Die Floßfahrt

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rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten hier drinnen mit euch spielen!", beteuerten sie eifrig.

"Was sollen wir schon mit euch anfangen?" fragte Benni skeptisch.

"Ihr wollt doch mit dem Floß fahren, also los! Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Sie hatten nicht bemerkt, dass die Pfütze unterdessen zu einem strömenden Bach angeschwollen war, der sie nun mit sich riss. Blitzschnell trug er sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das Wasser weiter. Kurz darauf erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"All das gehört nicht hierher!", überlegte Tiffi kopfschüttelnd. "Weil wir so klein sind, wird es besonders deutlich."

"Müssen wir für immer so klein bleiben?", fragte Benni weinerlich. Ihm wurde diese Reise unheimlich und er wollte nach Hause.

"Habt keine Angst! Bald erreichen wir den Fluss, der ins Meer mündet und dann werden wir fliegen!", tröstete Wassi die Geschwister.

"Oh, wirklich? Das wollten wir immer schon!"

Vor lauter Aufregung glühten ihre Wangen. Was für ein tolles Abenteuer es doch war.

"Wir werden uns in eine Wolke verwandeln, die euch nach Hause bringt!", versprach der Regentropfen.

So geschah es. Gemeinsam mit tausenden Tropfen regneten sie zum Fenster des Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das Wasser weiter. Kurz darauf erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"All das gehört nicht hierher!", überlegte Tiffi kopfschüttelnd. "Weil wir so klein sind, wird es besonders deutlich."

"Müssen wir für immer so klein bleiben?", fragte Benni weinerlich. Ihm wurde diese Reise unheimlich und er wollte nach Hause.

"Habt keine Angst! Bald erreichen wir den Fluss, der ins Meer mündet und dann werden wir fliegen!", tröstete Wassi die Geschwister.

"Oh, wirklich? Das wollten wir immer schon!"

Vor lauter Aufregung glühten ihre Wangen. Was für ein tolles Abenteuer es doch war.

"Wir werden uns in eine Wolke verwandeln, die euch nach Hause bringt!", versprach der Regentropfen.

So geschah es. Gemeinsam mit tausenden Tropfen regneten sie zum Fenster des Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 
A

Architheutis

Gast
Hallo Fettauge,

wo bitte ist die Floßfahrt? :)

Der gesamte Erzählstrang bereitet den Leser auf die Floßfahrt vor. Du löst den Plot dann wie folgt:

Was für ein tolles Abenteuer es doch war.
Schön, dass du es weisst; deine Leser hälst du jedenfalls im Dunkeln. Das ist nicht fair. :)

Hier geht die Geschichte doch eigentlich erst los. Das davor soll uns halt auf die Floßfahrt und das folgende Abenteuer einstimmen - m.E. ist dir das gelungen. Schade, dass die eigentliche Geschichte nicht erzählt wird.

Und danke, dass du uns erspart hast, was eigentlich in der Kanalisation rumschwimmt. :)

Noch ein bisschen Textarbeit:

"All das gehört nicht hierher!", überlegte Tiffi kopfschüttelnd. "Weil wir so klein sind, wird es besonders deutlich."
Vor allem gehört dieser Einwurf nicht in deine Geschichte. Nochmal schnell die Vermüllung an den Pranger, so nebenbei erwähnt? Der Geschichte bringt es keinen Erkenntniszuwachs, sondern macht einen Nebenschauplatz auf, der nicht weiter verfolgt wird. --> Textüberfrachtung.


"Müssen wir für immer so klein bleiben?", fragte Benni weinerlich. Ihm wurde diese Reise unheimlich und er wollte nach Hause.

"Habt keine Angst! Bald erreichen wir den Fluss, der ins Meer mündet und dann werden wir fliegen!", tröstete Wassi die Geschwister.

"Oh, wirklich? Das wollten wir immer schon!"
Regentropfen schrumpfen Kinder in Tropfengröße. Das Kind ist hierüber -verständlicher Weise- sehr erschrocken. Der Regentropfen schwingt einen kurzen Satz, und alle Zweifel sind ausgeräumt? Mehr noch: Jetzt freut sich das Kind auf das grösste Abenteur seines Lebens?

Hier wechelst du mir zu schnell die Gemütszustände.

Fazit:
Die Geschichte sollte beginnen, wo sie endet. Mut haben, überflüssige Textelemente zu streichen. Emotionen gründlicher darstellen, keine abrupten Wechsel.

