Der Wald und der Gnom

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Eine komische Geschichte....

Ein weites, großes Land erstreckte sich vom südlichen Fluss zum nördlichen Kapp. Es war fruchtbar, das Korn wuchs üppig und den Tieren mangelte es an nichts. Eines Tages kam ein schwarzer Gnom über die Grenze und ließ sich in einer Höhle im Wald nieder. Schon bald merkte er, dass es sich bei seiner neuen Heimat um eine sehr bequeme Beleibe hielt; er musste sich nichts erarbeiten; alles wuchs zu seiner Rechten und Linken. Da er jedoch den anderen Lebewesen misstraute, legte er sich eine größere Höhle mit einem reichen Speicher an.
Die anderen Tiere sahen, dass der Zwerg, den sie für ihren Freund hielten, ihnen alles nahm. Da sie von reiner Seele waren, machten sie sich zu ihm auf um ihn zu bitten, mit ihnen zu teilen, er könne unmöglich alles für sich alleine brauchen. Der Zwerg lachte hämisch und missachtete sie. Er kehrte ihnen den Rücken zu und fuhr in seinem Tun fort. Das Reh, welches eine zarte Statur hat, sorgte sich und machte es dem Zwerg gleich. So kam es, dass schon nach kurzer Zeit, jedes der Tiere seinen eigenen Vorrat angelegt hatte. Jeder Waldbewohner wollte die besten Früchte für sich haben, zu teilen gedachte keiner mehr.
So wurde der Wald immer kahler und brachte nur noch wenig kahle Bäume zu blühen. Das Grün war nicht mehr satt, die Erde nicht mehr weich. Die Tiere gerieten in Panik und fingen an, das Gebiet in Reviere einzuteilen. Keiner durfte die Grenze zum anderen überschreiten. Dem Hase war es von nun an unangenehm vom Fluss zu trinken, da jener zuvor das Gebiet des Hirsches durchquert hatte. Er fing an, die Erde aufzugraben um an das Grundwasser zu kommen. Er ruhte und aß nicht mehr, er grub und grub. Nach kurzer Zeit erlitt er den Tod.
Wie auch der Hase, starben viele Tiere des Waldes. Der Wald wurde trüber und grauer. Bis auf eine kleine Maus, sie hatte sich einen unterirdischen Vorrat angelegt und brauchte, aufgrund ihrer Statur, nicht viel zum Leben.

Eines nachts kroch die Maus aus ihrem Bau. Sie machte sich auf zum Gemach des Zwerges, welcher tief schlief. Mit ihren Pfoten verschüttete er den Eingang zur Höhle des Kleinen. Erschöpft saß sie vor der Höhle und wartete ab. Schon bald erwachte der Zwerg. Als er merkte, was geschehen war, tobte, zürnte und drohte der Maus. Für eine Augenblick, wurde sie unsicher und hielt inne. Das graue Tier lauschte den Worten des Gnoms und fing an, den Eingang wieder frei zubuddeln. Sie wandte dem verschütteten Eingang den Rücken zu um zu Graben zu beginnen. Tiefe Traurigkeit überfiel sie, als sie den toten Wald sah. Gehorsam grub sie sich weiter zum Gnom. Der Eingesperrte sprach der Maus ruhige Worte zu und versicherte ihr, mit ihr den Wald zu vergrößern und zu verschönern; er wolle sich ändern, versprach er. Verträumt räumte das Tier den Weg weiter auf. Ein schwarzer, kahler Wald sei doch schön, entfuhr es dem Zwerg. Die Maus fuhr zusammen. Wieder an die böse Tat des Männchens erinnert, schüttete sie erneut Erde auf den Eingang.

Die Maus verbracht immer mehr Zeit, vor der Höhle des Gnomes. Mal sperrte sie ihn ein, mal grub sie den Weg auf. So lernten die beiden sich immer mehr kennen, dachte die Maus. Doch eigentlich redete der Gnom auf das kleine Tier ein, welches nichts vom Zwerg erfuhr. Die Maus verbrauchte ihre ganze Kraft für den Gnom, der Wald stand still. Manchmal schien es, er würde blühen. Obwohl die Maus wusste, dass der Gnom böse Absichten hatte, konnte sie nicht von ihm ablassen; sie hatte ihn liebgewonnen. Die Maus duldete ihn und der Wald stand still.
 

Jarolep

Mitglied
Schön

Hat mir gut gefallen, Tochter des Ozeans. Irgendwie erinnert mich dein Beitrag an die Kindergeschichte "Mats und die Wundersteine".
Du verstehst es sehr gut, schöne Bilder zu malen.
Was ein bißchen stört, sind die Rechtschreibfehler: Die Maus, dann der Maus. Ich dachte eine männliche Maus heißt Mäuserich. Nur, um ein Beispiel zu nennen.

Aber gut hast du es gemacht.

Viele Grüße

olga
 



 
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