Der Sprung

Trist

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So vieles klammert sich an mich, in seiner Not,
ob mir die Luft zum Atmen fehlt - keiner will's wissen -
die Segel meiner Lebenskräfte sind verschlissen,
treib wie ein Geisterschiff in Richtung Abendrot.

Die schwarze Nacht dahinter ängstigt mich nicht mehr,
auch nicht der namenslose Ort, zu dem ich reise.
Wirf einen Stein ins Wasser - kurz leben seine Kreise -
doch bald erinnert sich an diese keiner mehr.

Gefühle, die im Norden uns'rer Daseinslust vereisen,
erwärmen sich nicht mehr am frühen Vogelsingen.
Man steht am Rande seiner selbst, doch zögert noch zu springen -
denn alles wird nach diesem Sprung dem eig'nem ich entgleisen.

Ich möchte weg von hier - von mir - doch wohin werd ich reisen?
 
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