Die Ehe versprochen

anemone

Mitglied
Die Vorbereitungen waren getroffen, das Brautkleid gekauft: Cremefarben sollte es sein, wie die Röschen, die zusammen mit den roten den Türkranz an der Haustüre schmücken sollten. Doch es kam anders: Eine Woche vor der Trauung wollte er noch mal so richtig loslegen. Bald wäre es vorbei, das schöne freie Junggesellenleben. Zu dumm, dass Rilana ausgerechnet an diesem Tag eine Freundin treffen musste, die nichts besseres zu tun hatte, als Rilana über ihn die Augen zu öffnen. Es war schon ein Kreuz: Nun war es aus; er war aufgefallen und immer mehr Leute begrüßten ihren Schritt, den sie schnellentschlossen wagte:
Ihn vor die Türe zu setzen, ihn aus der gemeinsamen Wohnung auszusperren.

Natürlich gab es vorher einen handfesten Krach, aber es reichte ihr. Sie dachte bereits an Nachwuchs, Familie usw. und er hatte nichts besseres zu tun, als ihr noch kurz vor diesem großen Schritt die Untreue zu beweisen. Nun kam es heraus: Er hatte schon immer andere Frauen, sein Verstand setzte aus, sobald er sie sah. Man möchte sagen, er war unberechenbar wenn sich Frauen in seiner Nähe befanden; er konnte sich dann nicht beherrschen. Es wurde ihr inzwischen von allen Seiten bestätigt: Es ist richtig so, du hättest es längst merken müssen. Er betrügt dich nach Strich und Faden. Ach hätte sie ihn doch nicht wieder in ihre Wohnung aufgenommen, nachdem er sie vor Jahren schon einmal wegen eines anderen Mädchens verlassen hatte.

Nun saß sie in der Ecke ihrer gemeinsamen Wohnung und heulte sich die Augen aus. Sie grübelte darüber nach, was sie in der letzten Zeit so über ihn erfahren hatte. Ihr Vertrauen wurde mit Füßen getreten in dem letzten Jahr ihres gemeinsamen Beisammenlebens.
Er ließ keine aus, alle der Reihe nach mussten dran glauben, er wird nicht mehr in der Lage sein sie alle zu zählen und was besonders betont wurde: Jung mussten sie sein. Das war sie mit ihren 30 Jahren jetzt nicht mehr. Sie sah gut aus, aber jung waren die Mädchen unter 20.

Für Rilana brach eine Welt zusammen. Sie nahm sich zunächst einmal Urlaub und informierte die Nachbarn, Freunde und Verwandten und bei den meisten hörte sie immer den gleichen Kommentar: „Sei froh, wenn du ihn los bist, mit ihm wärst du nicht glücklich geworden.
Er hängt an jedem Weiberrock. Aber sie liebte ihn doch so! Sie hatte all die Jahre auf ihn gewartet, in der Hoffnung, er käme zu ihr zurück. Es konnte ja nicht lange gehen, dieses Verhältnis mit einer Prominenten-Tochter. Ihre Ausdauer hatte sich gelohnt: Er kam zurück, als die Prominententochter ihm den Laufpass gab. Ihr Herz schmerzte und ihr war ganz elendig zumute. All ihre Hoffnung war dahin, auf wen hatte sie all die Jahre gewartet? Auf ein Sex-Monster? Kannte sie ihn überhaupt?

Es war hart für Rilana, sie hatte das Unmögliche möglich gemacht in dem sie ihn vor die Türe setzte, doch sie tat es nicht wirklich gerne. Durch diese Situation hatte sie alles zerstört ihre gemeinsame Zukunft zunichte gemacht und sie wusste: Es gab kein Zurück mehr, nicht so und das allerärgste war, sie hatte sich damit mehr selbst gestraft als ihn und er stand auch wieder am nächsten Tag vor ihrer Türe und sie ließ ihn, obwohl sie es nicht wollte wieder hinein in ihre gemeinsame Wohnung, die ja noch nicht aufgelöst war. Sie kam von ihm nicht los. Jeden Tag, sobald sie vom Büro nach Hause kam, bog er um die Ecke, er fand immer einen Grund Einlass zu erhalten. Tom war zurückgegangen zu seinen Eltern.
Rilana hatte abgenommen, täglich weinte sie. Wie konnte sie ihm noch vertrauen? Er brachte Grillfleisch mit, setzte sich mit ihr an den Terassentisch und ließ es sich schmecken bei ihr, die sich große Mühe gab nicht auch noch in seiner Gegenwart in Tränen auszubrechen und immer wieder hörte sie von seinen Eskapaden. Die Hoffnung, das Vertrauen es hatte einen großen Knacks bekommen. Ihre Eltern drohten ihr: „Er soll sich nur nicht mehr hier blicken lassen!“ Ihr Bruder ging sogar soweit, als er Tom sah, ihn eigenhändig vor die Tür zu setzen. Die Situation schien festgefahren und trotz ihrer großen Liebe zu ihm gingen sie immer häufiger getrennte Wege. Tom schien es weniger auszumachen als ihr. Rilana mähte den Rasen am Haus, half ihren Eltern und ihrer Großmutter, wenn es sein musste, ging mit ihrer Schwester in die Disco, aber es war nicht mehr die Rilana von früher. Sie betrachtete alle Männer, die mit ihr in Kontakt traten mit Skepsis. Aus einer unbeschwerten jungen Frau war eine ernste einsame Rilana geworden.
 
S

Sanne Benz

Gast
Liebe Anemone,
die Idee find ich gut..aber ab dem Zeitpunkt,wo für sie die Welt zusammenbrach, da würd ich noch bissl mehr Dampf machen,Gas geben..ausbauen ..
meiner Meinung nach..:)

lG
Sanne
 



 
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