Des Tages Aquarell

Jenno Casali · 11 Februar 2017

DES TAGES AQUARELL

stimmt morpheus die saiten
der nacht, brennt
in den gedanken noch licht

wie gehölz um moosige
steine treiben sie
im bach, mäandern
um die momente,
in die der tag zersplitterte

entfärben sich
verschmelzen sich
versickern
im stummen stillen der nocturne

© Jenno Casali

Tula · 12 Februar 2017

Hallo Jenno

insgesamt finde ich Idee und Umsetzung ganz gut, weniger aber den Morpheus in der ersten Strophe. Ich frage mich, woher der Drang der Lyriker kommt, sich immer wieder auf irgendwelche altertümlichen Gottheiten oder Symbole zu berufen? Schlichter fände ich hier besser

LG
Tula

Jenno Casali · 12 Februar 2017

Hallo Tula,
Danke fürs Vorbeischauen. Die "altertümlichen Gottheiten" haben eben etwas Mystisches an sich, gerade wie die Abend- / Nachtzeit, welche hier beschrieben wird - und deswegen finde ich den Morpheus in diesem Kontext nicht unpassend. Trotzdem sollte man die Herrschaften nicht inflationär gebrauchen.
Gruß,
Jenno C.

anbas · 18 Februar 2017

Hallo Jenno,

dass Du den "ollen Morpheus"

bemühst, scheint mir hier zu passen.

Mir gefällt die Idee und Umsetzung ebenfalls recht gut. Mein Stolperstein ist "nocturne". Auch, nachdem ich dazu gegoogelt habe, was das überhaupt ist - jeder hat halt seine Bildungslücken

- wirkt dieser Begriff auf mich trotzdem wie ein Fremdkörper.

Liebe Grüße

Andreas

Jenno Casali · 19 Februar 2017

Hallo Andreas,
Da der Text schon mit einem leicht-mystischem Flair beginnt, wollte ich ihn auch leicht-"fremdkörperlich" ausklingen lassen ... Nocturne, die nächtliche "Serenade" ...
Gruß.
Jenno C.

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