Die Begegnung

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Tara-Luna

Mitglied
Es ist ein nebeliger, kalter, grauer Tag.
Sie nimmt ihre Stiefel und zieht sie langsam an. Dann greift sie zu ihrer Fließjacke, entscheidet sich aber doch anders und nimmt den warmen olivgrünen Filzmantel vom Haken. Sie geht zur Kommode und zieht die oberste Schublade auf.
Ihre Hand schwebt ein paar Sekunden unsicher über der offenen Schublade, dann findet sie, was sie gesucht hat. Sie nimmt den selbstgestrickten, weinroten Schal heraus, der so dick und so lang ist, dass sie sich ihn gut dreimal um den Hals wickeln und, wenn sie will, ihre Nase darunter verbergen kann.
Dann greift sie zu der ebenfalls roten und selbstgestrickten Mütze, die sie sich bis über die Stirn zieht. Sie streift sich noch schnell Handstulpen über und hängt sich ihre Tasche um.
Danach öffnet sie die Tür, und sofort ist sie froh darüber, sich für den Mantel entschieden zu haben.
Sie dreht sich um und zieht die Tür hinter sich zu.
Der Nebel lässt sie nur zwei Meter weit sehen, und so kommt es, dass sie, als sie sich nach ein paar Schritten umdreht, nichts mehr von ihrem kleinen Häuschen sehen kann.
Sie versucht, ihr Gesicht so weit wie möglich vor der undurchsichtigen Kälte hinter ihrem Schal zu verstecken, was ihr recht gut gelingt.
Die ihr gut bekannten Bäume weisen ihr den rechten Weg, und nach ein paar Minuten sieht sie die ersten Häuser des Dorfes.
Der Nebel lichtet sich so weit, dass sie von einer Laterne zur nächsten schauen kann.
Um nicht zu stolpern, sieht sie zu Boden, und blickt nur hin und wieder nach oben, um sich zu vergewissern, dass sie richtig abbiegt. Und so wundert sie sich nicht, dass sie sich plötzlich einem etwa gleichaltrigen Mann gegenüber sieht. Auch er ist dick in Stofflagen gehüllt.
Sie gucken sich an, sagen nichts, fragen sich, woher sie sich kennen. Er kommt ihr bekannt vor, die grünbraunen Augen und die dunkle Haarlocke, die sich unter seiner Mütze hervor gestohlen hat...
Woher kennen sie sich nur? Auch er scheint sich dies zu fragen. Doch der Moment des
gegenseitigen Betrachtens dauert nur Sekunden. Der Nebel verdichtet sich wieder und nimmt ihr die klare Sicht.
Plötzlich ist er verschwunden.
 

GerRey

Mitglied
Hallo Tara-Luna!

Die Spannung wächst ... die Möglichkeiten scheinen sich zu eröffnen - und plötzlich hat der Nebel alles wieder verschluckt ....

Ich wäre gerne noch ein paar Schritte weiter mit "ihr" gegangen. Was fühlt sie in den Sekunden der Betrachtung? Ist das, was ihr bekannt vorkommt, positiv oder negativ in ihr verankert? Und wie lange nach der Begegnung zieht sie den Eindruck mit? Beginnt er in ihr ein Bedürfnis zu bespielen, eine Phantasie anzuregen, sodass sie vielleicht umkehrt und nachforscht, wohin der Mann verschwunden sein könnte?

Ich habe den Text gerne gelesen

Gruß

GerRey
 

Aufschreiber

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Hallo Tara-Luna,

zuerst einmal willkommen hier!
Dein Text lässt eine sehr junge Schreiberin vermuten, was ich aus der Ausdrucksweise schließe, die auf mich an mancher Stelle ein wenig unbeholfen wirkt, eben "jugendumgangssprachlich".
Die Rechtschreibung möchte noch einmal überprüft werden, da haben sich verschiedene Kleinigkeiten eingeschlichen, wie etwa:
"Fließjacke" ...

