Der Ruf

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bordo

Mitglied
Er rief mich. So laut dass meine Ohren es nicht hören konnten. Nicht wollten... Seine Augen brannten sich mir, meinem Geist ein. Als ich ihn ansah, wusste ich, dass ich nie vergessen würde, wie er in diesem Moment aussah, wie sein Blick gewesen war. So eindringlich er mich ansah, so unmöglich war es, das Erlebte zu vergessen. Seine Augen flehten mich an,zu ihm zu kommen,sein Blick ruhte streng auf mir,sodass ich nicht anders konnte als meinen Kopf so schnell es mir möglich war zu senken.


Ich hatte meinen Kopf gesenkt,mit dem Ziel der Marterung meiner Augen durch sein zu eindringliches Augenlicht zu entfliehen. Der Anblick der sich meinen bisher still leidenden Augen bot, war merklich schöner wie angenehmer als der vorherige,an den ich gar nicht mehr denken wollte... Knapp oberhalb meines Sichtfeldes erkannte ich unscharf den Ansatz seines ebenso struppigen wie borstigen Vollbarts, was mich flugs dazu veranlaßte, weiter nach unten zu schauen. Der erdige Waldboden, spärlich bewachsen mit Lilien und Schafgarben, wobei die Letzeren in der Anzahl deutlich vorweg lagen, strahlte mich, mit einer, einzig für mich geschaffenen, einsehbaren, so glaubte ich,Verführung an, sodass ich nicht umhin konnte mich auf diesen , mit einem auch für mich nicht gewöhnlichen, allzu wohlgefälligen Seufzer, zu legen.

Nachdem ich mich hingelegt hatte,verspürte ich das dringende Bedürfnis mich an meinem Kopf zu kratzen.Als ich dies registriert hatte,erschrak ich. Konnte es sein,dass ich Läuse hatte? Wahnwitzig,nun beinahe wahnsinnig geworden,verzog ich mein Gesicht zu einer abscheulichen,meinem wirklichen Selbst nicht unähnlichen,Grimasse. Hätte ich mein Abbild jetzt vor Augen, ich würde mich schämen... Gequält starrte ich auf den Boden, überlegte wie ich diese meiner Schönheit abträglichen Sünde wiedergutmachen könnte.Angestrengt denkend fuhr ich mir mit deswegen schwitzenden Fingern durchs Haar,dessen Kopfhaut nicht aufhörte mich auf Trab zu halten, hielt zeitgleich meinen Atem an.Denn plötzlich hatte ich ein leises mir Angst machendes Scharren gehört.

Mit einem,um es niemanden merken zu lassen,vorsichtigen Drehen um mich selbst, verschaffte ich mir einen kleinen Überblick.Was ich sah,ließ mich zurückzucken, tötete meinen gerade erwachten Mumm in der Sekunde ab.Ameisen,ich erblickte unzählige rote Ameisen,so viele von diesem,mir verhaßten Ungetier,hatte ich noch nie gesehen.Augenblicklich vergaß ich warum und wozu ich hier war,rollte mich einfach zur Seite.Mochte vor dem mir bisher größten bekannten Schrecken dieser Welt,in meine flüchten.Ich schloß die Augen und noch währenddessen, sah ich die echte Welt an,für mich um so viele Lichtjahre qualvoller als meine so süßliche Traumwelt,fand sie in diesem Moment bemerkenswert friedlich,verabschiedete mich ihr freundlich wie nie... Entsank, entschlummerte in eine Welt ohne Trauer,Schmerzen,Angst. Aber auch ohne Menschen um mich herum, ohne herzerwärmende Freundlichkeit,
Liebe.
 

flammarion

Foren-Redakteur
zu

erst einmal herzlich willkommen auf der lupe.
eine eigewillige sprache hast du dir zugelegt, bin gespannt, was die anderen dazu sagen.
lg
 

bordo

Mitglied
Er rief mich. So laut dass meine Ohren es nicht hören konnten. Nicht wollten... Seine Augen brannten sich mir, meinem Geist ein. Als ich ihn ansah, wusste ich, dass ich nie vergessen würde, wie er in diesem Moment aussah, wie sein Blick gewesen war. So eindringlich er mich ansah, so unmöglich war es, das Erlebte zu vergessen. Seine Augen flehten mich an, zu ihm zu kommen,sein Blick ruhte streng auf mir, sodass ich nicht anders konnte als meinen Kopf so schnell es mir möglich war zu senken.