Eine überarbeitete Fassung würde ich gerne lesen!

Gruß,
Archi
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das Wasser weiter. Kurz darauf erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, vorbei an Mühlen und Windrädern.
Über ihnen schwirrten Schmetterlinge und Libellen, die am Wasser nippten und ihnen gelegentlich gefährlich nah kamen.
Sie waren so riesig, im Vergleich zu den winzigen Kindern auf ihrem ebenso kleinen Floß. Benni entdeckte ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte ihn Wassi auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie die Möwen schreien und das Meer rauschen. Die Brandung erfasste sie und hob sie in die Luft.
Mit Millionen anderer Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie den Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, vorbei an Mühlen und Windrädern.
Über ihnen schwirrten Schmetterlinge und Libellen, die am Wasser nippten und ihnen gelegentlich gefährlich nah kamen.
Sie waren so riesig, im Vergleich zu den winzigen Kindern auf ihrem ebenso kleinen Floß.
Benni entdeckte ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte ihn Wassi auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Die Brandung erfasste sie und hob sie in die Luft.
Mit Millionen anderer Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, vorbei an Mühlen und Windrädern.
Über ihnen schwirrten Schmetterlinge und Libellen, die am Wasser nippten und ihnen gelegentlich gefährlich nah kamen.
Sie waren so riesig, im Vergleich zu den winzigen Kindern auf ihrem ebenso kleinen Floß.
Benni entdeckte ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte ihn Wassi auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Die Brandung erfasste sie und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, vorbei an Mühlen und Windrädern.
Über ihnen schwirrten Schmetterlinge und Libellen, die am Wasser nippten und ihnen gelegentlich gefährlich nah kamen. Wie gut, dass sie kein Interesse an winzigen Kindern auf ihrem ebenso kleinen Floß hatten.
Benni entdeckte ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte ihn Wassi auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen schwirrten Schmetterlinge und Libellen, die am Wasser nippten und ihnen gelegentlich gefährlich nah kamen. Wie gut, dass sie kein Interesse an winzigen Kindern auf ihrem ebenso kleinen Floß hatten.
Benni entdeckte ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte ihn Wassi auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da grinsten sie sich stillschweigend an, wussten es besser.
 
A

Architheutis

Gast
Hallo rogathe,

erstmal Verzeihung für die fehlerhafte Anrede. Da war ich wohl noch bei einem anderen Text. Sorry. ;-)

Dein neuer Entwurf gefällt mir persönlich besser. Er ist stimmiger und auch interessanter; jedenfalls kommt die Floßfahrt nun endlich vor.

Das mit den Libellen finde ich ne nette Idee. Die Insekten sind ja nun viel größer als die Kinder. Den Stoff gibt es an sich zwar schon (zB "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft"), aber das macht ja nichts. Du erzählst ja dennoch deine eigene Geschichte. Das Rad neu erfindet hier eh niemand, und wenn doch: Willkommen im Kreise der Nobelpreianwärter.

Da wäre für mich noch Potential; Angriff einer Raubwespe o.ä.; fände ich den "letzen Pfiff". Muss aber nicht, es ist deine Geschichte. :)

Was ich noch positiv finde:

Mir gefällt dein einfach gehaltener Stil. Es ist konzeptionell ja eine Geschichte für Kinder, Kinder sollen sie (auch) verstehen. Da ist es gut, dass deine Sprache sehr blidlich ist, nicht mit Fremdwörter verhunzt und auch sonst relativ simpel gehalten ist. Weniger ist hier mehr! Gut gemacht.

Gruß,
Archi
 

rogathe

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Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für die winzigen Kinder auf ihrem ebenso kleinen Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Benni brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb Benni auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herangekommen war und Tiffi ihn hinaufziehen konnte.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

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Herzlichen Dank für Kommi und Wertung!
Habe doch noch ein Abenteuer eingebaut! Nicht zu aufregend für die 5-6 Jährigen.
Es sind jetzt knapp 750 Wörter, noch kurz genug zum Vorlesen, z.B. während langweiliger Wartezeiten.


:) rogathe
 

rogathe

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Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem ebensolchen Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Benni brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb Benni auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herangekommen war und Tiffi ihn hinaufziehen konnte.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Zum Glück war es nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem ebensolchen Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Benni brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb Benni auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herangekommen war und Tiffi ihn hinaufzog.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Da schwimmt ja Einiges herum! Sieh mal, eine bunte Schüssel!", entdeckte Tiffi.

