Der Raub

G. Neville

Mitglied
Gehauchte Koseworte im Geschützdonner,
Die schützende Hand über das Köpfchen gehalten.
Starres Entsetzen im Gesicht der jungen Mutter,
Sie will Leben bewahren.

An Schlemmerbanketten wurde entschieden,
Der Krieg soll es nun richten.
Wenn Diplomatie versagt,
Steigen viele ins Grab.

Heckenschützen mit hungrigen Magen,
Kämpfen gegen die feindlichen Plagen.
Kettenrasseln auf kalkweißem Boden,
Hinterlassen Schleifspuren gewaltiger Antipoden.

Querschläger singend im Fleisch,
Die verwitterte Landschaft zerfällt.
Der Wille eines einzigen Individuums
Zermahlt alles zu trockenem Staub.

Welch ein gewaltiger Raub!


Anno Domini 2011 (Irakkrieg). Passt aber auch in die Gegenwart wie die Faust aufs Auge, wie ich finde.
 



 
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