die dunkle seite der nacht

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Walther

Mitglied
die dunkle seite der nacht


auf der dunklen seite der nacht
die nornen besuchen an der eber
esche da wo das mond licht den
boden berührt

die wechsel spiele mit den parzen
aus fechten & ihnen das haar
reichen das silbrige lange sorgen
geschwängerte

& als gestalten wandelnder die
moiren heim suchen mit ihnen
ein bisschen ringel reihen spielen
zur mitter nacht

so will ich somnam bulant der
buhl schaft angst nach eifern
vom schlaf so trunken & vor
furcht doch hell wach
 
P

penelope

Gast
"so will ich somnam bulant der/buhl schaft angst nach eifern/vom schlaf so trunken & vor/furcht doch hell wach"

das spiel, hier mit worten, in dem sie einfach auseinandergezogen werden, bewirkt schon beim lesen dieses sonderbare gefühl, das einem übersteigen sollte, wenn man ein gedicht vor sich zu liegen hat. fall bloß nicht darauf rein, habe ich mir dann gesagt, aber die ästhetische entwicklung und empfindung, die hier sofort einsetzt, die erkennbare individualität, auch fürsorge, ungezwungenheit, empathie und das herauskristallisieren einer authentizität, auch regelbruch, meinetwegen, bringt ein grelles ich und anderssein zum vorschein, eine überraschung, für mich...

so sollten gedichte geschrieben werden...

lg penelope
 

Walther

Mitglied
die dunkle seite der nacht


auf der dunklen seite der nacht
die nornen besuchen an der eber
esche da wo das mond licht den
boden berührt

die wechsel spiele mit den parzen
aus fechten & ihnen das haar
reichen das silbrige lange sorgen
geschwängerte

& als gestalten wandelnder die
moiren heim suchen mit ihnen
ein bisschen ringel reihen spielen
zur mitter nacht

so will ich somnam bulant der
buhl schaft angst nach eifern
vom schlaf so trunken & vor
furcht so hell wach
 

Walther

Mitglied
lb penelope,

danke für deine wie immer gewagte, aber sehr eindringliche und überzeugende kritik. meine nocturnalien aus dem zyklus "schwarzgedichtet" nehmen immer wieder neue wendungen. das dunkle ans licht zerren, damit man es von allen seiten betrachten kann, auf daß es einen teil seines schreckens verlöre.

ich bin gespannt auf weitere wortmeldungen. du hast gut vorlegt!

lg w.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther, ein Gedicht zwischen Nornen, Parzen, Moiren und der Buhlschaft... Allein durch diese Bezüge bekommt das Gedicht schon etwas Archaisches, Sagenhaftes ... schwarzgedichtete Finsternis ;) Liebe Grüße Herbert
 

Walther

Mitglied
lb. herbert,

ja, das schwarze hat schillernde farben. hier tanzen die schicksalsgöttinnen um die wette. :)

danke für deinen eintrag!

lg w.
 

Walther

Mitglied
hallo marie-luise,

du hast die germanischen nornen vergessen. :) walther machts möglich. wurde auch zeit, daß einer was möglich macht, nachdem neckermann sich verunmöglicht hat. ;)

lg w.
 
Hallo Walther,
wenn es dich schon gelüstet, Worte, die eigentlich zusammen geschrieben werden, auseinander zu schreiben, würde ich mir doch überlegen aus fechten = [blue]ausfechten[/blue] zu schreiben.
Ich habe überlegt, was sind fechten? Ob Walther wohl das l bei flechten vergessen hat? Gab keinen Sinn. Dann kam ich auf ausfechten. Ist das richtig?
Viele Grüße von
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
hallo marie-luise,

es scheint nur konsequent, mit den nornen zu beginnen. :)

in der tat geht es ums aus(-)fechten.

danke für deine freundlichen hinterlassenschaften. ;)

lg w.
 

Walther

Mitglied
die dunkle seite der nacht


auf der dunklen seite der nacht
die nornen besuchen an der eber
esche da wo das mond licht den
boden berührt

die wechsel spiele mit den parzen
aus fechten & ihnen das haar
reichen das silbrige lange sorgen
geschwängerte

& als gestalten wandelnder die
moiren heim suchen mit ihnen
ein bisschen ringel reihen spielen
zur mitter nacht

so will ich somnam bulant der
buhl schaft angst nach eifern
vom schlaf so trunken & vor
furcht so hell wach
 



 
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