Die Entscheidung (Teil 2)

jon

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Der Platz ist groß und leer. Die Hektik, die vor jedem Konzert herrscht, verliert sich darauf und wirkt beinahe gemütlich. Für Katja ist das alles unglaublich spannend, sie dreht sich hin und her, so dass Carola sie kaum noch halten kann. Eine junge Frau kommt auf sie zu.
„Sie müssen Carola Bauer sein!“ Sie reicht Carola die Hand. „Ich bin Stefanie. Kommen Sie, da sind noch ein paar andere Fans, die auf Thomas warten.“
Carola folgt ihr zu der kleinen Gruppe sichtbar aufgeregter Leute.
„Ich kann es immer noch nicht fassen“, schnattert eine Frau, die Carola auf 35 oder 40 Jahre schätzt. „Ich hab ja schon bei Konzerten ganz vorn gestanden, aber dass ich mal mit Tom reden werde … Wahnsinn!“
„Tom?“, fragt Katja und lenkt die Aufmerksamkeit damit auf sich.
„Gleich, Schatz“, verspricht Carola.
„Oh ist die süß!“, freut sich die Frau und rubbelt mit dem Finger auf Katjas Bauch herum. „Wie heißt denn du?“
Die Kleine sieht Hilfe suchend zu ihrer Mutter.
„Katharina“, antwortet Carola und bringt ihre Tochter in Sicherheit.
„Ich bin Ingrid“, sagt die Frau und reicht Carola die Hand. „Ich bin ganz aufgeregt, ich habe Tom noch nie persönlich getroffen. Du?“
„Ja. Vor zwei Jahren …“

Caro hatte in der besten Position gestanden: ganz hinten. Sie konnte Thomas sehen, ihn hören. Sogar riechen. Sie wusste, dass es sein Duft war, sie hatte ihn in der Nase, seit er vor ein paar Minuten direkt an ihr vorüber gegangen war. Er wirkte gelöst, als hätte er alle Zeit der Welt für seine Fans.
Caro war zufällig in dieses Treffen geraten. Eigentlich sollte sie von gegenüber etwas für die Firma abholen, dann waren ihr die Leute im Foyer des Clubs aufgefallen. Sie trugen Bern-Embleme an Jacken und auf Shirts. Ines war näher getreten und hatte ein junges Mädchen angesprochen. Sie hatte gehofft, einen Dresdner Bern-Fan-Club gefunden zu haben, und war dann mit den anderen einfach in den kleinen Raum gespült worden.
Jetzt also stand sie da und beobachtete alles. Tom war ganz bei der Sache, tauschte Scherze mit den Fans aus, beantwortete Fragen. Und ständig schrieb er Autogramme. Auf Karten, CD-Hüllen, T-Shirts. Jemand hielt ihm eine große Fahne hin, auf der schon mehrere Unterschriften von Bern prangten.
„Ihr könnt wohl nicht genug kriegen“, witzelte Tom und die Menge versicherte „Nie!“
Jemand bemerkte, dass es Stühle im Raum gab, und schob Tom einen hin.
„So alt bin ich noch nicht!“, lachte er.
„Aber ich“, sagte der Aufmerksame schlagfertig, griff sich einen Stuhl und setzte sich neben Bern.
Wie auf Kommando suchten alle einen Sitzplatz. Caro hatte nicht so schnell reagiert und war eine der Letzten, die noch standen. So fiel sie Tom auf und er sah zu ihr.
Der Blick traf sie, selbst über diese Entfernung hinweg. Sie fühlte den Sturz nahen, und wandte sich ab, vorgeblich auf der Suche nach einem freien Stuhl. Als sie wieder aufsah, widtmete sich Tom bereits wieder den anderen.

