Des Todes dunkle Augen

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Kitty-Blue

Mitglied
Des Todes dunkle Augen

Oh Tod, ich schau dir ins Gesicht,
mir wird ganz Angst und Bange.
Verloschen ist mein Lebenslicht,
ich spür dich schon so lange.

Die Krankheit lässt mir keine Ruh,
hat mir die Kraft gestohlen.
So wie ein Geier wartest du,
um mich zu dir zu holen.

Tagein tagaus ist mir bewusst,
du bist in meiner Nähe.
Du spielst mit mir mit großer Lust,
wenn ich dich auch nie sehe.

So lang schon lief ich fort von dir,
und konnt dir nie entkommen.
Nun stehst du plötzlich neben mir,
und machst mich ganz benommen.

Ich werd dir nun ins Auge sehn,
und nicht mehr vor dir fliehen.
Werd mutig diesen Kampf bestehn,
und dann lass ich dich ziehen.
 

Carmen

Mitglied
hallo,
du beschreibst hier, wenn ich das richtig verstehe, einen todkranken, der gegen das unausweichliche ende schon sehr lange kämpft. dann würde ich es aber besser finden, wenn derjenige am schluss seinen tod akzeptiert, ihn besiegt, indem er ihm die schreckensmaske herunterreißt und ihn als natürlich anerkennt, anstatt am leben zu bleiben, was mir unlogisch erscheint, weil dieser lange kampf bisher zu nichts geführt hat, der tod immer da war, nicht aufgegeben hat. wenn das lyr. ich am ende dem tod in die augen blickt, hätte ich erwartet, dass es stirbt.
oder gehe ich von falschen annahmen aus?
liebe grüße
die carmen
 

Kitty-Blue

Mitglied
Hallo Carmen,

ja, ich hätte das Ende natürlich auch anders schreiben können.
Aber ich habe ganz bewusst diesen Schluss gewählt. Ich wollte nicht, dass das "lyrische Ich" stirbt.
In dem Gedicht geht es einfach darum, dass man kämpfen soll - gegen die Krankheit, gegen den Tod - und nicht davor weglaufen und sich selbst aufgeben. Denn bei einer schweren Krankheit ist auch die innere Stärke des Patienten wichtig für die Heilung.
Dieses Gedicht ist eine Auseinandersetzung mit dem Tod, und es sollte ein bisschen Mut machen zu kämpfen.
Das war es eigentlich was ich schreiben wollte.

Gruß, Kitty
 



 
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