Der Teufel

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steyrer

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Der Theaterpädagoge Casparus Marx-Reinhardt nannte Jacques-Kevin, der im Stück »Kasperle beim Teufel« eine der Hauptrollen spielt, Kasperle. Als sich Jacques-Kevins Eltern beschwerten, antwortete er: »Ich verspotte ihn nicht, sondern respektiere seine schauspielerische Identität.«
»Als Schauspieler muss ich genau das sein, was ich spiele«, erklärte der Achtjährige, »morgen ist es der Teufel.«
 

Aniella

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Hoffentlich muss er nicht bald eine Leiche spielen ... ;-)

Er macht das ansonsten aber schon genau richtig. Gefällt mir.^^

LG Aniella
 

Anders Tell

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Als Laienschauspieler habe ich schon öfter eine Leiche gespielt. Stanislawski hat dabei nicht geholfen. Als Alfred Ill musste ich mich nur Bretthart forttragen lassen. Ein merkwürdiges Erlebnis. Eines Tages wird es soweit sein. Dann aber ohne Bewusstsein. Als Argan war die Sache schwieriger, weil er nur spielt, tot zu sein, dann aber seiner trauernden Tochter übers Haar streicht und plötzlich wieder lebt.
 

steyrer

Mitglied
Ich hatte den Google-Chatbot gefragt, wie ein Method-Actor eine Leiche spielt. Der Bot antwortete, dass der Schauspieler das Atmen möglichst einstellt und sich innerlich mit dem biologischen Zerfall der Leiche auseinandersetzt.
 

Anders Tell

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Metod Acting ist nicht die einzige Herangehensweise. Bert Brecht hätte das sicher anders gesehen. Ob der Schauspieler in seiner Figur aufgeht oder aufgehen will, ist seine Entscheidung. Nur der Zuschauer kann erkennen, ob seine Darstellung glaubwürdig ist. Im epischen Theater soll erkennbar bleiben, dass der Darsteller seine Rolle spielt. Der Erkenntnisprozess beim Publikum ist entscheidend.
 

steyrer

Mitglied
Sicher hätte Brecht das anders gesehen als der Chatbot, der übrigens eine der Inspirationsquellen für mein knappes Stück ist. ;) Sorry, aber die Diskussion führt schon viel zu weit vom Thema weg.
 



 
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