„Wie alt ist denn die Kleine?“, fragt Ingrid.
„Ein reichliches Jahr.“
„Ein Jahr erst! Und deine Mama hat dich schon mit Bern angesteckt, was?“
„Nicht wirklich. Ich höre ihn eigentlich eher selten.“
„Aber du bist doch Fan?“, fragt Ingrid in einem Tonfall, der nahe legt, lieber ja zu sagen.
Carola nickt. „Wenn ich überhaupt sowas wie ein Fan bin, dann ein Bern-Fan.“

„Tut mir leid, Leute“, sagte Bern und stand auf. „Wir müssen hier noch etwas arbeiten. Es war schön, euch mal wieder zu treffen.“
Die Meute erhob sich ebenfalls.
Bern ging Richtung Tür, die Fans folgten ihm.
„Wir sehen uns auf der Tour“, sagte er und schüttelte die Hände der an ihm Vorübertreibenden.
„Klar!“, sagten die.
Und: „Natürlich!“
„Alle Konzerte, Mann!“
„Ich freu mich schon…“
Langsam flossen die Fans aus dem Raum. Caro reihte sich ein, hinten, so dass sie ohne Aufsehen an Tom vorbeikommen würde. Noch ein Blick, und sie war …
„Sekunde!“
… noch nicht draußen. Tom lächelte ihr zu. „Hast du noch eine Sekunde Zeit für mich?“
Sie nickte. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Jemand neben ihr musterte sie unverhohlen. Auch er wurde von Tom hinauskomplimentiert.
Dann fiel die Tür zu und Caro war allein. Mit Thomas Bern. Sie fühlte sich unwohl. Hochgradig unwohl. Ihr war klar, dass sie nicht ausweichen konnte, aber sie brachte es nicht fertig, ihn anzusehen.
„Wir kennen uns“, sagte er. „Oder?“

Es war Dezember geworden. Der erste Schnee war schon wieder zerflossen und hatte alles noch grauer gemacht. Wenigstens waren die Straßen frei, Johanna konnte sich kaum auf das Fahren konzentrieren. Tom war noch ganz aufgekratzt vom Auftritt. Obwohl seine Songs diesmal nicht so gut angekommen waren.
„… Probleme mit meinen Vater, ich weiß, aber meine Mutter würde sich freuen. Nur zum Adventskaffee, Jo, mehr nicht. In ein, zwei Stunden hättest du es überstanden.“
„Ja, schon möglich.“
„Hey, wir könnten Eiscreme mitbringen, mein Vater liebt Eiscreme. Du weißt schon, die aus unserem Café.“
„Gute Idee.“
„War ein toller Abend, oder? Den Leuten hat es gefallen.“
„Ja.“
„Kannst du dir vorstellen, wie sich sowas von einer echten Bühne aus anfühlt? Das muss Wahnsinn sein!“
„Ja, ist es wohl.“ Sie fuhr auf den Seitenstreifen und stellte den Motor ab.
Tom sah sich um. „Schon da?“
Sie nickte, stieg aus und nahm ihre Tasche vom Rücksitz.
Tom ging zum Kofferraum und holte die Gitarre raus. Er schüttelte sich. „Es friert sicher noch heute Nacht.“
„Wahrscheinlich.“
„Ich hoffe, dein Trick mit den Kerzen hat geklappt.“
„Heiß wird es oben nicht sein. Aber etwas überschlagen.“
„Du solltest dir einen Ofen anschaffen. Ich verstehe sowieso nicht, warum keiner zur Ausstattung gehört.“
„Weil es eine Sommerwohnung ist.“
„Jetzt nicht mehr. Jetzt ist es unsere Ganzjahreswohnung.“

„Das würde ich nicht so sagen“, erwiderte Caro. „Ich hab Sie zwar auf der Bühne gesehen und war …“
„Wen hast du gesehen?“, unterbrach Bern
Sie sah irritiert auf. „Sie.“
„Dich. Es heißt dich.“
„Ich weiß, ich … Es ist …“ ,… ein Schutzschild', lautete der Satz, aber das konnte sie ihm doch nicht sagen! „Du“, gab sie also nach. „Ok. Du.“
„Schön.“ Er reichte ihr die Hand. „Ich bin Tom.“
„Carola.“ Sein Griff war kräftig aber nicht hart. Sie konnte ihn im ganzen Körper spüren.
„Freut mich, dich kennen zu lernen. Du hast etwas verloren gewirkt da hinten.“
„Naja, ich … Ich gehöre nicht zu dem Club. Es war Zufall, dass ich hier gelandet bin. Ich wollte mich nicht vordrängen.“
„Nicht mal für ein Autogramm?“ Er schmunzelte, sie spürte es tief in sich glühen. „Das ist meist das erste, was Fans vortreibt.“
„Ich hab nichts dabei für ein Autogramm. Es war … ja nicht abzusehen, dass … sowas passieren würde.“
„Komm, ich hab bestimmt noch irgendwas hinten. Wenn du magst …“

