Der Weg nach Haus

Der Weg nach Haus
Im Wasser spiegelt sich mein Gesicht. Ich schließe die Augen, spüre ganz klar das kühle Nass auf meiner Haut. Als meine Augen sich wieder öffnen, knie ich noch immer am Rand des schwarzen Sees, völlig trocken.
Auf dem Weg durch den Wald sehe ich viele bunte Dinge, die im Abendlicht ganz natürlich aussehen. Ein rundes, gelbes Haus, dies gehört dem Zauberer, ein komischer Kerl. Er hat sich doch tatsächlich hier im Wald niedergelassen, anstatt vom Bürgermeister die Ehre anzunehmen und in ein viel größeres Haus im östlichen, moderneren Teil der Stadt zu ziehen.
Während ich weiter unter dem schwarzen Dach spaziere sehe ich ein dreieckiges Haus, mit einer rosa Fassade und lila Türen. Hier wohnt Tante Brussilde, die kann so gut kochen.
Es wird schon kühler und ich beeile mich, nach Haus zu kommen. Der Weg führt vorbei am schönen Schreberhaus des betagten Gärtners der Grundschule. Es ist natürlich in einem zarten hellgrün bemalt und ein alter Schuppen stützt sich müde daran. Überall liegen Dinge herum, wie eine Gießkanne, eine Harke und morsches Holz. Der Gärtner besitzt ein rostiges und urtümliches Fahrrad, welches an der Hütte lehnt.
Doch es wird Zeit, deswegen nehme ich eine Abkürzung, an der verkommenen Ruine vorbei. Dort trete ich näher an sie heran, begutachte den grauen Stein. Dieses Haus war einmal die Burg der Kerkelsteins. Aber dass ist schon so lange her, da erinnern sich ja fast nur noch die alten Städter dran. Hier und da liegen noch Metallteilchen rum, von alten Leuchtern und Kochgeräten. Und da, die morsche eingestürzte Holztreppe, da wäre ja fast mal eines der Dorfkinder ums Leben gekommen. Das ist jetzt auch schon wieder zehn Jahre her, da erinnert sich ja auch niemand mehr dran. Meine Gedanken schweifen ab und hören den Aufprall der Treppe noch einmal.
Ich gehe weiter, trete ab und an auf Laub, welches viel zu laut knistert. Fast splittert. Es wird schon Herbst und die laue Sommernacht weicht den kalten Abenden. Doch noch ist es schön im Wald umherzugehen und seinen Bewohnern, den Tieren zu lauschen und diesen Klang zu genießen. Langsam lichten sich die Bäume, dass Abendlicht verströmt ein wohliges rosarot, was sich an den Gläsern der neuen Häuser bricht und ein herrliches Lichtspiel auf der geteerten Straße entstehen lässt. Hier am Waldrand ist es auch ruhig. Allerdings wird es immer lauter, je weiter ich in das Zentrum der kleinen Stadt vordringe. Überall Autos, Mofas und die schlechte Luft erst.
Von überall dringt Krach zu mir, jeder weitere Schritt, wird unsicherer, schwankend. Die Welt verschwimmt vor meinen Augen. Mit voller Kraft öffne ich sie, und höre die Rufe von Passanten vor meinem Zimmerfenster, dann Sirenen. Schon wieder ein Unfall, an der gefährlichen Kreuzung, der mich aus dem Schlaf geweckt hat. Ach, es ist acht Uhr, da muss ich ja sowieso aufstehen.

ENDE
------------------------------------------------------------
Das war mein Brainstorming für die Schreibaufgabe
Vielen Dank im vorraus fürs lesen, kritisieren, Meinungen und Anregungen bilden! :)

Niemals aufgeben !
Mfg Sophia
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
liebe sophia

sehr bildhaft hast du das beschrieben. man konnte direkt alles vor sich sehen.
"welches" und "dieses" gefällt mir nicht so gut, da mag ich lieber ein schlichtes "das". die kommata, so scheint es mir, verteilst du auch recht willkürlich.

aber das wichtigste. als pointe die tatsache, dass alles nur ein traum war ist immer nur die 23beste lösung. es ist ausgelutscht. wenn einem sonst nichts besseres einfallt, dann klingelt der wecker. und so eine pointe macht dann die ganze geschichte kaputt. irgendwie.
aber das ist wohl ein beliebter anfängerfehler, denk ich mir.

wovor hast du eigentlich so große angst, die du in deinem profil beschreibst?
hier werden keine köpfe abgerissen. sogar margot ist harmlos.

es grüßt
die k.
 
