Hallo Perry,
hier ist dir meiner Meinung nach ein großArtiges Gedicht gelungen. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich mich gerade über deinen Besuch in einem meiner eigenen Fäden freuen durfte.
der siebte himmel
im meer treiben schäfchen
wolken kirchtürme sind spitze
inseln auf denen vögel rasten
flügelschatten aufs land werfen
Die Umkehrung aller Dinge, das Mögliche im Unmöglichen, wie es nur die Liebe und der Glaube bescheren oder ein fester Glaube an die Liebe, werden hier in einem vortrefflichen Bild dargestellt (ach, die Flügelschatten ...). Um dann mit dem Zweifel an all dem konfrontiert zu werden, mit dem Brüchigen, Ikarus` Ende:
das rufen zum gebet ist start
kommando für tontauben
hochzufliegen und getroffen
im himmel aufzuschlagen
In einer anderen Lesart beschreibst du mir das Getroffen-Sein, wenn der Pfeil sein Ziel erreicht hat und alle Himmel nah sind ...
Ich neige aber zur ersten Variante. Die leicht militärische Sprache (Kommando) spricht gegen ein Daunenende.
[Selbst die Hinwendung zum Selbstmordattentat, mit all seinen Versprechungen, die ins Jenseits verlagert werden, ist denkbar.]
Ein sehr schönes Gedicht - das sein Mysterium für sich behält.
LG, orlando