„Ist doch schön warm hier“, sagte Tom, stellte die Gitarre ab und schloss die Tür. Er drehte sich um. „Hoffentlich hast du nicht die rote Kerze ver…“ Sein Blick fiel auf den Koffer. „Was …?“
Johanna stand mitten im Raum und fror. „Ich fliege in die Staaten", sagte sie. „Mein Taxi kommt in anderthalb Stunden.“
„…“
„Ich wollte es dir nicht vor dem Auftritt sagen.“
„Du …“, er rang um Worte, um Atem. „Du kannst nicht fliegen!“, brach es schließlich aus ihm heraus.
„Ich kann nicht bleiben, Tom.“
„Wa… Warum???“
„Du wusstest, dass ich gehen würde“, sagte sie statt einer Antwort.
„Aber doch nicht jetzt!“
,Doch‘, dachte sie. ,Jetzt.‘
„Warum … ich glaubte … “ Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Ok", sagte er dann. „Wann kommst du zurück?“
„Ich komme nicht zurück.“
„…“
„Das habe ich dir gesagt.“
„Hast du nicht!“
„Doch. Du hast nur nie zugehört.“
„Ich dachte, wir wären in Zukunft … wir …“
„Deine Zukunft findet ohne mich statt“, log sie.
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein nein nein! Das akzeptiere ich nicht! Niemals!“
Sie dachte: ,Er wirkt süß in seiner hilflos-kindlichen Wut. Jemand sollte ihn in den Arm nehmen und trösten.‘ Es fühlte sich fremd an.
„Du kannst nicht gehen“, sagte er. „Wir wollten heiraten.“
„Du wolltest heiraten. Ich habe nie ja gesagt.“
„Du hast nie nein gesagt.“
„Doch.“ Es tat weh. „Du hast es immer wieder überhört.“
„… Familie. Wir wollten …“
Der Schmerz raubte ihr die Worte. Er sammelte sich in ihrem Leib, dort, wo sein Kind wuchs. Von dem er nichts wusste. Nichts wissen würde. Durfte. Es fand in seiner Biografie nicht statt.
Sie setzte sich auf den alten Stuhl. Und schwieg. Schwieg, als er sie anschrie, schwieg, als er vor ihr niedersank. Schwieg, als er aufgab. Und als er erneut zu kämpfen begann.
Irgendwann waren sie müde. Er vom Kämpfen und sie vom Schweigen. Als das Taxi unten hupte, stand sie auf und nahm ihren Koffer. Sie sah ihn an. Sie wollte etwas sagen wie ,Du bist das Beste, was mir je passiert ist‘, und das wäre nicht mal gelogen gewesen. Es war nur nicht das, was er darin hören würde. Also ging sie. Grußlos.

Caro starrte auf die CD. „Die neue Platte?“
„Ab übermorgen ist sie sowieso in den Läden. Du musst mir nur versprechen, dass du sie nicht vorher im Radio spielst.“
Sie grinste. „Schade, das sollte der Aufmacher sein morgen.“
Tom runzelte die Stirn. „Du bist nicht wirklich beim Radio …“
„Nee. Weder wirklich noch unwirklich. Ich bin nur Schreiberling.“
„Zeitung?“
„Bücher.“
„Eine Schriftstellerin also.“
„In überheblichen Stunden nenne ich mich so.“
Er lächelte.
Es brannte sich in ihren Körper. Sie wich aus, indem sie aufstand und sich demonstrativ umschaute. „Ziemlich spärlich für die Garderobe eines Stars. Was wird das heute eigentlich?“
„Ein PR-Konzert für die Presse.“ Er stand ebenfalls auf und trat zu ihr.
Sie drehte sich um. „Ist das nicht ein bisschen spät, wenn ü…“ Seine plötzliche Nähe erschreckte sie. Sie wollte zurückweichen, doch er hielt sie fest.
Seine Augen hielten sie fest.
„Wovor hast du solche Angst?“, fragte er.
Sie fühlte Tränen aufsteigen und ärgerte sich darüber. Es änderte nichts. „Keine Ahnung. Vielleicht …“ Sie wischte sich über die Augen. Er sah es und das machte sie wütend. „Ich sollte gehen. Ich … mache mich lächerlich.“
„Es ist niemand hier außer uns." Er hatte die Stimme gesenkt, sie floss wie Seide. “Und ich finde dich nicht lächerlich.“
„Na immerhin etwas“, witzelte sie halbherzig.
„Denke ich auch.“ Er gab sie frei. „Willst nachher du zuhören?“
„Will ein Spatz fliegen?“

