Hey!
Hier noch die zwei Nachreichungen zu obigen Gedanken.

Erstens eine Rap-Etüde (kaum eine Dichtform liegt mir weniger, aber bei einem Gedicht, dessen Pointe gerade darin besteht, dass der Rapsrap nicht gelingt gibt es ja einen eingebauten Freibrief für gescheitertes Rappen.
der raps
der raps fiel aus der rhapsodie
knallgelb vor meine füße
nun summ ich eine melodie
und send dir liebe grüße
voll krass so zum spaß bin allein daheim und reim
habs mit rap und raps und schwatz so im flachs
ey vermiss dich wie nie - voll die rapsrhapsodie
lass mich fallen - bang! - aus naturintervallen
die rapsmelodie das könnte dir gefallen:
ein sträußchen raps echt nice mit klee
heh ich steh auf dich aber du hörst mich nicht
lässt mich fallen meinen rapsrap verhallen
zu schlicht mein herz bricht und
ein rap gelang mir leider nicht
auch nicht die rhapsodie
drum endet hier dies leichtgewicht
verpfuschter poesie
… und zweitens noch die oben angekündigte Info zu dem "Rapsodie"-Dichter, auf den ich mal bei einer JdL-Lektüre gestoßen bin: Es ist Christian Rosenau, der offensichtlich eine ganze Reihe von Raps-Rhapsodien verfasst hat, säuberlich durchnummeriert, und von denen es zwei (die ich beide als sehr gelungen empfinde) ins 2013er Jahrbuch der Lyrik geschafft haben, wobei Rosenau sehr gekonnt mit dem Wechselspiel von (schon im Wortklang) recht "bodenständigem" Raps und einem hohen Dicht-Ton spielt und die Bilder, gut "r(h)apsodisch" zu einem locker gefügten Ensemble reiht: "Raps, wohin das Auge schäumte, Raps ... ".
LG!
S.