Dichter-ABC

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dichter-ABC

Gott schuf am Anfang Wort und Vers,
doch alsobald bedauert' er's.

Der Barde schmettert den Gesang,
in seiner Bar oft stundenlang.

Ein Palindrom schrieb Carleman,
der Clou: er fing von hinten an.

Verliest ein Dichter abends Bücher,
verbraucht die Dame Taschentücher.

Ein Baby dichtet Epigramme,
„Du bist ein Esel!“ sagt die Amme.

Die Ferne reizt den Dichter sehr,
drum fährt er ihr stets hinterher.

Im Dichter gärt die Jambenbrühe,
Gedichte schreiben macht oft Mühe.

Ein Dichter, der was auf sich hält,
schreibt Hymnen auf das Himmelszelt.

Im Innern ist der Dichter Kind,
weil innen Versverstecke sind.

Nicht jeder, der Gedichte schreibt
hat sich den Jambus einverleibt.

Wer Knittelverse schreiben kann,
zieht oftmals Kritikaster an.

Bist du für’s Liebeslied zu dick,
dann schreibe einen Limerick.

Im Manuskript fällt Lesen schwer,
doch manchmal bringt es Spesen her.

Zur Nacht wird es dem Dichter flau,
steht sein Pamphlet zur Nabelschau.

Wer jeden Abend Oden dichtet,
hat oft nichts Nützliches verrichtet.

Poeten dichten selten nur
Priameln über die Natur.

Quatsch ist hier überall beliebt,
wenn man mit Quasten ihn umgibt.

Wer keine Reden halten kann,
fängt häufig mit dem Reimen an.

Sonette sind die wahre Kunst,
sie sichern dir der Damen Gunst.

Verfasst du eine Trilogie,
schreib auch den vierten Teil für sie.

Unsinngedichte, oft verspottet,
die werden ungern eingemottet.

Wo Dichter keine Verse schmieden,
wird jedes Vorurteil vermieden.

Das Werk des Dichters wird gesammelt,
worauf es in Regalen gammelt.

Das X ist selten nur vorhanden,
der Dichter findet es in Xanthen.

Siehst Yetis du in der Natur,
bist Ying und Yang du auf der Spur.

Lässt ein Gedankenblitz dich zucken,
musst du ihn rasch auf Zettel drucken.
 



 
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