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Die kleine, blonde Nixe
Es war einmal eine kleine, blonde Nixe. Die wohnte im Garten in einem türkisblauen Pool, den sie bis zum Rand mit klarem Wasser gefüllt hatte.
Die Familie, der Haus und Garten gehörte, war seit einer Weile ausgezogen und so blieb die kleine Nixe ganz für sich und ungestört in ihrem kristallsauberen, blauen Bassin.
Als sie eines Tages aus dem Urlaub zurück kam, machte sie aus purer Vorfreude, wieder daheim zu sein, gleich einen Kopfsprung in ihr heimatliches Gewässer.
Aber ... uhh ... was war das? So etwas hatte sie noch nie erlebt!
"Es ist ja alles verdreckt", stellte sie ungläubig fest und sah auch gleich den Übeltäter: Ein Fröschlein grinste sie nämlich vom Rand des Beckens her freundlich an und, war gerade dabei, massenhaft Blätter, sowie dicke, rote Blüten von einem Busch abzureißen und in ihr schönes Wohn-Schlaf-Domizil zu feuern.
Das musste er schon mindestens eine Stunde lang getan haben, so wie das Wasser inzwischen aussah.
"Dir werde ich es zeigen, du Quaksack, dir ist anscheinend dein Leben zu eintönig geworden und da hast du jetzt aus lauter Jux und Tollerei meine Bleibe mit deinem Pflanzenmüll verseucht. Das wirst du bereuen! Warte nur! Dir werd ich helfen! Da wird dir das Lachen schon noch vergehen!"
Der Frosch ignorierte ihre zornigen Worte. "Küss mich, küss mich!" murmelte er voller Inbrunst und hopste ständig hektisch vor ihr auf und ab.
Das war ja nun wirklich die Höhe! Geküsst wollte er werden! Sonst fiel ihm nichts mehr ein! Von wegen küssen! Die kleine Nixe sprang auf ihn los und verpasste ihm einen so wilden Klaps, dass dem Frosch fast das Köpfchen wegflog.
Sie packte ihn und schüttelte ihn, denn sie hatte große Wut im Bauch.
Dabei stach sie ihm mit einem ihrer spitzen Fingernägel aus Versehen in seine zarte Haut. Sofort quoll ein Tropfen zur Erde und verwundert sahen beide, wie sich auf dem Boden ein blauer Fleck bildete. Ein blauer Fleck?? Ja ... der Frosch war nämlich ein verzauberter Königssohn und denen fließt bekanntlich blaues Blut in den Adern.
"Selber schuld", sagte die Nixe, die noch immer nichts raffte, "das wird dir eine Lehre sein, du glibberiges Krötenvieh, niemand darf mir ungestraft meine wunderschöne Wohnung versauen ... und wenn du nicht sofort verschwindest, steck ich dich in ein leeres Gurkenglas, bastele eine Strickleiter und mach aus dir einen Wetterfrosch!"
"Um Himmels Willen, die ist ja unberechenbar ... vor so einer nehme ich lieber ganz schnell Reißaus", dachte das Fröschlein entgeistert, befreite sich mit einem Riesensprung aus den Händen der Nixe und wurde nie mehr gesehen.
Da ging ihr plötzlich ein Licht auf und sie begriff, wer er war und warum er immer wieder: "Küss mich", gerufen hatte. Sie hätte ihn soo leicht erlösen können!!
Die kleine Nixe wurde sehr traurig und weinte bittere Tränen. Aber jetzt war es zu spät. Aus dem Frosch würde für sie nie mehr ein Prinz schlüpfen und sie wohnt noch heute in diesem komischen Pool im verwilderten Garten und denkt, wie wunderschön es hätte werden können, wenn ...
***
Lieber Leser! Um gleich Deiner verwunderten Frage vorzubeugen: Wie hat die Nixe es geschafft, in den Urlaub zu fahren?
Also ... moderne Nixen sind fit und sportgestählt. Sie können auf ihren Fischschwänzen hüpfen wie andere Leute auf einem Bein. Diese Fortbewegungsart benutzen sie aber nicht gern und nur in besonderen Ausnahmesituationen.