Insgesamt bekommt mir das Ritual des Ankleidens zu viel Raum. Das erinnert mich an einExponat, dem ich in der Londoner "Modern Tate" Gallery begegnet bin. Das Werk hieß: "Ritual" und zeigte in einer Videoinstallation, wie sich ein Mensch - halb unterbewust - bekleidete.
Er hörte erst damit auf, als er so viele Lagen Textilien trug, dass er nicht mehr in der Lage war, irgendein weiteres Kleidungsstück auch nur zu ergreifen...

Beste Grüße,
Steffen.
 

Tara-Luna

Mitglied
Danke führ deine Rückmeldung GeRey!
Ich wollte alles ein bischen offen lassen, weshalb ich auch eher die Situation von ausen bedrachte.
Ich lasse meine texte auserdem gerne in einer kleinen Ungewissheit enden...
Liebe Grüße Tara-Luna!
 

Tara-Luna

Mitglied
Auch danke Steffen für dine Rückmeldung!
Mit der Annahme das ich noch recht jung bin ligst du richtg, ich bin erst 14.
Rechtschreibung kann ich leider nicht undd so sind mir andscheiend leider fehler drotz überarbeitung unterlaufen...
Ich habe auch schon überlegt ob ich das anzie Ritual kürtze. Endschid mich jedoch dagegen, weil es so ein bischen wie eine wapnung für das kommende ist.
An welchen Stellen genau findest du das es Unbeholfen vormulir ist?
Ich finde wen man schreibt ist es ein bischen als würde man Singen, aber wen man dan fertig ist und alles noch einmal iest hat man oft einpaar Teile der Melodie vergessen und mus dan so lange daran feilen bis die Melodie auch für alle sofort erkenbar ist. Wen das bei dir nicht der Fall war muss ich wol noch etwas edern.
Liebe grüße Tara-Luna
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Tara-Luna,

prinzipiell merkt man das an einigen Stellen. Ich möchte einmal ein Beispiel geben:
"Sie nimmt den selbstgestrickten, weinroten Schal heraus, der so dick und so lang ist, dass sie sich ihn gut dreimal um den Hals wickeln und, wenn sie will, ihre Nase darunter verbergen kann.
Dann greift sie zu der ebenfalls roten und selbstgestrickten Mütze,"

Das ist der Stil, den man bei sehr jungen Schreibenden ziemlich häufig findet. Es ist mehr ... berichtend.
Wenn ich es schriebe, würde ich mehr erzählen, sodass man die Figur besser kennenlernt.
Ich würde es anders ordnen:
Sie nimmt Schal und Mütze aus dem Fach. Die liebt sie besonders, nicht nur, weil sie beide ihre allerliebste Farbe haben, sondern weil die Wolle so toll weich ist. Und sie hat sie selbst gestrickt. - Anfangs mit verkrampften, schmerzenden Fingern, aber als sie dann versierter wurde, hat ihr das Ganze sehr viel Freude gemacht. Heute trägt sie beides, sobald ein Wind um das Haus weht...

Also nur als Beispiel. Ich denke, das Problem liegt im Wortschatz begründet. Der ist heute nicht mehr so unglaublich reichhaltig. ;o)

Beste Grüße,
Steffen.
 

Tara-Luna

Mitglied
Ja bei der Stelle hate ich ein paar probleme... Ich glaube aber nicht das mein Wortschatz das problem ist ( der eigendlich recht ausgeprägt ist) sondern meine Fehlende Erfahrung.
Dannke und liebe Grüße
Tara-Luna
 

GerRey

Mitglied
Tara-Luna,

Selbstgestrickt, olivgrün und weinrot deuten die Person an - sie beschreiben sie nicht.

Was Du beschreibst, ist eine Szene - keinen Charakter! Und die Beschreibung der Szene ist gut und spannend. Zwischen den Sätzen, die die Handlung beschreiben, hast Du Freiräume gelassen, in die Du später story-relevante Aussagen leicht einfügen kannst, um den Fluss des Textes zu fördern oder zu verlangsamen.

Das ist Voraussicht!

Wie und was Du damit machst, liegt allein bei Dir. Und da ist es egal, ob Du 12 bist oder 92.

Schöne Grüße

GerRey
 



 
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