Erstmal, Danke

zweitens, ja! du hast recht,
die komma,s verteile ich sehr wild im text!!
(weil ich a) seit jahren keinen schimmer mehr von komma,s habe und b) weil das so ein bischen mein schreibfluss ist, ich ächtze , nein, renne begeistert von einem komma zum andern. :)

und zu der angst, das hat sich dadurch ergeben, dass ich seit acht jahren immer nur gehänselt wurde, wegen meiner art, alles aufzuschreiben- und zumalen. ist aber heutzutage bestimmt nichts neues.
mfg sophia
 
E

Elijah

Gast
Verspottung

Hallo Sophia,

Du verwendest schöne einfache Bilder in Deine Geschichte!
Es macht spass, darin spazieren zu gehen. :p

Deine Komma-Rennerei kann ich nachvollziehn,
weil ich, ehrlich gesagt, auch die Kommaregeln nicht so
richtig beherrsche und sie bei Prosatexten an die falschen Stelle setze. - Ich glaube, das ist auch einer der Gründe warum ich bis jetzt nur ein Prosatext in die LL gesetzt habe.

Was Deine erwähnte achtjährige Hänselei an Deiner kreativen Arbeit betrifft, so möchte ich nur kurz dazu vermerken, dass Du Deine Handlungen nicht von Menschen abhängig machen musst, die Deine Fähigkeiten nicht erkennen und/oder wertschätzen können!!!

Ich weiss, das sagt sich so leicht bei diesem langem Zeitraum. - Leichter, als es umzusetzen ist!
Das sehe ich an mir und meiner Seele die jetzt noch von zehnjähriger Verspottung und Schläge stark verwundet ist.

Mach Dir nichts aus solchen "Verurteilungen" und versuch, ganz einfach DU zu sein!!!!! ;)

Ganz liebe Grüsse sendet Dir
Elijah
 
hi elija !

danke für deine meinung zu dem geschriebenen. ich werde mir nach diesem netten kommentar noch mehr mühe geben. :)

habe deine hp angesehen, und finde, dass deine texte "nicht ohne" sind.
besonders -geführt-, hat mir besonders gefallen. du kannst gut ausdrücken, mit wenig worten was dich bewegt, diese eigenschaft finde ich toll. (mir selbst gelingt es nur seltenst. (bin ein schwafler) ;)

liebe grüsse
von sophia

p.s. unter poesie steht ein gedicht über "elijah" (nicht ganz derselbe name, aber fast *grins*)
 

MelP

Mitglied
Hallo Sophia,

deine Geschichte finde ich schön bildhaft umschrieben, man kann schön im Geiste mitwandern! Aber ich finde, dass das mit dem Haus vom Bürgermeister für den zauberer irgendwie gar nicht passt. Ist auch nicht so wichtig fürs Ganze, oder? Sonst schön, weiter so:)
Gruß, Mel
 
Hi mel:)


das mit dem zauberer und dem bürgermeister soll versinnbildlichen (heisst das so?), dass der bürgermeister ein real bezogener , erfolgreicher,.. (blabla)halt höchstwahrscheinlich kein träumer mehr ist. der den zauberer bewundert und ihn zu sich "holen" will,
(ich geh bei zauberern und co meist davon aus dass sie "gute und naturverbundene Wesen sind" und träumer...)
Doch der zauberer will weiter im einklang mit der natur leben.
die geschichte soll darstellen, wie einzelne kreise, durch die der leser wandert um in sein zuhaus zu kommen, sich verändern. das wir die natur aus unserem leben eigentlich verbannen, aber sie doch irgendwie immer wieder, sei es durch parkanlagen oder naturschutzgebiete,... versuchen zurückzuholen.
( ich bin ein wenig der auffassung dass in unserer modernen welt einige dinge nicht stimmen, darunter der bezug zur natur...)
vielen dank an dich mel und die anderen leser . das zeigt mir dass ich doch etwas bewegen kann ;)

mfg sophia :)
 



 
Oben Unten