"Das ist ein Flaschenverschluss aus Plastik.", lächelte der Regentropfen weise.

"Da vorne treibt ein gelbes Rohr!" Benni hatte einen Trinkhalm ausfindig gemacht.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter. Wenig später erschraken die Kinder vor einem grauen Untier, das sich dicht unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Es war aber nur ein harmloses Taschentuch.

"Igitt!", schüttelte sich Tiffi vor Ekel. "Hier stinkt's!", schloss sich ihr Bruder an.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem ebensolchen Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Benni brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb die Strömung Benni auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herankam und Tiffi ihn hinaufzog.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie am Himmel gemächlich entlang glitten.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

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Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Benni, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Benni skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Hier stinkt's!" rümpfte Benni die Nase.

"Igitt!" ekelte sich Tiffi und umklammerte das Tischbein noch fester, als sie ein graues Untier entdeckte, das sich unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Es war aber nur ein harmloses Taschentuch.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem ebensolchen Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Benni brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb die Strömung Benni auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herankam und Tiffi ihn hinaufzog.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie gemächlich am Himmel entlang glitten. "Da steigt ein Drachen auf, der kommt fast bis zu uns!"

Benni grinste schelmisch und spie hinab.

"Das wollte ich immer schon Mal, einer Möwe auf den Kopf spucken!"

"Du spinnst! So hoch fliegen die überhaupt nicht!", reagierte Tiffi prompt.

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Benni, aus der Floßfahrt wird heute nichts, bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

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Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Finn, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Benni sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Finn skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Hier stinkt's!" rümpfte Finn die Nase, erschrak gleich darauf vor einem grauen Untier, das sich unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Wie gut, dass es nur ein harmloses Taschentuch war. Am Rand suchten riesige Ratten nach Futter.

"Igitt!" ekelte sich Tiffi und klammerte sich noch fester an das Floß.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Finn brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb die Strömung Finn auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herankam und Tiffi ihn hinaufzog.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie gemächlich am Himmel entlang glitten. "Da steigt ein Drachen auf, der kommt fast bis zu uns!"

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und wuchsen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Finn, aus der Floßfahrt wird heute nichts bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Finn, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Finn sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Finn skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Hier stinkt's!" rümpfte Finn die Nase, erschrak gleich darauf vor einem grauen Untier, das sich unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Wie gut, dass es nur ein harmloses Taschentuch war. Am Rand suchten riesige Ratten nach Futter.

"Igitt!" ekelte sich Tiffi und klammerte sich noch fester an das Floß.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Finn brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb die Strömung Finn auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herankam und Tiffi ihn hinaufzog.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie gemächlich am Himmel entlang glitten. "Da steigt ein Drachen auf, der kommt fast bis zu uns!"

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und verabschiedeten sich herzlich von Wassi und den Regenkindern. Im Nu wuchsen sie wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran. Kinder und Tisch waren zwar pitschnass, aber das machte nichts, schnell waren sie trocken gerubbelt.

"Tiffi, Finn, aus der Floßfahrt wird heute nichts bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 

rogathe

Mitglied
Die Floßfahrt

"So ein Mist!", schimpfte Tiffis jüngerer Bruder Finn, während er sich seine Nase an der Fensterscheibe platt drückte, "Ausgerechnet heute schüttet es, wenn wir mit dem Floß fahren wollen!"

Seine Schwester langweilte sich und zählte erfolglos die Rinnsale der Regentropfen.

"He, macht das Fenster auf und lasst uns herein!"

Es trommelte immer heftiger an die Scheibe. Tiffi und Finn sahen sich überrascht an.

"Hast du das auch gehört?" "Wer spricht denn da?"

"Wir, die Regentropfen, wer sonst?"

Tiffi lief zu ihrem Schreibtisch und kramte eine Lupe hervor, mit der sie sie genau betrachtete. Sie waren in durchsichtige Regenmäntelchen gekleidet, trugen ebensolche Stiefelchen, sowie Zipfelmützen und fuchtelten wild mit den Ärmchen, während sie die Fensterscheibe entlang rutschten. Neugierig öffnete sie das Fenster, so dass unzählige Regenkinder auf das Sims und weiter auf den Fußboden purzelten, wo sie alsbald eine Pfütze bildeten.

"Wir möchten euch zur Floßfahrt abholen!", beteuerten sie eifrig.

