Der Tod

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hermannknehr

Mitglied
Wir sprechen wenig von dem Sterben, das
so unser eigen ist, wie auch das Leben,
das wir genießen bis zum Übermaß,
nur um dem Andern keinen Raum zu geben.

Wir feiern, tanzen, spielen um die Wette,
wir amüsieren uns und reden viel,
wir pfeifen wie ein Kind im Wald, als hätte
der Tod keinen Bezug zu unserm Spiel.

Doch manchmal tritt er schrill aus uns heraus,
steht groß und mächtig in unserem Leben,
dann bricht etwas, nichts ist mehr wie es war,

die Zeit um uns zerfällt; doch sonderbar,
wir leben weiter, nur bewusster: Aus
dem Leid wurde uns dazu Kraft gegeben.
 

Herr H.

Mitglied
Hallo Hermann,

es gibt kein Gedicht von dir, das ich nicht gerne und mit Gewinn lese. Du stellst dich durchweg anspruchsvollen Themen unnd dies auf hohem Niveau. Bei dem Sonett über den Tod gefallen mir besonders die beiden Vierzeiler. Die Dreizeiler leiden ein wenig unter den rhythmischen Schwächen, insbesondere in der letzten Zeile. Vielleicht kannst du daran noch feilen; das Gedicht hätte es auf jeden Fall verdient.

LG von
Herrn H.
 

hermannknehr

Mitglied
Hallo Herr H.,
vielen Dank für Deine anerkennenden Worte. Ich weiß, in den beiden Terzetten werden Worte falsch betont, wenn man das Gedicht in der richtigen Metrik liest, und zwar in V3Z2 "unserem" auf der 2.Silbe und in V4Z3 "wurde" ebenfalls auf der 2. Silbe. Ich mache das manchmal ganz bewusst, um den Leser nicht zum "Leiern" zu verführen. Das Gedicht wird manchmal dadurch lockerer. Manchmal gelingt es, manchmal stört es.
Vielen Dank nochmal für Deinen Kommentar.
LG
Hermann
 



 
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