Ingrid hat die ganze Gruppe miteinander bekannt gemacht. Carola ist sich nicht ganz sicher, wann das passiert ist, aber plötzlich sprechen sich alle mit Namen an. Man tauscht Tourerfahrung aus, zeigt die Sachen, auf die man von Tom ein Autogramm schreiben lassen will.
Carola hält Katja auf dem Arm, der es langsam langweilig wird.

Tom kündigte das letzte Lied an. Caro stand auf und wollte gehen. An der Tür hielt sie ein bulliger Mann auf.
„Ich möchte raus“, flüsterte sie.
„Herr Bern bittet Sie, ihn noch zu treffen“, flüsterte der Mann zurück.
Caro drehte sich zur Bühne. Tom sah zu ihr. Angespannt, wie es schien. Sie setzte sich wieder. Sie hatte keine Wahl.

„Guck mal da!“, versucht Carola die Kleine zu beschäftigen. „Da sind Spatzen, siehst du? Die wollen auch mal Tom gucken.“
„Tom?“
„Genau.“
„Tom!“
„Hallo!“
Carola fährt herum. „…hi!“
Thomas lächelt.
„Tom!“, kräht Katja.
„Oh, ein kleiner Fan. Hallo Sternchen!“ Er nimmt ihre kleine Hand. „Ich bin der Tom. Freut mich, dich zu treffen.“
Katja sieht Carola an, fragend, das Ärmchen in Berns Richtung gestreckt. „Tom?“
Carola nickt. „Mhm. Das iss‘er. Das ist Tom.“
Die Kleine wendet sich ihm wieder zu und strahlt. „Tom!“
„Wie heißt denn die Kleine“, fragt er und sieht Carola an.
„Kathrina“, antwortet sie und wartet auf ein Zeichen des Erkennens.

„Du wolltest wohl flüchten“, sagte er, als er sie nach Konzert und Fragerunde hinter der Bühne traf.
„So ähnlich“, gab sie zu.
„Schade, ich wollte dich noch einladen.“
„Es ist schon ziemlich spät …“
„Richtig. Zu spät für früh ins Bett gehen. Warum machen wir den Abend nicht komplett?“
„Habe ich eine Chance, nein zu sagen?“
„Ich weiß nicht. Hast du?“
„…“
„Bin ich zu aufdringlich?“
„Nein, es ist… Du bist…“
„Anders als du dachtest?“
„Nein! Nein. Du bist genauso wie ich dachte.“
„Ist das gut oder schlecht?“
„Kommt drauf an, für wen.“
„Für diesen Abend.“
Sie zögerte. „… dafür würde es reichen.“
„Dafür würde …!?“ Er lachte leise auf. „Du machst mich neugierig.“
„Naja… ich … in meinen Geschichten geht das nie gut aus. Nie wirklich gut.“
Er musterte sie. „Geschichten …“
„Jetzt mach ich mich doch lächerlich …“
„Nein. Du machst mich neugierig. Was passiert in … deinen Geschichten?“