Ich hatte meinen Kopf gesenkt, mit dem Ziel der Marterung meiner Augen durch sein zu eindringliches Augenlicht zu entfliehen. Der Anblick der sich meinen bisher still leidenden Augen bot, war merklich schöner wie angenehmer als der vorherige, an den ich gar nicht mehr denken wollte... Knapp oberhalb meines Sichtfeldes erkannte ich unscharf den Ansatz seines ebenso struppigen wie borstigen Vollbarts, was mich flugs dazu veranlasste, weiter nach unten zu schauen. Der erdige Waldboden, spärlich bewachsen mit Lilien und Schafgarben, wobei die Letzeren in der Anzahl deutlich vorweg lagen, strahlte mich, mit einer, einzig für mich geschaffenen, einsehbaren, so glaubte ich, Verführung an, sodass ich nicht umhin konnte mich auf diesen, mit einem auch für mich nicht gewöhnlichen, allzu wohlgefälligen Seufzer, zu legen.

Nachdem ich mich hingelegt hatte, verspürte ich das dringende Bedürfnis mich an meinem Kopf zu kratzen. Als ich dies registriert hatte, erschrak ich. Konnte es sein,dass ich Läuse hatte? Wahnwitzig, nun beinahe wahnsinnig geworden, verzog ich mein Gesicht zu einer abscheulichen, meinem wirklichen Selbst nicht unähnlichen, Grimasse. Hätte ich mein Abbild jetzt vor Augen, ich würde mich schämen... Gequält starrte ich auf den Boden, überlegte wie ich diese meiner Schönheit abträglichen Sünde wiedergutmachen könnte. Angestrengt denkend fuhr ich mir mit deswegen schwitzenden Fingern durchs Haar, dessen Kopfhaut nicht aufhörte mich auf Trab zu halten, hielt zeitgleich meinen Atem an. Denn plötzlich hatte ich ein leises mir Angst machendes Scharren gehört.

Mit einem, um es niemanden merken zu lassen, vorsichtigen Drehen um mich selbst, verschaffte ich mir einen kleinen Überblick. Was ich sah, ließ mich zurückzucken, tötete meinen gerade erwachten Mumm in der Sekunde ab. Ameisen,ich erblickte unzählige rote Ameisen, so viele von diesem, mir verhassten Ungetier, hatte ich noch nie gesehen. Augenblicklich vergaß ich warum und wozu ich hier war, rollte mich einfach zur Seite. Mochte vor dem mir bisher größten bekannten Schrecken dieser Welt, in meine flüchten. Ich schloss die Augen und noch währenddessen, sah ich die echte Welt an, für mich um so viele Lichtjahre qualvoller als meine so süßliche Traumwelt, fand sie in diesem Moment bemerkenswert friedlich, verabschiedete mich ihr freundlich wie nie... Entsank, entschlummerte in eine Welt ohne Trauer, Schmerzen, Angst. Aber auch ohne Menschen um mich herum, ohne herzerwärmende Freundlichkeit,
Liebe.
 

bordo

Mitglied
ein herzliches dankeschön für eure meinungen
@ flammarion eigenwilliger stil? das find ich gut könnte aber auch schlecht gemeint sein... ist es schwer sich an die sprache zu gewöhnen oder ist sie gut und innovativ? @ doc schneider danke für dein lob und hab das ausgebessert
 

flammarion

Foren-Redakteur
also

ich finde es kompliziert. allein schon "verabschiedete mich ihr" - da würde otto normalverbraucher entweder das ihr weglassen oder ein von davor setzen. abfällig hab ich es nicht gemeint, aber innovativ kann ich es auch nicht finden.
lg
 



 
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