Ja, du hast recht, im Gedicht hat jedes Wort Gewicht. Allerdings bin ich etwas skeptisch bei dem Begriff "Monotheisten", man muss ja nicht gleich religiös werden oder sein, um das treffende Wort zu finden. Sicher, man selbst kommt sich vor wie ein Gott, wenn man das eine, das einzig zutreffende Wort gefunden hat. Es soll aber auch Leute geben, die das treffende Wort für eine göttliche Eingebung halten, sie müssen sich dabei nicht unbedingt mit einem einzigen Gott zufriedengeben, sondern brauchen eine ganze Götterschar.
Nicht ganz einverstanden aber bin ich mit deiner Conclusio.
Die Muschel impliziert ja das Abgeschlossensein. Für mich wäre deine Formulierung ein Bild des Dichters als Eremiten in der Wohnhöhle. Was dabei herauskommt, kann niemals die Realität sein, sondern immer nur die kleine Blickwelt der verschlossenen Muschel, deshalb unwahr, weil nur die halbe Wahrheit.
Gute Gedichte entstehen aber nur dann, wenn der Dichter aufgeschlossen alles aufnimmt, was das Leben als Mensch auf ihn einstürmen lässt. Natürlich, seine Innenwelt, die ja von irgendwoher kommt, hat ebenfalls entscheidenden Anteil am guten Gedicht. Es ist also ein Zusammenspiel zwischen Innen und Außen, ein Geben und Nehmen.
Ich halte weder etwas vom göttlichen Tun des Dichters noch
von dem Gedicht als Gottesgeburt. Das Kriterium der Wahrheit ist für mich das entscheidende. Siehst du das auch so, hast du nur diesen Gedanken nur nicht zu Ende gedacht?
blackout