hallo rhea,
dann geb auch noch meinen senf dazu
zuerst einmal gefällt mir, das ich aus dem text direkt italien gelesen habe. besonders die bienenartigen vespas. das empfinde ich ganz genauso. ob bienen oder ein anderer fliegender insektenschwarm. genau so kommen mir die horden von roller und röllerchen auch immer vor, wenn sie sich an dem ampeln vordrängen, einen pulk bilden und alle irgendwie losschwirren, wenn sie nur schon ahnen es könnte bald grün werden
jetzt zum text:
die "zähne" finde ich auch nicht so ganz passend und sind meiner meinung nach komplett überflüssig.
"schatten in marmor" machen mir auch probleme. die brauchts eigentlich auch nicht. außerdem weiss doch jeder, dass in rom viel marmor zur anwendung kam.
die fremden taschen an den lenkern wirken bei mir besser, ohne das "erklärende" verschwinden in den engen gassen.
"winkend" habe ich gestrichen, weil es "flattert". wenn es flattert winkt es nicht und umgekehrt. winkend ist zielgerichtet... flattern IST, passiert einfach so im wind. für mich ein ziemlicher unterschied.
"göttliche münder" müssen nicht in rom sein. das wird mir dann zu antik-pathetisch. ich glaube rom kommt auch ohne aus. wozu immer der ganze pathos um rom? "ewige stadt" usw. usf. rom ist eine interessante stadt durch seine geschichte, seine architektur und durch sein südliches leben und auch durch seine weniger schönen seiten wie "abzockereien", müll im tiber und teilweise auch das gefühl, sich in einem großen freilichtmuseum zu befinden. das alles ist rom. ich mag den vanilleguß nicht, den man immer darüber schüttet. rom ist rom aus sich.
aus diesem grund habe ich dann auch diese "geatmete ewigkeit" gestrichen. all das was du eigentlich so schön beschreibst ist VIEL italien und es ist ROM!
also, trotz meiner anmerkungen gefällt mir der text, weil ich es "gesehen" habe.
Zwischen hupenden Autos
und schimpfenden Busfahrern
bleichen
römische Säulen
[strike]zerbrochene Zähne[/strike]
bleibende Zeugen
gewichtiger Zeiten
[strike]Schatten
in Marmor gehüllt[/strike]
hektisch schlingernd
sausen Vespas
wie bunte Bienen
sirrend vorbei
manche
mit fremden Taschen
am Lenker
[strike]verschwinden
in engen Gassen[/strike]
hölzerne Läden
lehnen gemütlich
grün
verwittert
am Fensterrahmen
terracotta
schimmernder Häuser
an langen Leinen
flattert Wäsche
[strike]winkend[/strike]
ins leuchtende Blau
funkelnde Wasser
[strike]aus göttlichen Mündern[/strike]
springen glitzernd
hinterher
alte Frauen
faltig schwarz
hocken auf krummen Bänken
flüstern ihre Geschichten
übers Kopfsteinpflaster
das wissend dunkelt
und schweigt
im Hinte[red]r[/red]grund weht Gitarrenspiel
und junges Lachen herüber
hitzige Küsse
unter dem Mond
das Morgen vergessend
genossen
so manche Rose
ertrinkt am Absatz
der Spanischen Treppe
in einem Glas Wein
am Rande ein Gaukler
flanierendes Volk
schwirrend
wie immer
die Luft -
Rom [strike]atmet
Ewigkeit.[/strike]