Mama Miracoli
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In der Siebten hatten wir Schlatte in Deutsch. Wegen seiner Stirnglatze nannten wir ihn nur 'Schlatze'. Schlatze war mein Lieblingslehrer, weil er mir mal eine Eins auf ein Referat gegeben hatte, als ich mein Lieblingsbuch vorgestelle, wie es Thema des Referats gewesen war. Mein mit Abstand liebster Roman zu dieser Zeit war 'Der Fänger im Roggen'. Hatte zwar keine Sau interessiert, aber Schlatze gab mir trotzdem 'ne Eins und sagte, ich solle nicht aufhören zu lesen. Was ich, verdammt, auch getan habe.
Leider wurde Schlatze krank und dann kriegen wir den Ulli. Seinen Nachnamen habe ich vergessen. Das erste, was der Ulli uns sagte, war, dass wir ihn duzen dürften, und eigentlich hatten wir das schon vorher gewusst, denn dem Ulli ging ein sagenhafter Ruf voraus. - Ein Lehrer, den wir duzen durften.....booaaah! Geil!
Nur ich hielt mich für einen Sozialversager, weil ich keinen Bock hatte, den Ulli zu duzen und war peinlichst bemüht, eine Anrede zu vermeiden. Wie sich herausstellen sollte, waren meine Hemmungen berechtigt, denn der Ulli (geschieden) kriegte bei manchen Mädchen immer so Stilaugen, wenn er die durch seine Nickelbrille anglupschte. Und was sich bei dem dann unterhalb der Gürtellinie abspielte, am Leherpult, das konnte man sich ja denken. Bäääh!Eeeeklig!
Aber das ist zum Glück lange, lange her!
Nur manchmal noch muß ich ihn mir noch vorstellen, wie er da sitzt, der längst pensionierte Ulli, in seiner Fachwerkkate, am warmen Ofen...
Seine Putzfrau staubt gerade die 'Karl-Marx-Gesamtausgabe' ab und er öffnet sein Notebook, weil er mal wieder eine brillante Eingebung zu einem lyrischen Vierzeiler hat.
Dann spreizt er seine gichtigen Finger und setzt an: -'BEGEHREN' - ist das erste Wort, das er in seine Tastatur haut.
Denn das Verlangen stirbt zuletzt...
Leider wurde Schlatze krank und dann kriegen wir den Ulli. Seinen Nachnamen habe ich vergessen. Das erste, was der Ulli uns sagte, war, dass wir ihn duzen dürften, und eigentlich hatten wir das schon vorher gewusst, denn dem Ulli ging ein sagenhafter Ruf voraus. - Ein Lehrer, den wir duzen durften.....booaaah! Geil!
Nur ich hielt mich für einen Sozialversager, weil ich keinen Bock hatte, den Ulli zu duzen und war peinlichst bemüht, eine Anrede zu vermeiden. Wie sich herausstellen sollte, waren meine Hemmungen berechtigt, denn der Ulli (geschieden) kriegte bei manchen Mädchen immer so Stilaugen, wenn er die durch seine Nickelbrille anglupschte. Und was sich bei dem dann unterhalb der Gürtellinie abspielte, am Leherpult, das konnte man sich ja denken. Bäääh!Eeeeklig!
Aber das ist zum Glück lange, lange her!
Nur manchmal noch muß ich ihn mir noch vorstellen, wie er da sitzt, der längst pensionierte Ulli, in seiner Fachwerkkate, am warmen Ofen...
Seine Putzfrau staubt gerade die 'Karl-Marx-Gesamtausgabe' ab und er öffnet sein Notebook, weil er mal wieder eine brillante Eingebung zu einem lyrischen Vierzeiler hat.
Dann spreizt er seine gichtigen Finger und setzt an: -'BEGEHREN' - ist das erste Wort, das er in seine Tastatur haut.
Denn das Verlangen stirbt zuletzt...