Die fragile Macht der Idee

Weißt du,
die Weltgeschichte ist nicht gerade
von tollkühnen Heldentaten durchtränkt,
von Liebe, Akzeptanz und Hilfe.

Nein, die Welt ist ein Egomane,
der seine krankhaften Anteile
gegeneinander aufhetzt,
sie kämpfen lässt,
bis die Messerschneide
sich in den Knochen eingräbt,
zersplittert und dort steckenbleibt.

Es schaukelt sich auf
zur Resonanzkatastrophe,
die in der atomaren Bedrohung mündet.
Gegenseitiges Belauern
mit dem Finger am Abzug,
obwohl der Egomane schon längst
vergessen hat, wogegen er ankämpft.
Kampf fließt als Blut durch seine Adern
und ist die Grundlage seiner Existenz.

Nein, mein Freund,
der Egomane kann nicht verstehen.
Und weißt du warum?
Weil er nichts anderes ist als eine Seifenblase,
ein Gedanke, eine Vorstellung.
Man kann ihn nicht anfassen,
nicht berühren und festhalten.

Ja, mein lieber Freund,
nur ein einziger Gedanke
beherrscht die Welt.

Gefühle, die wir nicht wahrhaben wollen,
die wir verachten und verdrängen,
unsere Verletzlichkeit und Schwäche,
erschaffen Monster aus Schnee und Eis,
die den Strahlen der Wahrheit
nicht lange standhalten können.

Die befreiende Wahrheit.