Hallo MIO,
ich muss gestehen, dass ich in deine Geschichte nicht so richtig reinkomme.
Wenn dein Prota so verzweifelt ist, dass er aus dem Leben scheiden will, so kommt bei mir von dieser Verzweiflung nichts an. Ich kann auch nicht so wirklich festmachen, warum es jetzt keinen anderen Weg mehr gibt, außer zu springen. Gut, er hätte mehr erreichen können, wenn er gewollt hätte. Liest sich aber nicht so, als ob er das wirklich wollte. Auch war seine Kindheit nicht so superschön, dazu später dann eine unglückliche Liebe. Führt ihn das jetzt zum Selbstmord? Natürlich könnte das reichen, aber dafür ist es mir dann zu wenig "dramatisch" herausgearbeitet.
Vielleicht war heute der Tag, sich einfach fallen zu lassen. Dem Leben zu vertrauen, auf alle Sicherheiten zu pfeifen.
Das Vielleicht ist irreführend - er steht ja schon da oben und nimmt seinen Mut zusammen. Und wenn er dem Leben vertrauen würde, dürfte er doch eher nicht darüber nachdenken, sich nach unten zu stürzen - oder verstehe ich schlicht etwas falsch? Den Eindruck habe ich fast, denn auch dieser Teil erschließt sich mir nicht:
Nun sah er in begeisterte Gesichter, Menschen jubelten und schrien. In seinen Ohren hallte ein tosender Beifallssturm. Das war sein Augenblick.
Er stand auf, noch etwas wacklig auf den Beinen. Die Menschen bildeten eine Gasse. Sie hatten Tränen in den Augen, Tränen der Freude und Erleichterung.
Glückselig drehte er sich noch einmal um und sah, wie die Feuerwehrleute das Sprungtuch zusammenfalteten.
Bei diesem Schluss denke ich nun eher an eine Mutprobe. Wenn es so gedacht ist, dann müsstest du sprachlich noch ein wenig sorgfältiger auf diesen Schluss hinarbeiten. Wenn es tatsächlich um einen Suizidversuch geht, ist ebenfalls noch etwas sprachliche Sorgfalt nötig.
Der Teil ab dem Blick in den Nachthimmel bis zu seiner Hochzeit mit Gerda gefällt mir richtig gut.
Lieben Gruß
eisblume