Die Emotion in der Zeitkapsel im Jahre 5027

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Winterling

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Die Emotion in der Zeitkapsel im Jahre 5027

Libellen fliegen auf dem See
in unbekannte Weiten,
am Uferrand ein junges Reh,
noch sind es ruhige Zeiten.

Wann schreitet sie durchs Sternentor
mit Zuversicht ins Morgen,
das Unbekannte kriecht hervor
es gilt die Crew versorgen -

Vergangenes zerfällt im Strom
der alten Zeitenwenden,
einst kannte ihre Menschheit Rom -
nun gibt es nur Beenden.

Planeten platzen in der Nacht,
Gestirne fangen Feuer!
Die Sternenschiffe haben Macht,
sie sind wie Ungeheuer.

Metalle speisen Gene ein
in ihre Wertstoffkreise,
die Menschheit soll verloren sein,
sie ziehen eine Schneise

und bauen unsre Klugheit aus,
verbrauchen Emotionen
zum Stahlgeruch zu dem Garaus,
gibt es nichts zu schonen.

Noch liegt im Sand ein schönes Bild -
und sei es auch das Letzte,
was unsren Menschheitstraum gestillt,
bevor er sich zersetzte.

Nun kreisen alle Gene kalt
durch stromerhitzte Kreise,
Roboter werden niemals alt,
ein Lächeln flackert leise.
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Hey!
Zu diesen Zeilen hatte ich schon einmal einen Austausch mit Winterling, für Dich liebe Winterling ist das Folgende also ein bisschen ein Déjà-vu.
Aber trotzdem nochmal in die Runde geworfen: Was mir hier auffällt, ist dass es sich um eine Art narrative Sci-Fi-Lyrik handelt (also im allerweitesten Sinn einen balladesken Text), dass aber die einzelnen "Passagen" nicht erzählerisch durchgängig mit einander verbunden sind, sondern zwischen den Strophen jeweils gewisse narrative "Leerstellen" existieren, was mich an einen Comic oder eine Graphic Novel erinnert, bei der ja auch zwischen den einzelnen Bildern noch "ungeschildertes Geschehen" existiert, das Comic-erfahrene Leser*innen aber leichthändig "auffüllen" können.
Insofern erinnert mich diese "Sci-Fi-Ballade" tatsächlich auch an eine Bildergeschichte, sozusagen ein unillustrierter Comic. :)
Ich finde das wirklich sehr spannend! :)
LG!
S.
 

Winterling

Mitglied
Lieber sufnus,

Das ist eine SF - Geschichte, wo der Leser seine eigenen Bilder fangen kann. Die Strophen sind kleine Vierecke, gemalte kleine Geschichten, die miteinander verbunden sind. Eine Art Comic für der Phantasie.
Ich hatte die Befürchtung, dass es zu lang ist ( wobei ich eigentlich noch mehr Bilder hätte) , darum freue ich mich, weil hier jemand dieses futuristische liest, und die Gedanken dazu.:)

Dir dank und seefeldmaren, sage ich Dankeschön für die Sternchen :):)

Liebe Grüße Heike
 



 
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