die feuerblume küsst den harten kristallen die haut

rote zungen
lecken das salz
aus der wunde
der am linken ende
des jahres hockt

in den schlafschalen
mohn und musik

kantige klänge bleiben
in die mosaike
bis eine feuer blume
den harten kristallen
die haut küsst;

So schreibt einer, der keine Freunde braucht, weil er um sein Ende weiß - lange vor dem tatsächlichen. Traurig, traurig ...
Wie die Zuckungen eines assoziationsgepeinigten Wanderers, der schließlich - wie Jacques Monod es sagte - als Zigeuner am Zaune des Universums steht ... und dort bleibt. Traurig, wirklich traurig ...

Béla

also bèla ... lassen wir die psychologie einmal beiseite, was veranlasst dich, mir so etwas zu sagen? du weißt, dass das reichlich provokant ist, ne

Hallo Patrick,

nachdem ich schließlich doch Bilder und Worte in mir gefunden habe, das Wortfeuerwerk zu ordnen, kann ich es auch bewerten ;-).
Ich bin sehr froh, um das nachgelieferte "f".

Gruß Lé.

Hallo Patrick
Inspirirend wie immer. Ich lese es als Gedicht auf die ersten Tage des Jahres, oder ist doch das 'rechte' Ende, also die Vorweihnachtszeit gemeint? Fände ich schöner. Die kantigen Klänge ... könnten sich ebenso auf klirrende Kälte beziehen.
Andererseits passt die Feuerblume unter den Schneekristallen (?) nicht in den Winter.
Oder liege ich doch in der Deutung weitab von der Absicht?

LG
Tula

hallo lè

auch hier ein herzliches dankeschön

lg
patrick

hallo tula

ja, man könnte es als frühlingsgedicht lesen.

aber auch als text über musik an die sich erinnert wird und die damit wieder präsent wird. so wäre die feuerblume die mischung aus mohn und musik, die kristalle die vorher angesprochenen klänge. usw..

es gibt noch eine dritte lesart, aber die verrate ich nicht

lg
patrick

Hallo Patrick,

ich habe dein Gedicht mehrmals gelesen, möchte gerne verstehen, da ich die Form interessant finde, obwohl nicht so meins ist; du benutzt einige Wörter, die ich noch nicht kenne...
Mit deiner vorheriger Antwort konnte ich besser verstehen.

Besonders schön finde ich

kantige klänge bleiben
in die mosaike
der zeit gekeilt

bis eine feuer blume
den harten kristallen
die haut küsst;
entflammt

Zum Vergrößern anklicken....

Warum nicht feuerblume?
Und warum einen Semikolon vor "entflammt" ?
Und der Titel
Die feuerblume küsst den harten kristallen die haut

Musste nicht "der Haut" heißen?


Wegen den roten Zungen, feuer, küsst, entflammt muss ich an was anderes denken.
Bin gespannt auf die dritte Lesart...

Liebe Grüße
Bella

"den harten kristallen" - Dativ Plural
"die haut" - Akkusativobjekt zu "küsst"

Hallo Patrick,

beim ersten Lesen war ich etwas verwirrt.
Aber es lohnt sich immer, wenn man zu Gedichten noch einmal zurückkehrt.

Das finde ich besonders beeindruckend:

Patrick Schuler schrieb:

rote zungen
lecken das salz
aus der wunde
des tagsder am linken ende
des jahres hockt

Zum Vergrößern anklicken....

Liebe Grüße
Manfred