der Unvollendete

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Tula

Mitglied
der Unvollendete

Im fernen Land der Patagonen reißen
immer noch die Wolken-Ketten. Dort,
an den drei Türmen der Lagune wolltest
du einmal dem König Kondor folgen.

Du hast auch nie am schwarzen Fluss dem Regen-
wald gelauscht. Die Sorge wich dem Wort:
'Ergebnisse' – versicherten dir dafür
Erosionsschutz rein privat. Dein Mark

zerbröselt jede Nacht im Traum: Ein bunter
Berg vergammelt auf den Wellen. Dort,
im Plastikbrei, siehst du das Kind und schreist
verzweifelt seinen Namen. Doch warum

ist's deiner? – Fragend starrt es dich dann an und
treibt vorbei.
 

L'étranger

Mitglied
Hallo Tula,

ich lese das als einen Text vom und über das Träumen.

Ein bisschen Mühe macht mir die "Sorge" - die Sorge worum?

Die Passage mit dem Kind ist eindrücklich und kommt auch ohne Kopferei an. Aber wieso stehen da nicht zwei Fragezeichen ?
"Doch warum? ist's deiner?" ...

Interessante Lektüre.

Gruß Lé.
 

Tula

Mitglied
Moin Lé
Richtig, es geht um unvollendete Träume der Jugend und auch jenes der Gegenwart, der ja eigentlich den Sinn errungener Ergebnisse in Frage stellt. So bleibt es bei nur einer Frage; der Träumende ruft sich im weiteren Sinne selbst.

So war mit der Sorge auch der Wunsch um die Erhaltung des Regenwaldes gemeint. Der gedankliche Sprung ist in der Tat vielleicht zu groß, weil es zunächst nur um dessen Besuch geht.

Also besser: "... die Sorge um ihn wich dem Wort: ..."

Dankend lieben Gruß

Tula
 
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