"Wie soll das denn gehen?" fragte Finn skeptisch.

"Nehmt den Tisch und dreht ihn um, dass seine Platte auf dem Boden liegt.", forderte sie der Anführer namens Wassi auf. "Fertig ist das Floß!"

"Was passiert dann?" Tiffi war von seinem Vorschlag noch nicht überzeugt.

"Einsteigen und festhalten!", befahl Wassi.

Die Geschwister warfen sich den Der-hat-sie-wohl-nicht-alle-Blick zu, setzten sich aber trotzdem gehorsam auf das "Floß". Unterdessen war die Pfütze zu einem strömenden Bach angeschwollen, der sie nun mit sich riss. Er trug sie den Flur entlang, zur Wohnungstür hinaus, die sich wie von Zauberhand öffnete und ihnen, mit der Klinke winkend, eine gute Reise wünschte.
Das Wasser schwappte die Treppe hinunter, wobei Floß und Kinder von Stufe zu Stufe schrumpften, bis sie so winzig waren, dass sie unter der Haustür hindurch passten. Der Sturzbach erreichte die Straße und ergoss sich in den nahe gelegenen Gully.

"Uih!", staunten die Kinder. "Sind wir hier in der Kanalisation?"

"Stimmt genau!", bestätigte Wassi.

"Hier stinkt's!" rümpfte Finn die Nase, erschrak gleich darauf vor einem grauen Untier, das sich unter der Wasseroberfläche ausbreitete. Wie gut, dass es nur ein harmloses Taschentuch war. Am Rand suchten riesige Ratten nach Futter.

"Igitt!" ekelte sich Tiffi und klammerte sich noch fester an das Floß.

Unaufhörlich strömte das schmutzige Wasser weiter.

"Keine Sorge, wir erreichen gleich die Kläranlage, wo das Wasser wieder ganz sauber wird und dann den Fluss, der uns zum Meer trägt.", tröstete Wassi die Geschwister.

Bald darauf ging es an duftenden Wiesen mit friedlich weidenden Kühen und Schafen entlang, die sie zwar nicht sehen, deren "Muh" und "Mäh" jedoch gut hören konnten. Über ihnen flatterte ein Schmetterling, der sich allerdings nicht für winzige Kinder auf ihrem Floß interessierte. Eine heran schwirrende Libelle hingegen, packte im Sturzflug den kleinen Jungen und nahm ihn mit sich fort. Finn brüllte aus Leibeskräften:

"Nein! Nicht! Lass mich sofort los!"

Tiffi fiel vor Schreck fast vom Floß und schrie laut um Hilfe. Verdutzt ließ die Libelle daraufhin ihre Beute in den Fluss fallen. Zum Glück trieb die Strömung Finn auf einen ins Wasser hängenden Grashalm zu, an dem er sich festklammern konnte, bis das Floß herankam und Tiffi ihn hinaufzog.

"Puh, das war knapp!" umarmte sie ihn erleichtert.

Dann entdeckten ein dickes Seil mit einem Haken daran.

"Das ist eine Angel!" klärte Wassi sie auf.

"Aber der Fisch war zu schlau und hat nicht angebissen!", freute sich der kleine Junge und patschte vergnügt die Händchen zusammen.

Schließlich hörten sie Möwen schreien und das Meer rauschen. Dann erfasste sie auch schon die Brandung und hob sie in die Luft.
Mit Millionen Wassertropfen bildeten sie nun eine Wolke.

"Jetzt fliegen wir nach Hause!", versprach Wassi den Geschwistern.

"Das ist ja wie Ballonfahren, nur ohne Ballon!"
"Sieh mal, wie klein die Häuser sind!" riefen die Kinder begeistert, während sie gemächlich am Himmel entlang glitten. "Da steigt ein Drachen auf, der kommt fast bis zu uns!"

Nach einer Weile regneten sie sanft zum Fenster ihres Zimmers herein und verabschiedeten sich herzlich von Wassi und den Regenkindern. Im Nu wuchsen sie wieder zu ihrer ursprünglichen Größe heran, verwandelten anschließend das Floß in den Tisch zurück.

"Tiffi, Finn, aus der Floßfahrt wird heute nichts bei diesem Regen, tut mir wirklich leid!", hörten sie Papa bedauernd ausrufen.

Da sahen sie sich bedeutungsvoll an, wussten es besser.
 



 
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