„Das ist aber ein hübscher Name“, sagt Tom zu Katja.
Die Kleine beginnt herumzuhoppeln. Carola kann sie kaum halten.
„Darf ich sie mal einen Moment nehmen?“, fragt er.
Noch bevor sie nein sagen kann, hat sie ihm die Kleine schon gegeben.
Katja tatscht ihm ins Gesicht, als müsste sie sich von dessen Realität überzeugen. Tom schnappt nach dem Händchen. Katja jauchzt. Carolas Blick verschwimmt.
„Stefanie sagte, du brauchst für heute Abend einen Babysitter für die Kleine.“
Carola schniefelt die Träne weg und nickt. „Das wäre schön. Wenigstens für ein Weilchen, damit ich wenigstens etwas von dem Konzert mitkriege.“
Er reicht ihr das Kind zurück. „Das klappt schon.“ Dann wendet er sich zum nächsten, der ihm bereits eine CD und einen Stift hinhält.
,Jetzt!‘, denkt sie und hebt zu einem Satz an, der Tom aufhalten soll. Da fällt ihr der Ehering an seiner Hand auf, schmal und glatt-golden glänzend, und sie schweigt. ,Veronika.‘ Ihr Herz beruhigt sich.
Thomas lacht über irgendetwas. Er wirkt zufrieden und gelöst. Glücklich. ,Wenigstens das ging gut aus‘, denkt Carola und glaubt, zu lächeln. Dann tippt sie der Kleinen an die Nase. „Wir schaffen das schon, hm?“
Katja strahlt. „Tom!"

(ENDE)
 
Zuletzt bearbeitet:
D

Denschie

Gast
hach, eine tolle geschichte.
obwohl ich ein wenig das gefühl habe, sie nicht
ganz zu verstehen.
z. b. hier:
Ines war zufällig in dieses Treffen geraten. Eigentlich sollte sie von gegenüber etwas für die Firma abholen, dann waren ihr die Leute im Foyer des Clubs aufgefallen. Sie trugen Bern-Embleme an Jacken und auf Shirts. Ines war näher getreten und hatte ein junges Mädchen angesprochen. Sie hatte gehofft, einen Dresdner Bern-Fan-Club gefunden zu haben, und war dann mit den anderen einfach in den kleinen Raum gespült worden.
gibt es also noch eine zweite ines? eine, die die
karten nicht gewonnen hat?

also, ich dachte, es hätte johanna gegeben, die thomas
liebte, und ein kind von ihm bekam. da es sich aber um
eine frau handelt, die durch die zeit reist, ohne das
beeinflussen zu können, ist sie nun als ines mutter
einer kleinen tochter. diese ines nutzt nun die gelegenheit,
thomas, der mittlerweile ein star geworden ist, wieder zu
sehen.

lg, denschie
 

jon

Mitglied
Teammitglied
…oh, da muss ich wohl die "Erinnerungsteile" irgendwie kennzeichnen (grübel, grübel – Jahreszahlen wollte ich eigentlich vermeiden). Es ist nur eine Ines – einmal die Mutter „jetzt“ (Karten gewonnen) und Ines vor (pi mal Daumen) Jahren (in das Treffen "gespült").
(Ich neige zwar dazu – aus der Entstehung der Geschichten resultierend – Namens-Kuddelmuddel zu verursachen, aber sooo sehr nun doch nicht.)
 
D

Denschie

Gast
ah! nun verstehe ich es. es muss diese zwei
zusammentreffen geben, damit ines das kind von
tom bekommt.
das hatte ich gestern so nicht gelesen. ich dachte,
johanna wäre auch als ines noch schwanger.

jahreszahlen würde ich vermeiden, die sind nicht nötig.
das problem ist bloß, dass sich die situationen auf
den konzerten/treffen so ähneln. vielleicht könnte
man irgendeine information einfließen lassen, die
für etwas mehr unterscheidung sorgt.
du könntest bspw. die sache mit der firma, für die
ines arbeitet, noch mit ein, zwei sätzen ausschmücken.
um was für eine firma es sich handelt oder so.

vielleicht liegt es auch an mir. nachdem ich mir die
betreffenden abschnitte noch einmal in ruhe durchgelesen
habe, fällt mir natürlich auch auf, dass die kleine
in manchen dabei ist, und in anderen wieder nicht.
eigentlich ein eindeutiges zeichen.

ich kann einfach am bildschirm nicht so konzentriert
solche langen texte lesen wie auf dem papier.
 

Josie

Mitglied
Hallo Jon

Dieser zweite Teil ist, so finde ich, zusammenhängender geschrieben. Hier haben mich die Zeitsprünge nicht so gestört wie ihm ersten Teil. Allerdings hatte ich mit der "doppelten" Ines auch erst ein Problem, weil sich, wie Denschie schon erwähnt hat, die Treffen auf den Konzerten so ähneln. Die Passagen in der Gegenwart sind mir zwar aufgefallen, aber so richtig kapiert habe ich es erst am Schluß.

