Ich wollte dir nicht auf die Füße treten, habe nun aber das Gefühl das getan zu haben
		
		
	 
ach was, Gefühle sind ohnehin subjektiv.
Wichtiger ist, verstanden zu werden. Wenn ich feststelle, daß die überwiegende Mehrheit der deutschen Gedichte bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Iamben, Trochäen und Daktylen metrisiert ist, ist das bloß eine statistische Verhältnis-Ungleichung. Ich bin keineswegs einer, der die traditionelle Metrik als "Leiern" beurteilen würde. Ich halte "Leiern" auch nicht für einen fruchtbaren philologischen Begriff.
Offensichtlich ist Dir die riesig ausufernde Diskussion über das "Klappern" (verwechselt mit "klappen") und "Leiern" zwischen James Blond, sufnus und einigen wenigen anderen entgangen, aus der hervorging, daß alle Gedichte "leiern", weil sie in Iamben, Trochäen und Daktylen analysiert werden können, die sie in mehr oder weniger ostinater Wiederholung nutzen, und daß alle andern, die dies nicht tun, in den Verdacht der "Flatterrandprosa" geraten. Damit ist der Verdacht des "Leierns" zum Todschlagargument abgerutscht: Alle "leiern", es sei denn, sie stolpern durch die "Flatterrandprosa". So eine Allgültigkeit hebt das Unterscheidungsmerkmal natürlich auf, ich kann es mir nicht zu eigen machen, weder bei meinen noch bei anderen Gedichten.
	
		
	
	
		
		
			wenn damit der regelmäßige Iambus gemeint ist
		
		
	 
An diesem Irrtum meiner Antwort sehe ich in der nachträglichen Reflexion, d.h. beim Wiedermallesen des Gedichts,  daß ich mich überhaupt nicht in technischer Aufmerksamkeit um die Metrik gekümmert habe. Es sind ja keine Iamben, sondern Daktylen, der einleitende Versfuß mit Auftakt, das ist also die Sonderform des daktylischen Walzers, die als Amphibrachys durch die Kommentare geistert.
Ist aber regelmäßig durchgeführt, als wäre es so geplant. Tut mir leid, ist mir, wie gesagt, einfach so aus der Feder geflossen. Hängt wohl damit zusammen, daß mir immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit, Musik durch den Körper pulsiert, auch in diesem Moment, während ich dies hier schreibe, und beim Dichten lasse ich dieser sonst unbewußten Tätigkeit freien Lauf, während ich bei Prosa, also eben jetzt hier, die Metrik zwar wahrnehme, aber mehr auf den Spannungsbogen der Sätze achte. So nebenher.
Also: ich könnte natürlich darauf hinweisen, daß hier gar nichts "leiert", aber was solls, alle "leiern". Da brauche ich nicht näher drauf einzugehen. (Ich hoffe, ich habe Dir nicht auf die Füße getanzt.)
	
		
	
	
		
		
			Was ist ein Einzelstern von KlausKuckuck?
		
		
	 
Wenn man die Zeile unter dem (ja jedem) Gedicht aufsucht, moment, hier zitiere ichs:
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kann man eine Liste aller Veröffentlichungen des Schreibers bzw. der Schreiberin lesen. Du bist noch neu hier, deshalb fällt es Dir nicht auf, wie die Resonanz der anderen Leser ausfällt.
Einfacher: auf der Liste jeder einzelnen Rubrik, z.B. "Ungereimtes" oder "Gereimtes", stehen alle eingebrachten opuscula in chronologischer Rückwärts-Reihenfolge mit der Zahl der Besucher und den von ihnen erteilten Sternchen. Pick Dir einfach die mondneins raus, und Du wirst schnell fündig.
Ich (mit zur Zeit über 1800 Beiträgen) sonne mich in den letzten Monaten dieses Jahres im Märyrer-Status der einsamen Einzelsternbewertung.
Andere schließen mich von der Kommentierung aus.
Dagegen kann und darf ich mich nicht wehren (weil meine Beiträge oft gelöscht werden und ich zudem noch mit einem Veröffentlichungsverbot gesperrt werde), also sterbe ich in der Leselupe einen lang-lang-langsamen Tod. Einen bloß virtuellen, das ist vielleicht nur ein lustiges Spiel, bin ich wahrscheinlich selber schuld. Ich bitte also demütigst um Entschuldigung bei allen, die sich von mir auf die Füße getreten fühlen.
(Hilft mir natürlich genauso wenig wie das narzißtische Gefühl, unschuldig zu sein.)
grusz, hansz