Liebe Gabriele,
diese Wehmut; ich habe die mehrfach aus beiden
Positionen heraus erfahren und kann sie also sehr
gut nachvollziehen. Deine ergänzenden Worte, das
es hier primär um das Begleitgefühl und nur zweit-
rangig um die Liebe an sich geht, die veredeln Dein
Gedicht.
Ganz allegemein staune ich immer wieder, welcher
Widerstand gegen Trennungen geleistet wird. Wie
sehr Trennende angefeindet, das Thema am liebsten
tabuisiert wird. Ich las letztens den schönen Ver-
gleich:
Wenn eine Beziehung ihr "Ablaufdatum" überschritten
habe und trotzdem daran festhalte, dann würde darin
ein Druck entstehen, der sich wie in einem Dampfkessel
zur Exposionen entwickele...
Dabei ist es doch so, das eine Beziehung die beendet
wird bzw. vor ihrem Ende steht, das die nicht weniger,
sondern mehr Lebendigkeit -für beide Partner- bedeutet.
Denn, in dem man das beendet, was mehr Schmerz als Glück
bedeutet, dadurch geht man doch den Weg in die Heilung
und ermöglicht beiden sich dorthin zu finden, wo mehr
Entfaltung möglich wird.
Leider wird das heute noch immer oft nicht verstanden.
Dein Gedicht, es zeigt das doch auch die sich Trennenden
ein starkes Gefühl miteinander erleben und ganz bestimmt,
im Falle einer reifen Trennung, auch bewahren werden.
Eine Wehmut, die also nicht schmerzfrei ist, die aber
auch Hoffnung machen kann...
Liebe Grüße
Sonnenkreis