ein gewinn für die ll
hallo rumpelstilzchen,
ich schließe mich nicky_h an, was die nebengeschichte mit dem fernrohrkauf angeht; auch ich finde, das kann komplett raus, tut keinen abbruch.
den präsens würde ich beibehalten. ich finde, genau dieses stilmittel macht den text zu einem gewinn.
allerdings glaube ich, einen fehler entdeckt zu haben:
"Am Wagen angekommen, öffnet er die Hecktüren des alten Transporters, den er nur für diesen Zweck kaufen wird."
da er ihn zu diesem zeitpunkt bereits gekauft hat, und der abschnitt im präsens geschrieben ist, müßte es eben "gekauft hat" heissen - jedenfalls war das eine stolperstelle für mich.
insgesamt würde ich etwas mehr straffen, es ist noch ein bißchen, aber wirklich nur ein bßchen, füllwerk darin.
Er sah auf die Uhr.
Es wurde Zeit.
Ein kalter Luftschwall fiel ins Zimmer[strike] ,[/strike] als er das Fenster öffnete, um das Teleskop auszurichten. Fast von allein fand das Objektiv die Stelle am gegenüberliegenden Hang, [blue] punkt Dort[/blue] wo der Abkürzungsweg zwischen den Bäumen verschwand. Routiniert stellte er den Focus scharf, bis er meinte, die auf dem Weg liegenden Zapfen greifen zu können.
Jetzt konnte sie kommen. Was sie wohl tragen würde?
Es war ein sonniger Novembertag, die Luft klar und frostig. [strike] Gute Sicht[/strike]. Bestimmt wieder ihre graue Kunstpelzjacke mit der großen Kapuze, wie gestern. Und
"Moonboots". Er hasste diese unförmigen Dinger, wozu hatte die Natur den Frauen
schöne Beinen geschenkt? [strike] Doch nicht, damit sie in Yeti-Stiefeln versteckt wurden![/strike]
Aber das würde er ihr schnell austreiben, bei ihm gab es so etwas nicht.
Sie war spät dran heute.
Ein Schwarm Spatzen erschien in seinem Blickfeld und stürzte sich für ein Bad in den trockenen Staub der Fahrrillen. Der Anblick besänftigte ihn ein wenig.
Es war ja wirklich kalt und sie sollte doch nicht krank werden. Außerdem, er wusste ja, dass sie schöne Beine besaß, hatte in den langen Sommermonaten jeden
unbedeckten Zentimeter ihres Körper studiert. [strike] Jede Pore ihres Gesicht[blue] s[/blue] war ihm vertraut. Selbst das Muttermal auf ihrem Brustansatz, das sie immer mit Abdeckstift versteckte, hatte ihm sein Teleskop überlebensgroß gezeigt. [/strike]
Auch wenn er sie noch nie berührt hatte, nicht einmal in ihre Nähe gelangt war, gab es für ihn nur noch wenig Verborgenes an ihr. [strike] So[/strike] vollständig hatte er ihre Erscheinung in sich aufgesogen, er brauchte nur die Augen schließen, um sie leibhaftig vor sich sehen.
...
[blue] ich hoffe, es wird klar, was ich meine, und ich schreibe nicht deinen stil um.
ich würde mir die ständige wiederholung von "sie" und "ihr" überlegen; einerseits ist es ein stilmittel, andererseits nervt es etwas; auch wenn er sie als objekt sieht, so könnte doch hier oder dort ein "das mädchen die sache noch "schizophrener" machen.[/blue]
Er meinte, das endgültige Klacken der Spanner zu hören. Er triumphierte. Er hatte es
geschafft, sie gehörte ihm!
Der Rest würde ein Kinderspiel sein: Nachdem er sie in das vorbereitete Versteck
gebracht hat, wird er sofort den Wagen verschrotten[strike] . Keine Spur darf zu ihm führen[/strike].
Er hörte, wie hinter ihm die Tür geöffnet wurde.
" Mein Gott, ist das kalt hier."
Er zog das Tuch von den Augen [blue] (? umformulieren)[/blue] und blinzelte in die Abendsonne, vor der die Silhouette seiner Frau (geniale kurzbeschreibung, in dem stil weitermachen) eilig das Fenster schloss.
"Hast Du etwa den ganzen Tag hier bei offenem Fenster gesessen? Du wirst dich
erkälten!" Sie zog die Gardinen zu, bevor sie sich umwandte.
"Die Sonne hat so schön geschienen [blue](schien so schön?)[/blue], außerdem habe ich doch meine Decke."[strike] Im Gegenlicht konnte er ihren Ausdruck[/strike] [blue] (steckt schon alles in der silhouette drin) [/blue] [strike] nicht erkennen.[/strike] Er wusste [strike] auch so[/strike], dass sie ihn besorgt ansah. Vielleicht konnte sie [strike] ihn [/strike] nicht mehr anders, als ihn sorgenvoll ansehen.
Trotzdem blieb sie, hielt zu ihm.
Und er, was tat er? Er war ein Monster.
"Du hättest wenigstens die Heizung ausdrehen können."
[strike] Ihr sanfter Tadel traf ihn wie ein Keulenschlag[/strike]. Er taugte zu nichts. War sogar zu blöd, die Heizung auszumachen, während er sich an perversen und gewalttätigen Plänen aufgeilte! Er war ein Tier. Nein [strike] schlimmer[/strike], Tiere taten so etwas nicht.
Der Ekel schmeckte bitter in seinem trockenen Mund, als sie die Bremsen löste und
ihn aus dem Zimmer schob[blue] .
kongenialer schluss, hoffentlich erregt sich niemand über die verunglimpfung behinderter.
[/blue]
so, ich hoffe du kannst damit etwas anfangen. wenn ich dir deinen stil zu sehr verändert habe, tut es mir jetzt schon leid - mir, und nur mir, würde der text so besser gefallen.
aber zum glück bin ich ja nicht der nabel der welt
viele grüße + noch mehr von solchen texten wünscht
rainer