Copyright Irmgard Schöndorf Welch 29.05.2005
Die kleine, blonde Nixe
Es war einmal eine kleine, blonde Nixe. Die wohnte im Garten in einem türkisblauen Pool, den sie bis zum Rand mit klarem Wasser gefüllt hatte.
Die Familie, der Haus und Garten gehörte, war seit einer Weile ausgezogen und so blieb die kleine Nixe ganz für sich und ungestört in ihrem kristallsauberen, blauen Bassin.
Als sie eines Tages aus dem Urlaub zurück kam, machte sie aus purer Vorfreude, wieder daheim zu sein, gleich einen Kopfsprung in ihr heimatliches Gewässer.
Aber ... uhh ... was war das? So etwas hatte sie noch nie erlebt!
"Es ist ja alles verdreckt", stellte sie ungläubig fest und sah auch gleich den Übeltäter: Ein Fröschlein grinste sie nämlich vom Rand des Beckens her freundlich an und, war gerade dabei, massenhaft Blätter, sowie dicke, rote Blüten von einem Busch abzureißen und in ihr schönes Wohn-Schlaf-Domizil zu feuern.
Das musste er schon mindestens eine Stunde lang getan haben, so wie das Wasser inzwischen aussah.
"Dir werde ich es zeigen, du Quaksack, dir ist anscheinend dein Leben zu eintönig geworden und da hast du jetzt aus lauter Jux und Tollerei meine Bleibe mit deinem Pflanzenmüll verseucht. Das wirst du bereuen! Warte nur! Dir werd ich helfen! Da wird dir das Lachen schon noch vergehen!"
Der Frosch ignorierte ihre zornigen Worte. "Küss mich, küss mich!" murmelte er voller Inbrunst und hopste ständig hektisch vor ihr auf und ab.
Das war ja nun wirklich die Höhe! Geküsst wollte er werden! Sonst fiel ihm nichts mehr ein! Von wegen küssen! Die kleine Nixe sprang auf ihn los und verpasste ihm einen so wilden Klaps, dass dem Frosch fast das Köpfchen wegflog.
Sie packte ihn und schüttelte ihn, denn sie hatte große Wut im Bauch.
Dabei stach sie ihm mit einem ihrer spitzen Fingernägel aus Versehen in seine zarte Haut. Sofort quoll ein Tropfen zur Erde und verwundert sahen beide, wie sich auf dem Boden ein blauer Fleck bildete. Ein blauer Fleck?? Ja ... der Frosch war nämlich ein verzauberter Königssohn und denen fließt bekanntlich blaues Blut in den Adern.
"Selber schuld", sagte die Nixe, die noch immer nichts raffte, "das wird dir eine Lehre sein, du glibberiges Krötenvieh, niemand darf mir ungestraft meine wunderschöne Wohnung versauen ... und wenn du nicht sofort verschwindest, steck ich dich in ein leeres Gurkenglas, bastele eine Strickleiter und mach aus dir einen Wetterfrosch!"
"Um Himmels Willen, die ist ja unberechenbar ... vor so einer nehme ich lieber ganz schnell Reißaus", dachte das Fröschlein entgeistert, befreite sich mit einem Riesensprung aus den Händen der Nixe und wurde nie mehr gesehen.
Da ging ihr plötzlich ein Licht auf und sie begriff, wer er war und warum er immer wieder: "Küss mich", gerufen hatte. Sie hätte ihn soo leicht erlösen können!!
Die kleine Nixe wurde sehr traurig und weinte bittere Tränen. Aber jetzt war es zu spät. Aus dem Frosch würde für sie nie mehr ein Prinz schlüpfen und sie wohnt noch heute in diesem komischen Pool im verwilderten Garten und denkt, wie wunderschön es hätte werden können, wenn ...
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Lieber Leser! Um gleich Deiner verwunderten Frage vorzubeugen: Wie hat die Nixe es geschafft, in den Urlaub zu fahren?
Also ... moderne Nixen sind fit und sportgestählt. Sie können auf ihren Fischschwänzen hüpfen wie andere Leute auf einem Bein. Diese Fortbewegungsart benutzen sie aber nicht gern und nur in besonderen Ausnahmesituationen.
Copyright Irmgard Schöndorf Welch 29.05.2005