Die Alb am Horizont

4,30 Stern(e) 12 Bewertungen

Walther

Mitglied
Die Alb am Horizont


Am Ende hat der Wunsch doch abgenommen,
Die Welt, sich selbst, in Gänze zu verstehn.
Sie ist nicht wirklich frei zu übersehn:
Schon dort, die Alb am Horizont, verschwommen,

Die Nebel liegen schwer. Wie war’s hier schön!
Die Freude weicht der Angst, und ganz beklommen
Verharrt die Zeit. Es muss ein Morgen kommen,
An dem die Luft gewaschen ist vom Fön,

An dem die Klarheit reiner ist und wahr.
Die Flocken kreisen in der Winterstimmung,
Und selbst ein Lachen klingt mehr falsch als klar.

Laut krächzend formen Krähen eine Schar.
Das Leben schlingert fast wie ohne Trimmung:
Wie leicht es noch erschien, als Frühling war.
 
K

Kasper Grimm

Gast
Das hab ich doch schon irgendwo gelesen ;-)
Übrigens stimme ich mit dem Inhalt völlig überein.
LG Kasper
 
H

Heidrun D.

Gast
Das ist ein sehr schönes, makelloses und liebevoll hergestelltes Sonett. -

Schön auch, dass du nun wieder was einstellst, Walther.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Hallo Kaspar,

hast Du, und ich bin derjenige. :) Danke für das Lob. Wenn Du jetzt noch eine Bewertung zur Korrektur der anderen geben würdest ...

Hallo Heidrun,

danke - das war ein Experiment. Ich werde es jetzt wieder einige Wochen sein lassen. Die Trolle sind noch da. :(

Gruß W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

das gefällt mir sehr gut, wie Du Naturerscheinung und menschliche Befindlichkeit in Einklang bringst in Deinem, wie immer, einwandfrei formulierten Sonett.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
hallo Vera-Lena,

danke für diesen mutmachenden Eintrag. Ich war schon am Verzweifeln. Manchen kann man es eben nicht recht machen, egal, was man schreibt.

Lieber Gruß W.
 
K

Kasper Grimm

Gast
Und genau das sind die Trolls, von denen man sich nicht entmutigen lassen sollte - im Gegenteil!
Kasper
 

Walther

Mitglied
Hi Kaspar,

Du hast ja recht. ich weiß. Aber dennoch erwartet man "Fairness". Aber wahrscheinlich ist das eben falsch. Man soll nicht erwarten und glücklich sein über jeden Zuspruch.

Ich werde mir das einfach solange einreden, bis ich's irgendwann selbst verinnerlicht habe.

Danke und Gruß

W.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

ich sehe das LyrI vor mir, wie es über die nebelverhangenen Höhen blickt, leicht bedrückt, von Trübsal fast erschlagen, und sich nach dem Frühling sehnt.

Mehr davon!

Liebe Grüße

Herbert
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

danke für Deinen Eintrag. Es erleichtert den Ärger über die zwei bis drei Dauerniedrigwerter, die mich derzeit begleiten. Egal, was ich reinstelle.

Dabei werten sie damit immer "Macht aber keine Lust auf mehr". Warum quälen sie sich überhaupt mit meinen Texten ab, die ihnen doch wenig geben? Es muß sich um echte Masochisten handeln. :D

Vielleicht haben sie aber auch nur Vitamin-D-Mangel und eine echte Winterdepression. Oder schlechte Laune. ;)

Das LyrIch ist eben dieser Krankheit erlegen und versuchte, sich mit der Erinnerung an den Frühlingsaufbruch zu motivieren. Das gelang nicht so ganz, wie Du zurecht bemerktest.

Ich habe ja schon mehr davon eingestellt. Mir scheinen die melancholischen Musenküsse sowieso mehr zu liegen als die tendenziell eher spaßigen. Nun denn: Lasset uns gepflegt trauern und das Dasein beweinen. Wenn dabei ein gescheites Sonett hinten rauskommt, war diese Tätigkeit nicht ganz vergebens. :)

Lieber Gruß W.
 



 
Oben Unten