Den Schlußsatz finde ich allerdings nicht aussagekräftig genug. Hier kommt gefühlsmäßig nichts rüber. "Katja strahlt." - ist etwas karg. Vielleicht könnte sie ja auf Ines Arm vor Freude hüpfen, oder ähnliches? Irgendwas, das ihre Freude stärker zum Ausdruck bringt. So wirkt Katja irgendwie zu leblos, finde ich.

Das einzige, was ich sonst noch zu bemäkeln hätte: Was ist mit ED ?? Hier ist irgendwie was offen geblieben. Du hast Ed im ersten Teil erwähnt, in Bezug auf die Waffe. Darum hatte ich angenommen, dass dieser mysteriöse Typ wohl im zweiten Teil noch auftauchen wird. Die Spannung stieg damit an. Aber dann - von Ed keine Spur mehr, im zweiten Teil. Das lässt mich als Leser etwas verwirrt zurück.
Da Ed für den weiteren Verlauf der Geschichte keine Bedeutung hat, wäre es besser, wenn du ihn streichst. Ist ja unerheblich für die Geschichte von WEM sie sich eine Waffe besorgt. Und ist für den Leser ein Namen weniger, den er sich merken muss.

Aber alles in allem: eine lesenswerte Story, Jon !

LG Josie
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Die Konzert-Situation: Das Problem ist, dass dies die einzigen Situationen sind, in denen Ines Thomas tatsächlich begegnen kann.

Vielleicht ist nicht ganz klar geworden (ich denk noch mal drüber nach), dass Ines versucht hat, Kontakt zu Tom zu bekommen, um ihm von seiner Tochter zu erzählen, es aber – man darf spekulieren ;) – nie geschafft hat. Ich weiß nicht, was Ines getan hätte, hätte sie die Backstagekarten nicht gewonnen – eigentlich müsste sie Tom dann im Hotel "heimsuchen", aber ob sie das wirklich gemacht hätte…

Die doppelte Ines kann ich leider nicht beheben – es ist nun mal beides ganz die selbe.

Ed? Ed ist nur ein Vehikel, um auf die Drogen zu kommen: Jo's Nicht-Tom-Leben ist noch "fragwürdiger" als die Waffe schon vermuten ließ (oder lassen sollte). (Aber das ist eine Story für sich.) Ich werde mal sehen, wie Ed loswerden kann…
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
na,

ganz ohne ines kommst du wohl nie aus . . .
sollte man vor dieser lektüre noch was anderes gelesen haben? mir scheint das alles etwas aus dem rahmen gefallen zu sein, teil eines puzzles.
lg
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Eigentlich hoffte ich, man kann es solo lesen … (Hilft es, vorher "Das Ende der Unschuld" gelesen zu haben?)
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ich

habe das ende der unschuld gelesen. das ist für meinen geschmack der stärkste teil des puzzles, richtig gut geschrieben. das bild ist auch in ordnung, aber die entscheidung - so für sich genommen - finde ich schwach.
lg
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Das hab ich befürchtet ;)
Nein im Ernst, diese Konstruktion mir den Sprüngen beim Erzählen funktioniert tatsächlich nicht, verwischt "das Moment", um das es (mir hier) geht. Wenn mir die – im Wortsinn – rettende Idee kommt, schreib ich es neu …
 

petrasmiles

Mitglied
Zuallererst: Du hast eine 'Ines' übersehen. In Teil 1 steht sie an einer Stelle noch, und ich wunderte mich schon, wer das sei.
Die Fortsetzung nach dem 'Klick' hat mich jetzt doch überfordert. Ich habe nicht von dem weiterlesen können, was mich interessiert hätte, sondern nur eine Ausbreitung der parallelen Geschichte, die ich nicht so interessant fand.
An den Kommentaren habe ich gesehen, dass es wohl eine vorausgehende Geschichte 'Das Ende der Unschuld' gibt.

Ich komme noch einmal hierauf zurück, aber jetzt bin ich erst einmal verwirrt und mag nicht weiterlesen.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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