land sein. Alles, was ich an diesem Land liebe, die Freiheit, die Menschlichkeit und das brüderliche Miteinander wären dann für immer verloren.
Es braucht eine Tat, eine grausame Tat, um die Leute wachzurütteln. Ich werde den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen, denn Selbstmord kommt für mich nicht in Frage. Ich werde auch aus meiner Zelle heraus meinem Land dienen.
Ich bin am Ziel angekommen und parke meinen Wagen am Straßenrand. Dann stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren und starte am Handy den Soundtrack von Der Herr der Ringe. Das erscheint mir angemessen, denn auch die Hobbits kämpften für die Freiheit und riskierten dabei ihr Leben. Ich öffne den Kofferraum und hole das schwere Automatikgewehr hervor. Ich atme tief durch. Ich war bereit.
Ich weiß noch, wie ich als kleines Kind auf unserem Hof im Norden des Landes gespielt habe. Im Sommer blieb es die ganze Nacht über hell und Opa hat mir oft erlaubt bis nach Mitternacht aufzubleiben. Ich erinnere mich, wie ich bei ihm auf dem Schoß saß und die riesigen Berge bestaunte, die unser Grundstück einrahmten.
Opa hat ganz ernst zu mir gesprochen, wie zu einem Erwachsenen.
"Dies ist Norwegen", sagte er. "Schöner ist es nirgendwo auf der Welt. und nirgends sind die Leute so frei wie hier".
Seitdem war ich Patriot. Heute werde ich meinem Land dienen, wie einst die Widerstandkämpfer sich mutig den Nazis entgegengestellt haben. Das etwas getan werden muss, weiß ich schon lange. Das Land entwickelte sich in die falsche Richtung. Bald würde es zu spät sein. 1000 Seiten habe ich geschrieben, um meine Tat für die Nachwelt zu begründen. Ich mache mir keine Illusionen. Zeit meines Lebens wird man mich für ein Monster halten. Aber in hundert Jahren werden die Leute mich verstehen. Ich werde als Held in die Geschichtsbücher eingehen. Wenn die Freiheit des Landes auf dem Spiel steht, darf man auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Natürlich hatte ich Anfangs Skrupel. Immerhin handelte es sich um Kinder. Doch diese Kinder waren alles andere als unschuldig, sie waren ideologisch verseucht und gruben fleißig am Grab unserer großartigen Nation. Wenn niemand handelte, dann würde Norwegen in fünfzig Jahren ein muslimisches Land sein. Alles, was ich an diesem Land liebe, die Freiheit, die Menschlichkeit und das brüderliche Miteinander wären dann für immer verloren.
Es braucht eine Tat, eine grausame Tat, um die Leute wachzurütteln. Ich werde den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen, denn Selbstmord kommt für mich nicht in Frage. Ich werde auch aus meiner Zelle heraus meinem Land dienen.
Ich bin am Ziel angekommen und parke meinen Wagen am Straßenrand. Dann stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren und starte am Handy den Soundtrack von Der Herr der Ringe. Das erscheint mir angemessen, denn auch die Hobbits kämpften für die Freiheit und riskierten dabei ihr Leben. Ich öffne den Kofferraum und hole das schwere Automatikgewehr hervor. Ich atme tief durch. Ich war bereit.
